Ober­frän­ki­sche Wirt­schaft will neue Arbeits­plät­ze schaffen

Unter­neh­men las­sen sich von Kri­sen nicht beirren

„Die ober­frän­ki­schen Unter­neh­men wol­len ihre Pro­duk­ti­on aus­wei­ten, ver­stärkt inve­stie­ren und wei­ter Fach­kräf­te ein­stel­len“, fasst IHK-Prä­si­den­tin Son­ja Weig­and die ober­frän­ki­schen Kon­junk­tur­aus­sich­ten für die kom­men­den 12 Mona­te zusam­men. „Die ober­frän­ki­sche Wirt­schaft bleibt fest in der Erfolgs­spur.“ Nicht nur die Erwar­tun­gen legen auf sta­bi­lem Niveau noch ein­mal zu, auch die aktu­el­le Geschäfts­la­ge beur­tei­len die Unter­neh­men in der Früh­jahrs­um­fra­ge der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth sehr posi­tiv. Somit steigt der IHK-Kon­junk­tur­kli­ma­in­dex um zwei auf nun 129 Punkte.

Trieb­fe­der des Auf­schwungs bleibt der Kon­sum. Die Arbeits­lo­sig­keit sinkt kon­stant, die Kauf­kraft ist spür­bar gestie­gen, die nied­ri­gen Zins­sät­ze ermög­li­chen wei­te­re Inve­sti­tio­nen. Davon pro­fi­tiert mehr und mehr das Bau­ge­wer­be, so IHK-Kon­junk­tur­re­fe­rent Mal­te Tie­de­mann. Die Auf­trags­bü­cher der Bran­che sind gut gefüllt, da sowohl pri­va­te als auch öffent­li­che Inve­sti­tio­nen ver­mehrt in Immo­bi­li­en fließen.

„Sor­gen berei­tet den ober­frän­ki­schen Unter­neh­men vor allem der Fach­kräf­te­man­gel, gefolgt von der ein­ge­schränk­ten Arbeits­markt­fle­xi­bi­li­tät“, so die IHK-Prä­si­den­tin. Auf inter­na­tio­na­lem Par­kett machen die Zukunft der EU sowie mit Abstri­chen der neue Kurs der US-Regie­rung sowie der auf­kom­men­de Pro­tek­tio­nis­mus Sor­gen. Weig­and: „Ins­ge­samt reagie­ren die ober­frän­ki­schen Unter­neh­men auf die poli­ti­schen Unsi­cher­hei­ten besonnen.“

Gestie­ge­ne Nach­fra­ge im Euro­raum und Amerika

Die Kon­junk­tur läuft wei­ter auf Hoch­tou­ren, wovon die ober­frän­ki­schen Unter­neh­men stark pro­fi­tie­ren. 47 Pro­zent der befrag­ten Unter­neh­men aus dem Kam­mer­be­zirk der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth bewer­ten ihre Geschäfts­la­ge posi­tiv, ledig­lich 7 Pro­zent sind mit ihrer Geschäfts­la­ge unzu­frie­den. Die­se im Sal­do sehr posi­ti­ven Wer­te sind seit einem Jahr nahe­zu unver­än­dert. „Eine solch kon­stant posi­ti­ve Ein­schät­zung hat es in die­ser Form noch nicht gege­ben“, so Weig­and. Beson­ders posi­tiv schät­zen das Bau­ge­wer­be und der Dienst­lei­stungs­sek­tor ihre gegen­wär­ti­ge Geschäfts­si­tua­ti­on ein. Alle ande­ren Bran­chen bewe­gen sich eben­falls deut­lich im Plus, ledig­lich der Ein­zel­han­del äußert sich etwas zurück­hal­ten­der, wenn­gleich eben­falls positiv.

Die ober­frän­ki­sche Wirt­schaft pro­fi­tiert auch wei­ter­hin von der leb­haf­ten Aus­lands­nach­fra­ge. Vor allem im Euro­raum sowie in Süd- und Nord­ame­ri­ka ist die Nach­fra­ge gestie­gen. In Chi­na ist sie sta­bil geblie­ben, in Russ­land und der Tür­kei ver­bu­chen die ober­frän­ki­schen Unter­neh­men dage­gen einen spür­ba­ren Nachfragerückgang.

Alle Bran­chen erwar­ten Zuwächse

Auf die kom­men­den zwölf Mona­te blicken die IHK-Mit­glieds­un­ter­neh­men vol­ler Zuver­sicht. „Trotz aller Unsi­cher­heit über die glo­ba­len wirt­schafts­po­li­ti­schen Rah­men­be­din­gun­gen rech­net ein Groß­teil der Unter­neh­men mit einer wei­te­ren Ver­bes­se­rung oder kon­stant guten Geschäfts­ent­wick­lung“, so Tie­de­mann. Mit einer beson­ders posi­ti­ven Geschäfts­ent­wick­lung kal­ku­lie­ren der Tou­ris­mus, die Indu­strie und auch der Einzelhandel.

Bran­chen­über­grei­fend rech­nen die Unter­neh­men mit einer wach­sen­den Inlands­nach­fra­ge. 29 Pro­zent der Befrag­ten erwar­ten beim Inlands­um­satz einen wei­te­ren Auf­wärts­trend, nur 13 Pro­zent rech­nen hin­ge­gen mit sin­ken­den Umsät­zen. Beson­ders posi­tiv stu­fen der Tou­ris­mus, die Indu­strie und der Dienst­lei­stungs­sek­tor ihre Markt­chan­cen ein.

Noch opti­mi­sti­scher sind die Unter­neh­men bei der Aus­lands­nach­fra­ge. Ein Drit­tel der expor­tie­ren­den Unter­neh­men ist davon über­zeugt, ihre Geschäfts­vo­lu­mi­na auf dem inter­na­tio­na­len Par­kett wei­ter stei­gern zu kön­nen. Ledig­lich neun Pro­zent rech­nen mit einer rück­läu­fi­gen Aus­lands­nach­fra­ge. Euro­pa und mit Abstri­chen Nord­ame­ri­ka und Asi­en wer­den das größ­te Poten­zi­al zugesprochen.

Unter­neh­men stel­len ein – Fach­kräf­te hän­de­rin­gend gesucht

Auf­grund der posi­ti­ven Rah­men­be­din­gun­gen pla­nen die ober­frän­ki­schen Unter­neh­men mit spür­bar stei­gen­den Beschäf­tig­ten­zah­len. Neu­ein­stel­lun­gen pla­nen vor allem Tourismus‑, Dienst­lei­stungs- und Indu­strie­un­ter­neh­men. „Immer spür­ba­rer wird der Fach­kräf­te­man­gel, der mitt­ler­wei­le von 54 Pro­zent der Befrag­ten als wirt­schaft­li­ches Risi­ko ein­ge­stuft wird“, so Weig­and. „Des­halb bleibt das The­ma ‚Fach­kräf­te­si­che­rung‘ auch in den kom­men­den Jah­ren ein abso­lu­tes Schwer­punkt­the­ma der IHK-Arbeit.“