EHC Bay­reuth for­dert den gro­ßen Favo­ri­ten bis zur letz­ten Sekunde

In Spiel zwei der best of 7 Serie gegen den haus­ho­hen Favo­ri­ten aus dem Ellen­tal muss­ten die Haus­her­ren eini­ge Umstel­lun­gen ver­kraf­ten. Ver­let­zun­gen und Krank­hei­ten ver­hin­der­ten neben dem Aus­fall von Kuhn noch den Ein­satz von Stas und Seba­sti­an Busch und so ent­schied sich EHC-Coach Waß­mil­ler dies­mal Robin­son als fünf­ten Kon­tin­gent­spie­ler drau­ßen zu las­sen und beor­der­te Jan Pav­lu seit Mona­ten mal wie­der in den Angriff. Eini­ge wei­te­re Akteu­re stell­ten sich auch noch ange­schla­gen in den Dienst der Mann­schaft. Obwohl auch die Gäste auf wich­ti­ge Spie­ler ver­zich­ten muss­ten, über­nah­men sie mit ihrer indi­vi­du­el­len Klas­se und Schei­ben­si­cher­heit schnell die Initia­ti­ve und das drück­te sich auch bald an der Anzei­gen­ta­fel aus. Kei­ne drei Minu­ten waren gespielt, als Auger von der blau­en Linie ein­fach mal abzog und sei­ne Far­ben früh in Füh­rung brach­te. Als der klas­se von Kel­ly frei gespiel­te Wrig­ley aus kur­zer Ent­fer­nung Vos­vr­da im Tor der Gelb-schwar­zen kei­ne Chan­ce ließ und auf 0–2 erhöh­te, muss­te man sich fast etwas Sor­gen um die Tigers machen. Zu domi­nant spiel­ten die Stee­lers und stürz­ten die Ober­fran­ken öfters in Ver­le­gen­heit. Die­se Vor­tei­le ende­ten aber nach­dem der zuvor schon über­mo­ti­viert wir­ken­de Wrig­ley von Schieds­rich­ter Klein mit Spiel­dau­er­stra­fe wegen Stock­stich vom Eis geschickt wur­de. Die­ses lan­ge Power­play ver­schärf­te sich noch durch eine klei­ne Stra­fe gegen Bor­zecki zu einem drei gegen fünf, wel­ches Bar­tosch schnell zum Anschluss­tref­fer nutz­te. Potac spiel­te die Schei­be scharf und gezielt in den Slot und Bar­tosch Abfäl­scher ging Mar­ti­no­vic durch die Bei­ne. Damit wech­sel­te das Momen­tum zu den Tigers, doch trotz wei­te­rer Mög­lich­kei­ten gelang ihnen vor­erst kein wei­te­rer Tref­fer. Kurz vor der ersten Pau­se bemüh­te der Schieds­rich­ter zwar noch den Video­be­weis bei einer Chan­ce der Gäste, doch es blieb beim 1–2 nach 20 Minuten.

Im Mit­tel­ab­schnitt wog­te die Par­tie lan­ge hin und her. Sehr kör­per­be­tont, präg­ten vie­le inten­si­ve Zwei­kämp­fe nun das Sze­na­rio in dem spie­le­ri­sche High­lights Man­gel­wa­re blie­ben. Pha­sen­wei­se ging die Schei­be wie im Flip­per­au­to­ma­ten ziem­lich unkon­trol­liert rauf und run­ter, weil sich bei­de Teams erfolg­reich beim Spiel­auf­bau stör­ten. Die beste Mög­lich­keit der Bay­reu­ther hat­te Wohl­berg, der mit einer fei­nen Ein­zel­ak­ti­on an Mar­ti­no­vic schei­ter­te und auf der Gegen­sei­te gab es auch nur ein­zel­ne Tor­chan­cen. In Über­zahl nutz­te aber Tor­jä­ger McK­night einen der ganz weni­gen Feh­ler von Goa­lie Vos­vr­da, der eine abge­fälsch­te Schei­be fal­len ließ, gedan­ken­schnell per Abstau­ber zum 2‑To­re-Vor­sprung.

Trai­ner Gau­det hat­te sei­nen Man­nen ver­mut­lich mit auf den Weg gege­ben die Schei­be mög­lich­ste weit weg vom eige­nen Tor zu hal­ten und das beher­zig­ten die Grün-wei­ßen auch. Lan­ge beschäf­tig­te man die Ein­hei­mi­schen in der eige­nen Zone und ver­zö­ger­te damit den erwar­te­ten Schluss­spurt. Bei einem schnel­len Gegen­zug visier­te Zien­tek nur den Pfo­sten an und ver­pass­te damit die mög­li­che Vor­ent­schei­dung. Dass die Tigers aber nie auf­ge­ben, bewahr­hei­te­te sich auch dies­mal wie­der. Einen klei­nen Feh­ler von Mar­ti­no­vic bestraf­te der wuse­li­ge Kuchej­da mit dem 2–3, weil er die Situa­ti­on am schnell­sten erkann­te und den Nach­schuss in die Maschen setz­te. Das war das Signal für den Auf­stei­ger noch­mals alles in die Waag­scha­le zu wer­fen, doch Bie­tig­heim ver­tei­dig­te geschickt. Auch mit einem sech­sten Feld­spie­ler gelang der drit­te Tref­fer nicht mehr und so erkämpf­te sich der Haupt­run­den­mei­ster die 2–0 Seri­en­füh­rung in einer ganz engen Par­tie. Bay­reuth hat­te erneut alles ver­sucht und konn­te trotz der zwei­ten Nie­der­la­ge hoch erho­be­nen Haup­tes vom Eis gehen. Man hat­te dem jah­re­lan­gen Spit­zen­team wie­der einen gro­ßen Kampf bis in die letz­ten Sekun­den gelie­fert und sei­ne star­ke Sai­son­lei­stung erneut ein­drucks­voll bestä­tigt. Sonn­tag wird man aus­wärts den näch­sten Ver­such star­ten den Auf­stiegs­kan­di­da­ten zu ärgern und viel­leicht sogar ein Spiel zu stehlen.

Das näch­ste Heim­spiel im Vier­tel­fi­na­le gegen Bie­tig­heim des EHC fin­det am kom­men­den Diens­tag, 21. März 2017 um 20 Uhr im Tiger­kä­fig statt. Tickets für die Spie­le der Tigers fin­den Sie hier:
https://www.etix.com/ticket/v/11752/eisstadion-bayreuth-der-tigerkäfig

EHC Bay­reuth – Bie­tig­heim Stee­lers 2:3 (1–2;0–1;1–0)

  • 2 354 Zuschauer
  • Stra­fen: BT: 6 Min B: 31 Min
  • Power­plays: BT: 1/5 B: 1/3
  • Bay­reuth: Vos­vr­da, Wie­demann – Neher (4), Hei­der, Lin­den, Kasten (2), Potac, May­er – Mar­sall, Pav­lu, Gei­gen­mül­ler, Koloz­va­ry, Bar­tosch, Wohl­berg, V.Busch, Kuchej­da, Fröh­lich, Rypar
  • Bie­tig­heim: Mar­ti­no­vic, Mechel – Prom­mers­ber­ger, Brown, Auger, Schwarz, Stein­groß (2), Bor­zecki (2) – Schoofs, Lukes, Zien­tek, Just, Wrig­ley (27), Kel­ly, McK­night, Fink, Alt, Weller
  • Tore: 0:1 (3) Auger (Wel­ler, Alt); 0:2 (10) Wrig­ley (Kel­ly, Zien­tek); 1:2 (16) 5–3 Bar­tosch (Potac, Koloz­va­ry); 1:3 (37) 5–4 Mc Knight (Kel­ly, Auger); 2:3 (52) Kuchej­da (Lin­den, Wohlberg)