SOKO „Inn“ ver­öf­fent­licht neue Infor­ma­tio­nen – Hin­wei­se ein wich­ti­ger Baustein

Symbolbild Polizei

BAY­REUTH, BAY­ERN / CRAILS­HEIM, BADEN-WÜRT­TEM­BERG. Die umfang­rei­chen Ermitt­lun­gen der SOKO „Inn“ nach dem Gewalt­ver­bre­chen an dem 88-jäh­ri­gen Seni­or wer­den sowohl in Bay­reuth, als auch mit dem Schwer­punkt im Bereich Crails­heim inten­siv fort­ge­führt. Der­zeit lau­fen noch zahl­rei­che Über­prü­fun­gen. Wich­ti­ge Hin­wei­se erhof­fen sich die Kri­po­be­am­ten auch nach wie vor aus der Bevöl­ke­rung, sie könn­ten mit ihren Mit­tei­lun­gen bereits vor­lie­gen­de Erkennt­nis­se mit bestä­ti­gen oder wich­ti­ge neue Ermitt­lungs­an­sät­ze liefern.

Am spä­ten Abend des 12. April 2017, gegen 23.15 Uhr, fan­den Poli­zei­be­am­te nach einer tele­fo­ni­schen Mit­tei­lung den schwerst­ver­letz­ten und nicht mehr ansprech­ba­ren 88 Jah­re alten Rent­ner in sei­nem Wohn­an­we­sen in der Inn­stra­ße in Bay­reuth auf. Der Seni­or starb zwei Tage spä­ter im Krankenhaus.

Schmuck und Geld fehlen

Wie die Ermitt­lun­gen unter ande­rem erga­ben, feh­len aus den Zim­mern zahl­rei­che Schmuck­stücke, es wur­den über 50 lee­re Schmuck­be­hält­nis­se auf­ge­fun­den. Zudem gehen die Kri­po­be­am­ten davon aus, dass der oder die Täter auch eine Geld­sum­me in unbe­kann­ter Höhe gestoh­len haben.

Seit dem Gewalt­ver­bre­chen, das straf­recht­lich die Tat­be­stän­de des Mor­des in Ver­bin­dung mit schwe­rem Raub erfüllt, arbei­ten rund 30 Kri­po­be­am­ten meh­re­rer ober­frän­ki­scher Dienst­stel­len auf Hoch­tou­ren an der Auf­klä­rung. Die Beam­ten sind hier­für nicht nur in Ober­fran­ken und Bereich Crails­heim son­dern auch abhän­gig von neu­en Erkennt­nis­sen im gan­zen Bun­des­ge­biet unterwegs.

Meh­re­re Hin­wei­se zu dem Notruf

Im Rah­men der Ermitt­lun­gen wur­de neben Zeu­gen­auf­ru­fen zwi­schen­zeit­lich auch der geschnit­te­ne Not­ruf ver­öf­fent­licht, der kurz nach 23 Uhr am Tat­abend von einem öffent­li­chen Münz­fern­spre­cher am Bahn­hof in Crails­heim getä­tigt wur­de. Er ging bei im Lage­zen­trum der Poli­zei in Aalen ein, die dar­auf­hin die Beam­ten in Bay­reuth ver­stän­dig­te. Der bis­lang unbe­kann­te Anru­fer weist dar­in auf das Gewalt­de­likt zum Nach­teil eines alten Man­nes in der Inn­stra­ße hin und bit­tet um Hil­fe für ihn. Allein im Zusam­men­hang mit der Ver­öf­fent­li­chung des Not­rufs gin­gen zwi­schen­zeit­lich rund 25 Hin­wei­se zu dem Unbe­kann­ten, der den Not­ruf abge­setzt hat, bei der Son­der­kom­mis­si­on ein. Zum Teil läuft die Über­prü­fung der Infor­ma­tio­nen noch.

Ver­däch­ti­ge Män­ner und ein her­ren­lo­ses Fahrrad

Ein wich­ti­ger Bau­stein im Rah­men der viel­fäl­ti­gen kri­mi­nal­po­li­zei­li­chen Ermitt­lun­gen stellt ins­be­son­de­re die Kon­takt­auf­nah­me und Ver­neh­mung der Anwoh­ner um den Tat­ort dar. Nach wie vor ist es für die Ermitt­ler von gro­ßer Bedeu­tung, um wen es sich bei den bei­den Män­ner gehan­delt hat, die am Tat­abend, 12. April, in der Zeit von zir­ka 20 bis 21 Uhr, von der Stra­ße „Richt­ho­fen­hö­he“, die Donau­stra­ße her­auf, in Rich­tung Inn­stra­ße gelau­fen sind. Einer der Män­ner, der meh­re­ren Per­so­nen auf­ge­fal­len ist, wird als zir­ka 20 bis 30 Jah­re alt, etwa 175 Zen­ti­me­ter groß und mus­ku­lös beschrie­ben. Zudem soll er ein wei­ßes T‑Shirt getra­gen haben. In die­sem Zusam­men­hang suchen die Kri­po­be­am­ten auch ein Fahr­zeug, das die Män­ner mög­li­cher­wei­se genutzt haben könnten.

Auf­grund wei­te­rer vor­lie­gen­den Aus­sa­gen von Anwoh­nern, fiel in der vom Tat­ort nord­west­lich gele­ge­nen, gut 250 Meter und drei Geh­mi­nu­ten ent­fern­ten Naab­stra­ße ab dem spä­ten Tat­abend ein her­ren­lo­ses Moun­tain­bike auf. Das wei­ße Fahr­rad der Mar­ke RIXE war an den Gara­gen gegen­über dem Haus Nr. 32, bezie­hungs­wei­se halb auf der Stra­ße abge­stellt, und gehört kei­nem der dor­ti­gen Anwoh­ner. Im Bereich die­ser Ört­lich­keit wur­de um etwa 22.30 Uhr auch eine kur­ze Unter­hal­tung zwi­schen min­de­stens zwei Per­so­nen gehört, die mög­li­cher­wei­se mit dem Moun­tain­bike in Ver­bin­dung ste­hen könnten.

Über 1.000 Tat­ort­spu­ren gesi­chert – Tech­ni­sche Unter­stüt­zung durch BLKA

Ins­be­son­de­re am Tat­ort sicher­ten die Exper­ten der Spu­ren­si­che­rung der Kri­mi­nal­po­li­zei Bay­reuth in den ersten Tagen rund 1.000 Spu­ren. Dar­un­ter fal­len unter ande­rem Fin­ger­ab­druck­spu­ren, soge­nann­te dak­ty­lo­sko­pi­sche Spu­ren, DNA-Spu­ren, Faser­spu­ren und vie­le mehr. Die­se beacht­li­che Anzahl sicht­ba­rer aber auch mit dem blo­ßen Auge nicht erkenn­ba­rer Spu­ren wird über­wie­gend beim Baye­ri­schen Lan­des­kri­mi­nal­amt, zum Teil auch beim Rechts­me­di­zi­ni­schen Insti­tut in Erlan­gen unter­sucht. Ein gro­ßer Teil die­ser Spur­en­er­geb­nis­se steht der­zeit noch aus.

Beam­te des BLKA unter­stüt­zen die SOKO in Bezug auf den Tat­ort auch mit einem spe­zi­el­len 3D-Scan­ner. Mit die­sem Ver­fah­ren erhal­ten die Kri­po­be­am­ten unter ande­rem wich­ti­ge Hin­wei­se zu dem Tat­ort und dem Ablauf des Verbrechens.

Auch Spe­zia­li­sten der Ope­ra­ti­ven Fall­ana­ly­se des Poli­zei­prä­si­di­ums Mün­chens unter­stüt­zen die Beam­ten der SOKO ins­be­son­de­re bei der Erstel­lung eines Täterprofils.

Jeder kann ein wich­ti­ger Zeu­ge sein – Bereich um Tat­ort erweitert

Auf­grund inzwi­schen vor­lie­gen­der Erkennt­nis­se, ist auch ein grö­ße­rer Umkreis bei­spiels­wei­se hin­sicht­lich ver­däch­ti­ger Per­so­nen oder Fahr­zeu­gen für die Kri­po­be­am­ten von Inter­es­se. Hier sind die Stra­ßen sowie Fuß- und Rad­we­ge sowohl im gesam­ten Stadt­teil Roter Hügel als auch in der Alt­stadt, Mey­ern­berg, Kreuz und der Bereich in Rich­tung Innen­stadt erheb­lich. Selbst Wahr­neh­mun­gen von Bür­ge­rin­nen oder Bür­gern, die nach erster eige­ner Beur­tei­lung nicht unmit­tel­bar etwas mit der Tat zu tun haben, kön­nen für die Kri­po­be­am­ten von Bedeu­tung sein.

An dem Tag des Mor­des, dem 12. April, fand um 20.45 Uhr ins­be­son­de­re das Vier­tel­fi­na­le Hin­spiel zwi­schen Bay­ern Mün­chen und Real Madrid statt. Zuvor spiel­te Borus­sia Dort­mund um 18.45 Uhr gegen AS Monaco.

Bevöl­ke­rung kann wei­ter­hin Not­ruf abhören 

Die Beam­ten der SOKO „Inn“ erhof­fen sich nach wie vor mit der Ver­öf­fent­li­chung des Not­rufs, Hin­wei­se auf die Iden­ti­tät des unbe­kann­ten Man­nes zu erhalten.

Unter fol­gen­dem Link kön­nen Sie den Not­ruf anhö­ren: http://​www​.poli​zei​.bay​ern​.de/​o​b​e​r​f​r​a​n​k​e​n​/​n​e​w​s​/​p​r​e​s​s​e​/​a​k​t​u​e​l​l​/​i​n​d​e​x​.​h​t​m​l​/​2​6​0​984 .

Über die kosten­freie Tel.-Nr. 0800/7766310 kön­nen Sie den Not­ruf anhö­ren und sich auf Wunsch anschlie­ßend zum Hin­weis­te­le­fon wei­ter­lei­ten lassen.

Zudem ist ein Hin­weis­te­le­fon ein­ge­rich­tet, das rund um die Uhr für die Bevöl­ke­rung erreich­bar ist. Unter der Tel.-Nr. 0921/506‑2433 kann Jeder­mann Hin­wei­se an die SOKO „Inn“ weitergeben.

Fall erscheint bei der Sen­dung „Akten­zei­chen XY ungelöst“

Am Mitt­woch, 17. Mai 2017, wird der Mord­fall in der ZDF-Sen­de­rei­he „Akten­zei­chen XY unge­löst“ ab 20.15 Uhr als Stu­dio­fall gesen­det In die­sem Rah­men wer­den kurz die Ermitt­lun­gen dar­ge­stell­te, tat­re­le­van­te Bil­der gezeigt und wich­ti­ge Fahn­dungs­fra­gen gestellt. Zudem wird der Not­ruf abge­spielt. Ein Ange­hö­ri­ger der SOKO „Inn“ wird bei der Sen­dung selbst anwe­send sein. Die Num­mer des Hin­weis­te­le­fons ist die­sel­be, mit der die SOKO „Inn“ bereits für Jeder­mann zu errei­chen ist.

Beloh­nung ausgesetzt

Im Zusam­men­hang mit dem Gewalt­ver­bre­chen hat die Kri­mi­nal­po­li­zei Bay­reuth zusam­men mit dem Baye­ri­schen Lan­des­kri­mi­nal­amt für Hin­wei­se, die zur Auf­klä­rung der Tat oder zur Ergrei­fung des Täters füh­ren, eine Aus­lo­bung in Höhe von 10.000 Euro erreicht.

Die Beam­ten der SOKO „Inn“ bit­ten um Ihre Mit­hil­fe:

  • Wer hat am Mitt­woch, 12. April 2017, zwi­schen 16 Uhr und 23 Uhr oder bereits in den Tagen zuvor im Bereich der Inn­stra­ße im Stadt­teil Roter Hügel oder auch in den angren­zen­den Stadt­tei­len Mey­ern­berg, Kreuz, Alt­stadt oder in Rich­tung Innen­stadt ver­däch­ti­ge Per­so­nen und/​oder Fahr­zeu­ge beobachtet?
  • Wem sind an die­sem Tag, etwa zwi­schen 20 Uhr und 21 Uhr, zwei Män­ner bezie­hungs­wei­se ein mus­ku­lö­ser Mann mit einem wei­ßen T‑Shirt in der Inn­stra­ße oder den umlie­gen­den Stra­ßen auf­ge­fal­len und wer kann Anga­ben zu der Iden­ti­tät machen?
  • Wer kann zu dem wei­ßen Moun­tain­bike, Mar­ke „RIXE“, das am Tat­abend, gegen 22.30 Uhr in der Naab­stra­ße fest­ge­stellt wur­de oder zu meh­re­ren Per­so­nen, die sich dort auf­ge­hal­ten haben, Hin­wei­se geben?
  • Bei wem haben Per­so­nen am Tat­tag oder den Tagen zuvor ver­sucht, unter einem Vor­wand ins Haus bezie­hungs­wei­se in die Woh­nung zu gelangen?
  • Wer hat an dem Tat­tag, ins­be­son­de­re um etwa 23 Uhr, in 74564 Crails­heim eine Per­son an dem Münz­fern­spre­cher am Bahn­hof, in der Nähe des Glei­ses 1, gesehen?
  • Wer hat im Umfeld des Bahn­ho­fes in Crails­heim zu die­ser Zeit als Fah­rer eines Taxis oder Bus­ses Fahr­gä­ste abge­setzt oder aufgenommen?
  • Wer glaubt den Mit­tei­ler des Not­rufs zu ken­nen oder kann Hin­wei­se auf sei­nen Auf­ent­halts­ort geben?
  • Wer kann Anga­ben zu dem Ver­bleib der abge­bil­de­ten Schmuck­stücke machen?
  • Wem sind in der Zeit nach dem Tat­tag, 12. April 2017, eine grö­ße­re Anzahl Schmuck­stücke ange­bo­ten worden?
  • Der Mann, der den Not­ruf abge­setzt und damit ver­sucht hat, das Leben des Rent­ners zu ret­ten, wird drin­gend gebe­ten, sich bei der SOKO „Inn“ zu melden.

Hin­wei­se nimmt die SOKO „Inn“ unter der Hin­weis­te­le­fon­num­mer 0921/506‑2433 entgegen.