Land­kreis Bam­berg: „Wir machen die Real­schu­len fit für die Zukunft“

Derzeitige beengte Schulbussituation an der Realschule Ebrach. Foto: Staatl. RS Ebrach
Derzeitige beengte Schulbussituation an der Realschule Ebrach. Foto: Staatl. RS Ebrach

Bau­maß­nah­men zur Ent­span­nung der Ver­kehrs­si­tua­ti­on und zur Regenwassernutzung

Mit geplan­ten und aktu­el­len Bau­maß­nah­men an den Real­schu­len Ebrach und Scheß­litz befass­ten sich die Mit­glie­der des Bau- und Wirt­schafts­aus­schus­ses in ihrer letz­ten Sitzung.

Ange­spann­te Ver­kehrs­si­tua­ti­on an der Real­schu­le Ebrach

Bereits in der Kreis­aus­schuss­sit­zung am 3. Dezem­ber 2015 wur­de die Erwei­te­rung der Bus­spur sowie der Abriss des ehe­ma­li­gen Haus­mei­ster­hau­ses an der Staat­li­chen Real­schu­le Ebrach beschlos­sen. „Die bereits seit Jah­ren vor­herr­schen­de beeng­te Schul­bus­si­tua­ti­on und star­ke Ver­kehrs­be­lä­sti­gung kann den Anwoh­nern und den Schü­le­rin­nen und Schü­lern nicht län­ger zuge­mu­tet wer­den. Da dar­un­ter auch die Ver­kehrs­si­cher­heit lei­det, bin ich froh, dass sich mit der gemein­sam erar­bei­te­ten Lösung eine deut­li­che Ver­bes­se­rung abzeich­net und wir die Situa­ti­on wesent­lich ent­schär­fen kön­nen“, erläu­tert Land­rat Johann Kalb.

Der­zeit sind fünf Bus­buch­ten an der Schu­le vor­han­den. Um die Mit­tags­zeit hal­ten jedoch bis zu elf Bus­se gleich­zei­tig vor der Schu­le. Die Bus­se ste­hen teil­wei­se in 2. Rei­he ent­lang der Schu­le und auch noch bis in den Kur­ven­be­reich. Durch par­ken­de Fahr­zeu­ge an der gegen­über­lie­gen­den Stra­ßen­sei­te ist der Stra­ßen­raum oft so weit ein­ge­engt, dass der „Hor­bach­weg“ bei Schu­len­de nicht durch­fah­ren wer­den kann.

Gemein­sam mit dem Markt Ebrach, der Schul­lei­tung, der Stra­ßen­ver­kehrs­be­hör­de und dem beauf­trag­ten Inge­nieur­bü­ro Höh­nen & Part­ner wur­de eine Lösung erar­bei­tet. Durch den Abbruch des Haus­mei­ster­hau­ses kann hier eine zusätz­li­che Bus­bucht geschaf­fen wer­den; zwei wei­te­re Bus­buch­ten könn­ten direkt vor der Schu­le errich­tet wer­den. Der „Hor­bach­weg“ im Bereich des Schul­ge­län­des wird auf 8 m ver­brei­tert. Bei den Schul­bu­san- und ‑abfahrts­zei­ten ver­blei­ben dadurch min­de­stens 5 m Rest­brei­te im „Hor­bach­weg“. Somit ist es mög­lich, den Stra­ßen­ver­kehr in bei­de Rich­tun­gen zu füh­ren, so dass auch die gegen­über­lie­gen­den Grund­stücke kön­nen pro­blem­los ange­fah­ren wer­den kön­nen. Durch die Maß­nah­men ist es dann mög­lich, dass neun bis zehn Bus­se gleich­zei­tig hin­ter­ein­an­der an der Schu­le hal­ten kön­nen, ohne den Ver­kehr zu behin­dern. Um die Ver­kehrs­si­tua­ti­on zusätz­lich zu ent­span­nen, wer­den an der „Lager­haus­stra­ße“ wei­te­re Schul­bus­hal­te­stel­len angelegt.

Im Zuge der Erneue­rung der Bus­spur wird die­se durch abge­senk­te Bord­stei­ne zudem bar­rie­re­frei umge­baut. „Damit ermög­li­chen wir allen Schü­le­rin­nen und Schü­lern den best­mög­li­chen Zugang zur Schu­le“, freut sich Land­rat Kalb.

Die Kosten für die­se Maß­nah­me belau­fen sich auf ins­ge­samt rund 250.000,- €. Um eine schnellst­mög­li­che Ver­bes­se­rung der Ver­kehrs­si­tua­ti­on vor der Staat­li­chen Real­schu­le Ebrach zu errei­chen, wer­den die Stra­ßen­bau­maß­nah­men zur Erwei­te­rung der Bus­spur bereits in den Som­mer­fe­ri­en 2017 durchgeführt.

Ver­nünf­ti­ge Lösung für eine Regen­was­ser­nut­zung an der Real­schu­le Scheßlitz

In der Kreis­tags­sit­zung im März 2015 wur­de im Rah­men der Erwei­te­rung und Gene­ral­sa­nie­rung der Staat­li­chen Real­schu­le Scheß­litz unter ande­rem eine Regen­was­ser­nut­zung beschlos­sen. Auf Grund des seit Ende 2015 vor­lie­gen­den Boden­gut­ach­tens kann die Zister­ne nicht wie geplant aus­ge­führt wer­den. Zudem wur­den im Som­mer 2016 die Ent­wäs­se­rungs­lei­tun­gen im Außen­be­reich zur Fest­stel­lung des Zustan­des befah­ren. Dadurch erga­ben sich wie­der­um Ände­run­gen, wodurch die ursprüng­lich geplan­te Umset­zung der Regen­was­ser­nut­zung nicht durch­ge­führt wer­den kann und dadurch erheb­lich höhe­re Kosten ent­ste­hen. So wür­den anstatt den geplan­ten Kosten von rund 30.000,- € ins­ge­samt ca. 78.000,- € anfal­len. Zudem müss­te das Regen­was­ser zur wei­te­ren Ver­wen­dung mit ver­schie­de­nen Che­mi­ka­li­en behan­delt wer­den und es bedür­fe einer regel­mä­ßi­gen Inspek­ti­on und War­tung der Regen­was­ser­an­la­ge, damit eine Ver­un­rei­ni­gung der Fil­ter ver­mie­den wird. In einem Jahr wür­den somit 18.000,- € an War­tungs- und Inspek­ti­ons­ko­sten entstehen.

Als Alter­na­ti­ve zu den hohen Inve­sti­ti­ons- und War­tungs­ko­sten der ursprüng­lich ange­dach­ten Vari­an­te schla­gen die Fach­pla­ner eine Regen­was­ser­nut­zungs­an­la­ge für die Bewäs­se­rung des Schul­gar­tens mit Kosten von ca. 12.000,- € vor. „Wir haben vie­le mög­li­che Vari­an­ten inten­siv geprüft und mit die­ser Alter­na­ti­ve eine ver­nünf­ti­ge Lösung gefun­den“, so Land­rat Kalb.

Not­wen­dig für die Regen­was­ser­nut­zung ist ein 5.000 Liter Flach­spei­cher. Die­ser muss ggf. mit einem Hoch­druck­rei­ni­ger aus­ge­spült wer­den, ist aber anson­sten annä­hernd war­tungs­frei. Durch die Nut­zung im Außen­be­reich könn­ten jähr­lich rund 100 m³ Was­ser ein­ge­spart wer­den. „Die Real­schu­le Scheß­litz hat als Umwelt­schu­le im Rah­men eines Pro­jekts den Schul­gar­ten ange­legt. Daher liegt es auf der Hand, dass die Schu­le und wir als Land­kreis mit der Regen­was­ser­nut­zung eine Vor­bild­funk­ti­on ein­neh­men und den Schü­le­rin­nen und Schü­lern einen gewis­sen­haf­ten Umgang mit natür­li­chen Res­sour­cen näher­brin­gen“, erklärt Land­rat Kalb.