Inno­va­ti­ve GPS-Ortung in Not­fäl­len jetzt auch in Ober­fran­ken möglich

Symbolbild Polizei

OBER­FRAN­KEN. Mit der Anfang März durch Bay­erns Innen­mi­ni­ster Joa­chim Herr­mann vor­ge­stell­ten, neu­ent­wickel­ten Soft­ware für die Ein­satz­zen­tra­len der Baye­ri­schen Poli­zei ist seit heu­te auch die ober­frän­ki­sche Poli­zei­ein­satz­zen­tra­le aus­ge­stat­tet. Ab sofort kann in Not­fäl­len nach Frei­ga­be durch den Betrof­fe­nen sein Stand­ort bis auf weni­ge Meter genau geor­tet werden.

In der Ver­gan­gen­heit kam es lei­der immer wie­der vor, dass der Anru­fer sei­nen genau­en Stand­ort nicht ange­ben konn­te. So muss­ten Ein­satz­kräf­te Mit­te Novem­ber 2016 zeit­auf­wen­dig und per­so­nal­in­ten­siv nach einem ver­miss­ten 77-Jäh­ri­gen suchen, der sich mit sei­nem Fahr­zeug in einem Wald­ge­biet bei Dun­kel­heit fest­ge­fah­ren hat­te. Erst nach über zwei Stun­den konn­ten die Such­mann­schaf­ten den Mann auf­fin­den. Mit der neu­en Tech­nik ist eine zeit­na­he Ortung inner­halb kur­zer Zeit mög­lich und den Hil­fe­su­chen­den kann noch schnel­le­re Hil­fe ange­bo­ten werden.

Das neue System kann jeder nut­zen, der ein inter­net­fä­hi­ges Mobil­te­le­fon mit akti­vier­ter GPS-Funk­ti­on und Netz­emp­fang hat. Im Not­fall sen­det die Ein­satz­zen­tra­le eine SMS mit einem Link an die Mobil­te­le­fon­num­mer des Anru­fers. Die­se kann wahl­wei­se in ver­schie­de­nen Spra­chen erfol­gen. Nach­dem die­ser Link vom Anru­fer auf­ge­ru­fen wur­de, wird die GPS-Posi­ti­on des Smart­phones aus­ge­le­sen. Die Koor­di­na­ten wer­den dann an die Ein­satz­zen­tra­le über­mit­telt und in einer Kar­te dar­ge­stellt. Über eine Schnitt­stel­le kön­nen die­se Infor­ma­tio­nen von der Poli­zei auch an die inte­grier­ten Leit­stel­len der Feu­er­weh­ren und der Ret­tungs­dien­ste gesandt werden.

Bei der ober­frän­ki­schen Poli­zei­ein­satz­zen­tra­le gehen im Jahr fast 110.000 Not­ru­fe über die Not­ruf­num­mer 110 ein. Täg­lich müs­sen dort 300 bis 400 Ein­sät­ze abge­wickelt werden.