GAL Bam­berg: Ralf Dischin­ger folgt auf Peter Gack

Staf­fel­über­ga­be mit frak­ti­ons­über­grei­fen­der Aner­ken­nung für Gack – Dischin­ger über­nimmt Sit­ze im Bau- und Personalsenat

Ralf Dischin­ger wur­de am Mitt­woch als neu­es Mit­glied des Stadt­rats ver­ei­digt. Er rückt für den schei­den­den Peter Gack im Stadt­rat nach, der wie­der­um mit außer­ge­wöhn­li­chem Lob aus allen Frak­tio­nen, einer Dan­kes­re­de des Ober­bür­ger­mei­sters, mit Gemü­se­korb, Blu­men­strauß und „stan­ding ova­tions“ des gesam­ten Stadt­rats ver­ab­schie­det wur­de. Mit dem Per­so­nal­wech­sel in der grün-alter­na­ti­ven Stadt­rats­frak­ti­on erge­ben sich wei­te­re Ände­run­gen bei der Beset­zung der Stadtratsgremien.

Der Neue in den Rei­hen der GAL-Mandatsträger*innen ist bei der GAL selbst ein seit Jah­ren bekann­tes Gesicht. Ralf Dischin­ger stammt aus Baden-Würt­tem­berg und lebt seit 2001 in Bam­berg im Hain­ge­biet, er ist ver­hei­ra­tet und hat eine 12-jäh­ri­ge Toch­ter. Nach einer Aus­bil­dung zum Ein­zel­han­dels­kauf­mann hol­te er am Abend­gym­na­si­um in Mün­chen sein Abitur nach, stu­dier­te dann Jura in Frank­furt und Frei­burg. Seit die­ser Zeit in den 80er Jah­ren ist der den Grü­nen eng ver­bun­den. Sein Berufs­weg führ­te ihn als Refe­rent und Refe­rats­lei­ter nach Erfurt zum Thü­rin­ger Justiz­mi­ni­ste­ri­um und nach Ber­lin zum Bun­des­ju­stiz­mi­ni­ste­ri­um, heu­te lei­tet er das Amts­ge­richt in Saalfeld/​Thüringen. In Bam­berg war er vor eini­gen Jah­ren bei der Bür­ger­initia­ti­ve zur Ret­tung der Michels­ber­ger Streu­obst­wie­sen mit feder­füh­rend. Im Vor­stand der GAL war er von 2004 bis 2008 aktiv.

Der 57-jäh­ri­ge Dischin­ger wird die GAL künf­tig im Bau­se­nat und im Per­so­nal­se­nat ver­tre­ten. Ihm lie­gen ins­be­son­de­re die „Durch­schau­bar­keit poli­ti­scher Pro­zes­se“ und eine ernst gemein­te Bür­ger­be­tei­li­gung am Her­zen. „Ich will einer Pri­va­ti­sie­rung gro­ßer Gebie­te der öffent­li­chen Daseins­vor­sor­ge und dem damit ver­bun­de­nen Demo­kra­tie­ab­bau ent­ge­gen­wir­ken“, for­mu­liert der neue GAL-Stadt­rat sein poli­ti­sches Cre­do. “In Bam­berg feh­len Woh­nun­gen gera­de für Normalverdiener*innen. Hier sind die öffent­li­chen Bau­trä­ger gefor­dert, die sich um krea­ti­ves kosten­be­wuss­tes Bau­en und nicht um die Schaf­fung von teu­ren Luxus­woh­nun­gen küm­mern sol­len“, benennt Dischin­ger einen wei­te­res Anliegen.

Im Umwelt- und Ver­kehrs­se­nat wird Tobi­as Rausch den GAL-Part mit Ger­trud Leu­mer über­neh­men. Rausch über­nimmt außer­dem die GAL-Ver­tre­tung im Zweck­ver­band Spar­kas­se sowie bei den Bam­ber­ger Stadt­wer­ken. Sei­nen Sitz im Fami­li­en­se­nat gibt er wie­der­um an Wolf­gang Gra­der wei­ter. Petra Fried­rich ver­stärkt künf­tig ihre Kol­le­gin Ursu­la Sowa im Konversionssenat.

Peter Gack, der beacht­li­che 27 Jah­re lang an der Stadt­rats­front für grü­ne Ideen gefoch­ten hat und ein GAL­li­er der ersten Stun­de war, erin­ner­te in sei­ner Abschieds­re­de an tur­bu­len­te und oft har­te Anfangs­zei­ten der GAL im Bam­ber­ger Stadt­rat. Die 1984 noch unbe­kann­ten und miss­trau­isch beäug­ten Grü­nen wur­den nicht eben will­kom­men gehei­ßen. Da sei es schon mal vor­ge­kom­men, berich­te­te Gack, dass er bei einem Rede­bei­trag in der Sit­zung vom Kol­le­gen einer ande­ren Frak­ti­on mit der Dro­hung unter­bro­chen wur­de: „Wennsd fei a Drum­mä Schelln brauchst … nooch der Sit­zung!“ Gack zog des­halb ein Resü­mee aus Erfol­gen, oft ver­steckt und erst nach län­ge­rer Rei­fe­zeit, aber auch Ent­täu­schun­gen. Sein per­sön­li­ches Fazit: „Ich habe kei­ne Ber­ge ver­setzt, aber doch eini­ge Stei­ne ins Rol­len gebracht.“ Dem gesam­ten Stadt­rat schrieb er den Wunsch ins Stamm­buch, als Ver­tre­tung der Wäh­le­rin­nen und Wäh­ler selbst­be­wuss­ter auf­zu­tre­ten und der Ver­wal­tung öfter mal Con­tra zu bieten.

Im Som­mer plant die GAL eine beson­de­re Über­ra­schung zur Ver­ab­schie­dung ihres lang­jäh­ri­gen Stadt­ra­tes Gack, der erfreu­li­cher­wei­se ver­sprach, sich mit sei­nem Man­dats­rück­tritt nicht aus der Kom­mu­nal­po­li­tik zurück­zu­zie­hen, son­dern der GAL bleibt er als akti­ves Mit­glied erhal­ten zu bleiben.