FSV-Jah­res­ver­samm­lung in Thuisbrunn.

Die Jah­res­haupt­ver­samm­lung des Frän­ki­sche Schweiz-Ver­ein im Sport­heim des FC Thuis­brunn war geprägt von einer Art Auf­bruch­stim­mung. Dazu tra­gen auch die in die­sem Jahr geplan­ten Akti­vi­tä­ten bei.

Ganz oben auf der Agen­da steht nach Anga­ben des Ersten Haupt­vor­sit­zen­den und Alt­land­ra­tes Rein­hardt Glau­ber das LEA­DER-Pro­jekt der „Qual­ti­täts­wan­der­re­gi­on“. Die bei­den durch die EU geför­der­ten Pro­jek­te der Aus­bil­dung von Wege- und Wan­der­war­ten sind aus­ge­bucht. Das heißt, im April und Mai wer­den mit 60 Unter­richts­ein­hei­ten und zer­ti­fi­ziert durch den Frän­ki­sche Schweiz-Ver­ein (FSV) 30 Män­ner und Frau­en zu umfas­send infor­mier­ten Wege- und Wan­der­war­ten aus­ge­bil­det. Auch die­ses Semi­nar ist aus­ge­bucht, wes­halb bei­de Semi­na­re in 2018 noch­mal durch­ge­führt wer­den sol­len. In dem Zusam­men­hang monier­te Glau­ber das Ver­hal­ten eini­ger Bür­ger­mei­ster aus der Regi­on, die nicht bereit sind einen Gemein­de­rats­be­schluss her­bei­zu­füh­ren, um die ehren­amt­lich täti­gen Hel­fer über die Gemein­de zu ver­si­chern. Glau­ber sag­te: „Der sat­zungs­ge­mä­ße Auf­trag der Wege­pfle­ge durch den FSV ist kei­ne gesetz­li­che Vor­schrift, son­dern eine ver­eins­in­ter­ne Absichts­er­klä­rung. Hier wur­de unser Auf­trag falsch inter­pre­tiert“. Hin­ter­grund des Vor­ha­bens ist die Zusa­ge der baye­ri­schen Gemein­de­ver­si­che­rung, dass die Mit­ar­bei­ter dann ver­si­chert sind bei ihrer Tätig­keit der Wege­pfle­ge, wenn ein Gemein­de­rats­be­schluss vor­liegt, in dem die­se Tätig­keit und ihre Aus­füh­ren­den aus­drück­lich benannt und gebil­ligt sind. Glau­ber nahm auch Stel­lung zum Wege­pfle­ge­zu­schuss des Baye­ri­schen Staa­tes, von dem der FSV ins­ge­samt rund 16 000 Euro, das sind etwa ein Drit­tel der doku­men­tier­ten Auf­wen­dun­gen, bekommt. Um über­haupt in den Genuss von Zuschüs­sen des baye­ri­schen Staa­tes zu kom­men, muss der FSV Mit­glied im Baye­ri­schen- und im Deut­schen Wan­der­ver­band sein. Ins­ge­samt rund 10 000 Euro muss also der Haupt­ver­ein inve­stie­ren, damit die Orts­grup­pen in den Genuss von 16 000 Euro Wege­pfle­ge­zu­schuss kom­men kön­nen. Aus die­sem Grund hat der FSV heu­er zum ersten Mal eine Auf­wands­ent­schä­di­gung in Höhe von zehn Pro­zent des Zuschus­ses einbehalten.

Die Finanz­la­ge des FSV bes­sert sich zuse­hends, konn­te Glau­ber wei­ter berich­ten. Durch die im Ver­gan­ge­nen Jahr durch­ge­führ­te mode­ra­te Bei­trags­er­hö­hung ist eine Rück­la­gen­ent­nah­me nicht mehr not­wen­dig, das bedeu­tet, der FSV kann sei­ne Aus­ga­ben mit Ein­nah­men bestrei­ten und im abge­lau­fe­nen Geschäfts­jahr sogar einen klei­nen Über­schuss von 758 Euro erwirt­schaf­ten. Für das lau­fen­de Jahr hat die Schatz­mei­ste­rin Mari­an­ne Herbst Ein- und Aus­ga­ben in Höhe von rund 100 000 Euro ein­ge­plant. Der ein­stim­mig von der Ver­samm­lung gebil­lig­te Ent­wurf sieht als größ­te Ein­nah­me­posi­ti­on die Beträ­ge der 45 Orts­grup­pen in Höhe von 42 500 Euro vor. Bei den Aus­ga­ben schlägt wei­ter­hin der Zuschuss für die Ver­eins­zeit­schrift mit 18 500 Euro am Stärk­sten zu Buche. Hier, so Glau­ber, soll wei­ter­hin ver­sucht wer­den die Orts­grup­pen zu bewe­gen, die Hef­te sel­ber aus­zu­tra­gen anstatt sie ein­zeln den Mit­glie­dern per Post zuzu­schicken. Den Nut­zen dar­aus kön­nen bei­de Sei­ten zie­hen. Glau­ber wies dar­auf hin, dass die Lud­wig-Mül­ler-Stif­tung beschlos­sen hat, einen Teil ihrer Rück­la­gen in ein Wohn­pro­jekt in Göß­wein­stein zu inve­stie­ren. Dort ist ein jähr­li­cher Ertrag von 3,5 Pro­zent garan­tiert. Auf der Bank gibt es der­zeit so gut wie kei­ne Zin­sen, wes­halb auch kei­ne Aus­schüt­tung mög­lich ist.

Beson­de­re Auf­merk­sam­keit erfuhr die Vor­stel­lung der erneu­er­ten Män­ner­tracht durch den neu­en Beauf­trag­ten Wal­ter Appelt. Mitt­ler­wei­le sei es gelun­gen, die Kom­plett­aus­stat­tung durch Schnei­der in der Regi­on durch­füh­ren zu las­sen. In Bam­berg wur­de sogar jemand gefun­den, der eine frän­ki­sche Leder­ho­se her­stel­len kann. Die erneu­er­te Män­ner­tracht wur­de von einem Arbeits­kreis dem unter ande­rem auch Dr. Bir­git Jau­er­nig, die Trach­ten­be­auf­trag­te des Bezirks Ober­fran­ken und die Damen der Frau­en­trach­ten ange­hör­ten, nach histo­ri­schem Vor­bild zusam­men gestellt. Mitt­ler­wei­le ent­wickelt sich dar­aus ein Trend, mein­te Appelt. Immer mehr Män­ner las­sen sich ein Hemd, eine Jacke, Hose und Weste maß­schnei­dern. Das konn­te man auch an eini­gen Bei­spie­len sogar in der Ver­samm­lung schon sehen. Rund 900 Euro kostet das Gan­ze in der Min­dest­aus­stat­tung, „nach oben gibt es kei­ne Gren­ze“, mein­te Appelt, Das war schon frü­her so. Appelt: „Wer im 19. Jahr­hun­dert viel Geld hat­te, zeig­te das auch in der Kleidung“.

Das Ver­eins­ab­zei­chen in Gold erhielt Rein­hold Geld­ner aus Hilt­polt­stein aus den Hän­den des zwei­ten Haupt­vor­sit­zen­den Ste­fan Förtsch. Geld­ner ist nicht nur seit 35 Jah­ren in der Vor­stand­schaft der dor­ti­gen Orts­grup­pe tätig, er enga­giert sich auch ganz stark in der ehren­amt­li­chen Gemein­de­ar­beit, mein­te Glau­ber in sei­ner Lau­da­tio. Sein letz­tes Werk war die Reno­vie­rung des Spörl-Hau­ses, was er fast im Allein­gang schaff­te und auch eine Chro­nik von Hilt­polt­stein, die anläss­lich des bevor­ste­hen­den 700-jäh­ri­gen Jubi­lä­ums zur Markt­er­he­bung von ihm erstellt wur­de. Zum Schluss der Jah­res­ver­samm­lung wies Glau­ber auf den bevor­ste­hen­den 26. Hei­mat­tag hin, der im Juli in Holl­feld statt­fin­den wird; anläss­lich des dor­ti­gen 1000-jäh­ri­gen Ortsjubiläums.