Erz­bi­schof Schick und Regio­nal­bi­schö­fin Grei­ner eröff­nen öku­me­ni­sche „Woche für das Leben“ in Hof

Symbolbild Religion

„Jedes Kind soll ein Wunsch­kind sein“ – „Per­fek­tio­nie­rung des Lebens macht nicht glücklich“

Der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick und die Bay­reu­ther Regio­nal­bi­schö­fin Doro­thea Grei­ner haben in Hof die öku­me­ni­sche „Woche für das Leben“ für Ober­fran­ken eröff­net und dabei Wün­sche von Eltern nach „Desi­gner­ba­bys“ in die Schran­ken gewie­sen. „Kin­der­wunsch-Wunsch­kind-Desi­gner­ba­by“ ist das The­ma der dies­jäh­ri­gen bun­des­wei­ten Akti­ons­wo­che, die sich für ein kon­se­quen­tes Ja zum Leben einsetzt.

Erz­bi­schof Schick sag­te in sei­ner Pre­digt in einem öku­me­ni­schen Got­tes­dienst: „Jedes Kind soll bei uns ein Wunsch­kind sein, denn es ist von Gott ins Leben geru­fen und wird von ihm geliebt.“ Das gel­te auch für Kin­der mit Behin­de­run­gen. Wer auf­grund von medi­zi­ni­schen Mög­lich­kei­ten in der vor­ge­burt­li­chen Dia­gno­stik der Wahn­vor­stel­lung vom opti­ma­len „Desi­gner­ba­by“ anhän­ge, pro­pa­gie­re die Auf­fas­sung, dass der Mensch den Men­schen machen kön­ne, und beken­ne nicht mehr die christ­li­che Glau­bens­über­zeu­gung, dass Gott jeden Men­schen ins Dasein rufe. „Alle Men­schen sind Wunsch­kin­der Got­tes“, so der Erz­bi­schof, der dazu auf­rief, „Gott zu ver­trau­en und ihm das Heft in der Hand zu las­sen und nicht selbst Schöp­fer spie­len zu wol­len“. Der Wunsch nach „Desi­gner­ba­bys“ lei­te eine gefähr­li­che Ent­wick­lung ein, die zu Selek­ti­on von lebens­wer­ten und lebens­un­wer­ten Men­schen füh­re. „Das dür­fen wir nie wie­der in Deutsch­land und nir­gend­wo zulas­sen, da müs­sen wir schon den ersten Anfän­gen wehren.“

Regio­nal­bi­schö­fin Grei­ner wies in ihrer Pre­digt dar­auf hin, dass immer mehr Eltern von einem Druck berich­ten, Unter­su­chun­gen vor­neh­men zu las­sen, um poten­zi­el­le Behin­de­run­gen aus­zu­schlie­ßen. Erlaub­te Tests wür­den zum fak­ti­schen Muss. „Nicht immer steht dabei im Vor­der­grund, was die­sen Eltern und dem Kind im Mut­ter­leib zum guten Leben dient“, so Grei­ner. Sie zeig­te sich dank­bar für das, was moder­ne Medi­zin zu lei­sten ver­mag. Und doch bestehe in der Prä­na­tal­dia­gno­stik ein schma­ler Grat zwi­schen hel­fen­der Medi­zin und sol­cher, die Men­schen ent­mün­digt oder Leben mit Behin­de­rung ent­wer­tet. „Per­fek­tio­nie­rung des Lebens macht nicht glück­lich. Der Wahn der Mach­bar­keit des Lebens zer­stört gera­de die Dank­bar­keit als Keim­zel­le des Glücks.“

Die „Woche für das Leben“ wird seit mehr als 20 Jah­ren von der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz und der Evan­ge­li­schen Kir­che in Deutsch­land gemein­sam ver­an­stal­tet. Sie lenkt die Auf­merk­sam­keit auf die Wür­de des Men­schen und nimmt vor allem Schwa­che und Schutz­be­dürf­ti­ge am Anfang und Ende des Lebens in den Blick. In die­sem Jahr befasst sich die Akti­ons­wo­che mit dem Span­nungs­feld zwi­schen dem Kin­der- und Fami­li­en­wunsch einer­seits und der Vor­stel­lung eines „opti­mier­ten Kin­des“ ande­rer­seits. Daher wer­den the­ra­peu­ti­sche Mög­lich­kei­ten bei uner­füll­tem Kin­der­wunsch, ethi­sche Ein­schät­zung zur Repro­duk­ti­on und Dia­gno­stik von Krank­hei­ten und Defek­ten thematisiert.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zur Akti­ons­wo­che sind unter www​.woche​-fuer​-das​-leben​.de verfügbar.