Erz­bi­schof Schick zum Pirckheimer-Tag

Symbolbild Religion

„Frei­heit – Vor­aus­set­zung für huma­ne Gesellschaft“

Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat den Zusam­men­hang von Frei­heit und Gewis­sen betont und vor dem Miss­brauch von Frei­heit gewarnt. „Frei­heit darf nie­mals Deck­man­tel der Sün­de sein“, sag­te Schick am Sams­tag in Nürn­berg anläss­lich des 550. Geburts­ta­ges der Ordens­frau Cari­tas Pirck­hei­mer. Frei­heit sei mit Lie­be, Respekt, Wert­schät­zung und Rück­sicht ver­bun­den. „Wenn ein Mensch meint, in Frei­heit Böses tun zu kön­nen, dann nutzt er nicht sei­ne Frei­heit, son­dern wird von einem Phan­tom von Frei­heit fremd­be­stimmt und miss­braucht die Frei­heit.“ Die Frei­heit sei immer auf das Wah­re, Gute und Schö­ne für die Men­schen aus­ge­rich­tet, so der Erzbischof.

Der Frei­heits­be­griff von Cari­tas Pirck­hei­mer sei nur im Zusam­men­hang mit ihrem Glau­ben und ihrer christ­li­chen Lie­be zu ver­ste­hen. Frei­heit sei für sie immer mit dem Gewis­sen ver­bun­den, in dem Mensch und Gott sich begeg­nen. Durch die Treue zum Gewis­sen sei­en alle Men­schen unter­ein­an­der in der Suche nach der Wahr­heit ver­eint. Frei­heit sei nicht nur die Frei­heit des Anders­den­ken­den, griff Schick am Pirck­hei­mer-Tag das Zitat von Rosa Luxem­burg auf. Cari­tas Pirck­hei­mer hät­te dem zuge­stimmt, aber ergänzt, Frei­heit sei auch immer die eige­ne Frei­heit. Bei Cari­tas Pirck­hei­mer sei der Frei­heits­be­griff mit dem christ­li­chen Men­schen­bild ver­bun­den, nach dem jeder Mensch nach Got­tes Bild geschaf­fen sei und jeder die glei­che Wür­de habe. „Dar­aus erwach­se die Frei­heit, die von nie­man­dem gefürch­tet wer­den muss“, sag­te Schick.

Cari­tas Pirck­hei­mer leb­te von 1467 bis 1532 und war Äbtis­sin des Kla­ris­sen­klo­sters Nürn­berg. Sie war eine Ver­fech­te­rin der Reli­gi­ons- und Gewis­sens­frei­heit. Auf dem Gelän­de des ein­sti­gen Klo­sters in Nürn­berg steht heu­te das Cari­tas-Pirck­hei­mer-Haus (CPH) der Erz­diö­ze­se. Jedes Jahr wird der Pirck­hei­mer-Tag began­gen, bei dem vor allem Jugend­grup­pen für ihr sozia­les Enga­ge­ment aus­ge­zeich­net werden.