Fasten­pre­digt von Erz­bi­schof Lud­wig Schick in St. Hein­rich: „Popu­lis­mus ist das Ergeb­nis von Ober­fläch­lich­keit und Dummheit“

Symbolbild Religion

Gegen Popu­lis­mus für ein ver­ein­tes Europa

Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat Tho­mas von Aquin als Hei­li­gen für ein fried­li­ches und ver­ein­tes Euro­pa und gegen Popu­lis­mus und Het­ze gewür­digt. In sei­ner Fasten­pre­digt in St. Hein­rich in Bam­berg sag­te Schick am Sonn­tag­abend, Tho­mas hät­te schon vor 800 Jah­ren gewusst, wie wert­voll ein fried­li­ches und soli­da­ri­sches Euro­pa sei. Er sei ein ech­ter Euro­pä­er gewe­sen. Die heu­ti­gen Län­der Ita­li­en, Frank­reich, Deutsch­land, Grie­chen­land, Polen und Tsche­chi­en sei­en sei­ne Hei­mat gewe­sen. „Er wür­de alles tun, um das der­zeit aus­ein­an­der­fal­len­de Euro­pa zusam­men­zu­hal­ten, weil es als Uni­on das Gemein­wohl för­dert und zu Frie­den und zur Gerech­tig­keit welt­weit beiträgt.“

Tho­mas von Aquin sei ein Mah­ner gegen Popu­lis­mus gewe­sen, der tren­ne und ver­let­ze. Popu­lis­mus sei ein Aus­druck für Ober­fläch­lich­keit, Bor­niert­heit und Dumm­heit. Es gebe ihn nicht nur in der Poli­tik, son­dern auch am Stamm­tisch, im Trep­pen­haus oder am Arbeits­platz. Auch dort wer­de oft schnel­ler gere­det als gedacht. Es wür­den Poli­ti­ker, Arbeit­ge­ber und Ver­ant­wor­tungs­trä­ger mit Pau­schal­ur­tei­len her­un­ter­ge­macht, Asyl­be­wer­ber als Wirt­schafts­flücht­lin­ge und Schma­rot­zer degra­diert. Das scha­de der Gesell­schaft. Tho­mas von Aquin habe immer erst lan­ge nach­ge­dacht und erst dann gere­det, wenn die Gedan­ken reif und klar waren. Des­halb hät­ten ihn die Popu­li­sten sei­ner Zeit „den stum­men Och­sen“ genannt. „Dem hei­li­gen Tho­mas fol­gen heißt, nach­den­ken, sich infor­mie­ren, jeden Men­schen mit Respekt behan­deln, jeder Sache auf den Grund gehen und sich erst dann bedacht äußern“, so Schick.

Tho­mas von Aquin kön­ne hel­fen, zu einem nach­denk­li­chen Men­schen zu wer­den, „der erst das Gehirn ein­schal­tet und dann den Mund auf­macht“. Er kön­ne auch hel­fen, „dass wir die Euro­päi­sche Gemein­schaft wert­schät­zend bewah­ren, zu ihr ste­hen und unse­re christ­li­chen Wer­te ausbreiten“.