Reso­lu­ti­on des Kreis­ta­ges Bay­reuth zum The­ma „Nord­baye­ri­scher Kurier“

Der Kreis­tag Bay­reuth ver­ab­schie­det in sei­ner Sit­zung vom 07.04.2017 fol­gen­de Resolution:

  1. Die Ver­ant­wort­li­chen des Nord­baye­ri­schen Kuriers wer­den auf­ge­for­dert, die bis­her qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge und umfas­sen­de Bericht­erstat­tung durch eine kom­pe­ten­te und per­so­nell gut aus­ge­stat­te­te Redak­ti­on wiederherzustellen.
  2. Sie wer­den wei­ter­hin auf­ge­for­dert, ihrer sozia­len und mensch­li­chen Ver­ant­wor­tung für die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter Rech­nung zu tragen.

Als Begrün­dung wird auf den bei­gefüg­ten Antrag der FWG vom 06.04.2017 verwiesen.

Antrag der FWG vom 06.04.2017

Antrag auf beschluss­mä­ßi­ge Ver­ab­schie­dung einer Pro­test­no­te, Auf­for­de­rung und Reso­lu­ti­on an die Ver­ant­wort­li­chen des Nord­baye­ri­schen Kuriers, die qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge und umfas­sen­de Bericht­erstat­tung wie­der her­zu­stel­len und ihre sozia­le und mensch­li­che Ver­ant­wor­tung für Mit­ar­bei­ter wie­der so wahr zu neh­men, wie dies in unse­ren Brei­ten­gra­den unter den Gesichts­punk­ten der „sozia­len Markt­wirt­schaft“ üblich ist.

Sehr geehr­ter Herr Landrat,
sehr geehr­te Damen und Her­ren des Kreistages,

mit gro­ßer Besorg­nis beob­ach­ten wir die Ent­wick­lung beim Nord­baye­ri­schen Kurier, bis­her eine der füh­ren­den Tages­zei­tun­gen in Nordbayern.

Auch wenn Man­dats­trä­ger, Ver­eins­vor­sit­zen­de und ande­re Leser nicht immer damit ein­ver­stan­den waren, was da so über sie zu lesen war; Der Kurier war bis­her eine feste Grö­ße in der regio­na­len Medi­en­land­schaft, die objek­tiv und zugleich das Gesche­hen in unse­rem Raum beleuch­tet, beschrie­ben, hin­ter­fragt hat.

Nach der Fusi­on mit der Fran­ken­post in Hof und damit der Über­nah­me durch die Süd­west Medi­en Hol­ding GmbH in Stutt­gart, sehen wir die umfas­sen­de Bericht­erstat­tung über das Gesche­hen in Stadt und Land­kreis Bay­reuth und dar­über hin­aus in Gefahr.

Die angeb­li­che Kün­di­gung von mehr als 40 Mit­ar­bei­tern lässt wenig Gutes für die Zukunft erah­nen. Auch das angeb­lich bereits rund 15 Jour­na­li­sten die Redak­ti­on aus eige­nen Stücken ver­las­sen haben, weil sie mit ihrer Kün­di­gung rech­nen muss­ten, scha­det einer qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­gen Berichterstattung.

Dass die aktu­el­le Geschäfts­füh­rung aus Angst vor wei­te­ren Streik­maß­nah­men den Druck des Kurier nach Bam­berg ver­la­gert hat und dadurch der Peg­nitz-Teil weg­fiel, sowie der Lokal­sport beschnit­ten wur­de, stößt nicht nur im süd­li­chen Land­kreis auf mas­si­ves Unverständnis.

Hät­te sich wahr­schein­lich die Geschäfts­füh­rung ein wenig bewegt, bei der For­de­rung nach Ver­hand­lun­gen über einen Sozi­al­ta­rif­ver­trag und die mög­li­che Ret­tung von Arbeits­plät­zen, hät­te es die­se Streiks nie gege­ben und die­ser schwer nach­voll­zieh­ba­re Schritt wäre nicht nötig gewesen.

Hun­der­te von ent­täusch­ten Lesern haben nach unse­rer Kennt­nis inzwi­schen ihr Abo gekün­digt, zum größ­ten Teil ohne zu wis­sen, was hin­ter die­ser ver­fah­re­nen Situa­ti­on steckt. Betrof­fen sind auch die Lokal­jour­na­li­sten, zu denen wir in der Regel ein sehr gutes Ver­hält­nis pfle­gen, auch wenn wir manch­mal eini­ges ein­stecken müs­sen. Aber das gehört nun ein­mal zur Medi­en­land­schaft in einer Demo­kra­tie dazu. Die Mit­ar­bei­ter hät­ten sicher lie­ber gear­bei­tet, als in Streik zu treten.

Ihr Streik­ziel, näm­lich die Auf­nah­me von Ver­hand­lun­gen über einen Sozi­al­ta­rif­ver­trag, wur­de anschei­nend erreicht. Wie wir hör­ten steht in der kom­men­den Woche die erste Ver­hand­lungs­run­de an.

Wir hof­fen, dass das Ergeb­nis offen ist und mit qua­li­ta­ti­ven Ergeb­nis­sen gerech­net wer­den kann. Wir hof­fen wei­ter dass sich die Arbeit­ge­ber­sei­te so bewegt, dass wei­te­re Streiks ver­mie­den wer­den kön­nen, dass sich die Qua­li­tät des Nord­baye­ri­schen Kuriers wie­der so ein­stellt, wie vor die­sen unsäg­li­chen Aus­ein­an­der­set­zun­gen und dass sich sozia­ler Frie­de für die Mit­ar­bei­ter des Kur­lers hier­aus wie­der ergibt.

Auch der Süden des Land­krei­ses muss wie­der einen eige­nen Lokal­teil erhal­ten, um über ihre Hei­mat wie­der aus­rei­chend infor­miert zu sein. Durch per­sön­li­che Anspra­che unse­rer Bür­ger, ist die­ses Defi­zit und Pro­blem zu Häuf an uns her­an­ge­tra­gen worden.

Ein freie Pres­se und eine hin­ter­grün­di­ge Bericht­erstat­tung, gera­de auch über unse­re Hei­mat, sind mit die wich­tig­sten Pfei­ler für den Erhalt unse­rer frei­heit­li­chen Grundordnung.

Dafür, dass wir das nicht erst mer­ken, wenn es zu spät ist, soll­ten wir als ver­ant­wort­li­che Man­dats­trä­ger im Kreis­tag und in den Gemein­de­gre­mi­en Pro­test­no­ten, Reso­lu­tio­nen und Beschlüs­se fas­sen, in denen die momen­ta­ne Chef­eta­ge des Nord­baye­ri­schen Kuriers auf­ge­for­dert wird, die qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge und umfas­sen­de Bericht­erstat­tung wie­der her­zu­stel­len und ihre sozia­le und mensch­li­che Ver­ant­wor­tung für Mit­ar­bei­ter wie­der so wahr zu neh­men, wie dies in unse­ren Brei­ten­gra­den unter den Gesichts­punk­ten der „sozia­len Markt­wirt­schaft“ üblich ist.

Wir bean­tra­gen des­halb, dass der Kreis­tag beschluss­mä­ßig eine Pro­test­no­te, Auf­for­de­rung und Reso­lu­ti­on ver­ab­schie­det, mit dem Inhalt der im Antrag aus­ge­führ­ten Sachverhalts.

Hans Hüm­mer,
FWG-Kreisfraktionsvorsitzender