„Vom Him­mel hoch, da komm ich her..“ in Bayreuth

Am 22. Mai fand im Rah­men des Kul­tur­pro­gramms des II. Kul­tur- und Geschäfts­fo­rums „Made By Deut­schen aus Russ­land. Part­ner­schaft. Ver­ant­wor­tung. Erfolg“ in der Stadt­kir­che Bay­reuth der lite­ra­tur-musi­ka­li­sche Abend statt, der dem 500. Refor­ma­ti­ons­ju­bi­lä­um gewid­met ist.

Das Pro­gramm trägt den Namen des bekann­ten Gedichts Mar­tin Luthers „Vom Him­mel hoch, da komm ich her“ – es wur­den zeit­ge­nös­si­sche und klas­si­sche Musik­stücke und Lyrik von Russ­land­deut­schen vor­ge­tra­gen. Im Rah­men des Kon­zerts wur­de außer­dem die mobi­le Aus­stel­lung der russ­land­deut­schen Künst­ler „Vom Him­mel hoch, da komm ich her…“ prä­sen­tiert. Die Aus­stel­lung ist das Ergeb­nis eines Art-Labo­ra­to­ri­ums – eine Expe­di­ti­on an der Wol­ga, wo das Wol­ga­ge­biet ansäs­sig war. Die Künst­ler ver­ewig­ten das ehe­ma­li­ge Wol­ga­ge­biet mit ihren Kir­chen auf Lein­wand. Die Kunst­wer­ke ent­stan­den ver­gan­ge­nen Som­mer 2016. Auf der Aus­stel­lung wur­de ein gleich­na­mi­ges Album vor­ge­stellt, das die deut­schen Leser mit der Geschich­te des Luther­tums in Russ­land ver­traut macht.

Die Gäste des Abends wur­den vom Pfar­rer Mar­tin Klei­nendam, der erste stell­ver­tre­ten­den Vor­sit­zen­den des IVDK Olga Mar­tens und vom Bun­des­be­auf­trag­ten für Aus­sied­ler­fra­gen und natio­na­le Min­der­hei­ten Harm­tut Koschyk begrüßt.

„Die Reli­gi­on ist ein Teil der russ­land­deut­schen Iden­ti­tät. Der Glau­be an Gott half den Deut­schen aus Russ­land dabei, ihre Iden­ti­tät bis heu­te bei­zu­be­hal­ten. Heu­te kom­men wir alle zusam­men, um unse­re Vor­fah­ren zu ehren und über das Luther­tum in Russ­land zu erzäh­len“, sag­te Olga Martens.
Sie dank­te Pfar­rer Klei­nendam und Bun­des­be­auf­trag­ten Koschyk für die Unter­stüt­zung und über­gab ein Exem­plar des Ausstellungsalbums.

„Ich bedan­ke mich recht herz­lich beim Inter­na­tio­na­len Ver­band der deut­schen Kul­tur dafür, dass sie die deut­sche Kul­tur in Russ­land erhal­ten und dafür, dass wir zusam­men mit Künst­lern eine sol­che Aus­stel­lung bestau­nen kön­nen – in der evan­ge­li­schen Stadt­kir­che Bay­reuth“, erwähn­te Hart­mut Koschyk.
Dar­über, wie die Aus­stel­lung zustan­de kam und wie die Kunst­wer­ke ent­stan­den, erzähl­te das Mit­glied der russ­land­deut­schen Künst­ler­ver­ei­ni­gung Dmit­rij Geve­j­ler: „Als wir vor 5 Jah­ren im Wol­ga­ge­biet waren, war die Kir­che in Sor­ki­no voll­stän­dig zer­stört – genau­so wie der Groß­teil der luthe­ri­schen Kir­chen in Russ­land. Doch heu­te ist sie voll­stän­dig wie­der­auf­ge­baut, dort fin­den Got­tes­dien­ste statt. Ich hof­fe, dass die­se Ten­denz anhält und wir in unse­ren neu­en Gemäl­den kei­ne zer­stör­ten Kir­chen malen müssen.“

Am Kon­zert neh­men bekann­te Musi­ker und Schau­spie­ler aus Russ­land und Deutsch­land teil, dar­un­ter: Der Preis­trä­ger des Wett­be­werbs „Russ­lands her­aus­ra­gen­de Deut­sche“, aus­ge­zeich­ne­ter Künst­ler Russ­lands, Pro­fes­sor der rus­si­schen Gne­sin-Musik­aka­de­mie Fried­rich Lips; Gewin­ne­rin inter­na­tio­na­ler Wett­be­wer­be und des sibi­ri­schen Wer­ner-Festi­val­wett­be­werbs, Pia­ni­stin Julia Kusmi­na, Gewin­ner inter­na­tio­na­ler und rus­si­scher Wett­be­wer­be sowie Aus­ge­zeich­ne­ter mit der Gol­de­nen Medail­le der Del­phi-Spie­le Russ­lands Ale­xej Bak­er, das Trio des belieb­ten rus­si­schen Kom­po­ni­sten und Pia­ni­sten Kirill Rich­ter. Zusam­men mit Kirill wer­den August Kre­pak (Vio­lin­cel­lo) und Ale­na Sino­wje­wa (Vio­li­ne) auf­tre­ten. Außer­dem erwar­ten die Gäste Auf­trit­te des Quar­tetts „Rude­mus“ aus Augs­burg sowie der Opern­sän­ge­rin­nen Nata­lie Rit­ter und Michae­la Heine.

Die Schau­spie­le­rin­nen Iri­na Lindt und Ana­sta­si­ja Alex­an­d­ro­wa (Ker­ber­gen) sorg­ten für einen poe­ti­schen Rah­men der Abend­ver­an­stal­tung. Mode­ra­to­ren des Kon­zerts waren die Schau­spie­ler Anna Bag­met und Jurij Diez.