Künst­le­ri­sche Impul­se zur stän­di­gen Reform als Son­der­aus­stel­lung im Diö­ze­san­mu­se­um Bamberg

Symbolbild Religion

„Luther reicht nicht“ – so lau­tet der Titel der aktu­el­len Son­der­aus­stel­lung im Bam­ber­ger Diö­ze­san­mu­se­um, die am Mitt­woch­abend (24. Mai) eröff­net wur­de. Das öku­me­ni­sche Aus­stel­lungs­pro­jekt ist im Arbeits­kreis Kir­che und Kunst / Unter­fran­ken der Evan­ge­lisch-Luthe­ri­schen Kir­che in Bay­ern ent­stan­den und will den Blick dar­auf len­ken, dass Refor­ma­ti­on nicht allein an die Per­son Luthers und sei­ne Zeit gebun­den wer­den kann.

Viel­mehr sei der Pro­zess, für den Mar­tin Luther ste­he und der auf ihn bezo­gen wer­de, „eine stän­di­ge Auf­ga­be und auch heu­te von beson­de­rer Not­wen­dig­keit“, beton­ten Dom­ka­pi­tu­lar Nor­bert Jung, Lei­ter der Haupt­ab­tei­lung Kunst und Kul­tur im Bam­ber­ger Ordi­na­ri­at, und Dekan Hans-Mar­tin Lech­ner des Evan­ge­lisch-Luthe­ri­schen Deka­nats Bam­berg in ihren Gruß­wor­ten zur Aus­stel­lungs­er­öff­nung. „Refor­ma­ti­on ist eine stän­dig blei­ben­de Ver­pflich­tung, um die Kir­che wie­der in Form zu brin­gen“, so Jung.

Die Bil­der der Aus­stel­lung sei­en ein ganz beson­de­rer Bei­trag zur stän­di­gen Reform, führ­te Mar­kus Gei­ßen­dör­fer in sei­nem Ein­füh­rungs­vor­trag aus, Pfar­rer in St. Lukas Aschaf­fen­burg und Mit­in­itia­tor der Aus­stel­lung. „Bil­der haben die Mög­lich­keit, unse­re Reli­gio­si­tät zu for­men und zu prägen.“

Anstatt künst­le­ri­sche Posi­tio­nen und Arbei­ten zu orga­ni­sie­ren und zu einer Aus­stel­lung zusam­men­zu­stel­len, ver­such­te sich der Arbeits­kreis für die Aus­stel­lung zunächst an einer Art Feld­for­schung. Er stell­te das The­ma „Refor­ma­ti­on und stän­di­ge Reform“ als Auf­ga­be eines Wett­be­wer­bes und lud ca. 500 Künst­le­rin­nen und Künst­ler ein. Nach viel­ver­spre­chen­den Ansät­zen gestal­te­te sich die wei­te­re Durch­füh­rung des Wett­be­werbs laut Gei­ßen­dör­fer zwar als schwie­rig – so wur­den nur 39 Arbei­ten ein­ge­reicht, von denen nur fünf vor der Jury bestan­den. Den­noch gelang es durch Nach­ku­ra­tie­ren, dass eine Aus­stel­lung zustan­de kam, die die unter­schied­lich­sten Aspek­te des The­mas asso­zia­tiv, atmo­sphä­risch und kri­tisch beleuch­tet – daher der Titel­zu­satz „Künst­le­ri­sche Impul­se zur stän­di­gen Reform“. Impul­se, die jedem Betrach­ter bei der Suche nach einer gegen­wär­ti­gen Gestalt die­ser stän­di­gen Refor­ma­ti­on hel­fen sollen.

23 Arbei­ten fol­gen­der Künst­le­rin­nen und Künst­ler sind nun in der Aus­stel­lung zu sehen: Nico­le Ahl­and, Wal­ter Bau­sen­wein, Mei­de Büdel, Susan Donat, Tho­mas Dut­ten­hoe­fer, Her­bert Fal­ken, Edi­te Grin­berga, Jür­gen Haf­ner, Huber­tus Hess, Anne Hitz­ker-Lubin, Tho­mas Lan­ge, Man­fred May­er­le, Micha­el Morg­ner, Wolf­gang Mül­lerschön, Mim­mo Pala­di­no, Bet­ti­na Sem­mer, Hol­ger Wal­ter, Robert Weber, Jür­gen Wolf und Fred Ziegler.

Die Aus­stel­lung dau­ert bis 23. Juli 2017 und ist von Diens­tag bis Sonn­tag von 10 bis 17 Uhr zu besich­ti­gen. Erwach­se­ne zah­len 4 Euro Ein­tritt, der ermä­ßig­te Ein­tritt beträgt 3 Euro. Kin­der unter 15 Jah­ren in Beglei­tung ihrer Eltern haben frei­en Eintritt.

Beglei­tend zur Aus­stel­lung führt die evan­ge­lisch-luthe­ri­sche Kir­chen­ge­mein­de St. Ste­phan Bam­berg eine Pre­digt­rei­he, Vor­trä­ge und eine Dis­kus­si­ons­run­de durch:

Pre­digt­rei­he zu den vier refor­ma­to­ri­schen Grund­ent­schei­dun­gen Mar­tin Luthers in der Ste­phans­kir­che in den Got­tes­dien­sten, jeweils 9.30 und 11 Uhr

  • Sonn­tag, 18. Juni:
    Allein aus Glau­ben (Pfar­rer Johan­nes Wagner-Friedrich)
  • Sonn­tag, 25. Juni:
    Allein die Schrift (Dekan Hans-Mar­tin Lechner)
  • Sonn­tag, 9. Juli:
    Allein aus Gna­de (Pfar­rer Dr. Hans-Hel­muth Schneider)
  • Sonn­tag, 16. Juli:
    Allein Chri­stus (Pfar­rer Wal­ter Neunhoeffer)

Vom Geäch­te­ten zum Geach­te­ten. Luther-Dar­stel­lun­gen in katho­li­schen Kate­chis­men und Schulbüchern
Vor­trag mit Bild­bei­spie­len und Diskussion

  • Refe­rent: Prof. Kon­stan­tin Lind­ner, Katho­li­sche Theo­lo­gie, Uni­ver­si­tät Bamberg
  • Ort: Kapi­tel­saal im Ste­phans­hof, Ter­min: Mitt­woch, 28. Juni,19.30 Uhr

Vier­mal Luther

Vor­stel­lung ver­schie­de­ner Deu­tun­gen des Refor­ma­tors in unter­schied­li­chen Kon­tex­ten: Die klas­si­sche Sicht­wei­se – Luther als Seel­sor­ger – Luther psy­cho­lo­gisch betrach­tet – Luther aus der Sicht einer außer­eu­ro­päi­schen Kul­tur; anschlie­ßend Gespräch mit dem Publikum.

  • Mit den Pfar­rern von St. Stephan
  • Mode­ra­ti­on: Pfar­rer Rapha­el Quandt, Ev. Studierendengemeinde
  • Ort: Kapi­tel­saal im Ste­phans­hof, Ter­min: Mitt­woch, 12. Juli, 19.30 Uhr

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen sind erhält­lich beim Diö­ze­san­mu­se­um Bam­berg, Dom­platz 5, 96049 Bam­berg, Tele­fon 0951/ 502‑2502 oder 0951/502‑2515, E‑Mail: dioezesanmuseum@​erzbistum-​bamberg.​de