Bam­ber­ger Kreis-Grü­ne: Umwelt­mi­ni­ste­rin soll Stand­punkt der Staats­re­gie­rung zum Stei­ger­wald in der Regi­on erläutern

Grü­ne: Anhö­rung im Land­tag zum drit­ten Natio­nal­park in Bay­ern zeigt klar: Stei­ger­wald muss ins Auswahlverfahren

Die von der Land­tags­frak­ti­on der Grü­nen durch­ge­setz­te Exper­ten­an­hö­rung zum mög­li­chen Stand­ort eines drit­ten Natio­nal­parks in Bay­ern fand gestern in Mün­chen statt. „Ich kann nicht ver­ste­hen, dass aus­ge­rech­net der Stei­ger­wald aus­ge­schlos­sen ist,“ wun­der­te sich dort etwa der Lei­ter des Natio­nal­parks Hai­nich in Thü­rin­gen, Man­fred Groß­mann. Einen Natio­nal­park müs­se man als Sech­ser im Lot­to sehen, leg­te die Tou­ris­mus­che­fin aus dem Natio­nal­park Baye­ri­scher Wald, Susan­ne Wag­ner, in der Anhö­rung dar.

Lisa Badum, Grü­ne Bun­des­tags­kan­di­da­tin für Ober­fran­ken, kom­men­tier­te das Ergeb­nis der Anhö­rung: „War­um nicht der Stei­ger­wald? Die­se Fra­ge zog sich durch die gesam­te Anhö­rung. Die Fach­leu­te haben bestä­tigt, dass ein Aus­wahl­ver­fah­ren ohne Ein­be­zie­hung der wert­vol­len Buchen­wäl­der des Stei­ger­walds eine Far­ce wäre. Die Exper­ten sagen, der Stei­ger­wald muss rein, die Bevöl­ke­rung sagt, der Stei­ger­wald muss rein. Nur die CSU sagt: Wir prü­fen das erst gar nicht. Das ver­steht doch kein Mensch mehr.“ „Wir haben im Stei­ger­wald ein­zig­ar­ti­ge Buchen­wäl­der, die es in die­ser Viel­falt sonst kaum noch in Deutsch­land gibt, da sind sich die Exper­ten einig,“ ergänz­te Andre­as Lösche, stell­ver­tre­ten­der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der der Grü­nen im Kreis­tag Bam­berg. „Wie die Staats­re­gie­rung mit den ein­deu­ti­gen Aus­sa­gen der Exper­ten über die Qua­li­tät des Stei­ger­walds umgeht, dar­an hängt die Glaub­wür­dig­keit des Aus­wahl­pro­zes­ses,“ sag­te Lösche.

„Der Stei­ger­wald hat die ein­ma­li­ge Chan­ce auf den Jack­pot – eine Ent­wick­lungs­chan­ce für die gesam­te Regi­on. Die CSU muss end­lich auf­hö­ren, die Spiel­be­din­gun­gen zu mani­pu­lie­ren, indem sie unse­re Regi­on von vor­ne­her­ein aus­schließt. Wir ver­lan­gen kein Geschenk von der Staats­re­gie­rung. Wir ver­lan­gen nur, dass dar­über, wohin die Steu­er­mit­tel für einen Natio­nal­park flie­ßen, nach fai­ren und fach­li­chen Kri­te­ri­en ent­schie­den wird,“ griff Manue­la Rott­mann, Grü­ne Bun­des­tags­kan­di­da­tin in Unter­fran­ken, die Erfah­run­gen aus den ande­ren Natio­nal­parks auf. Mat­thi­as Lewin von den Haß­ber­ger Grü­nen ver­wies dar­auf, dass nicht nur in der Bevöl­ke­rung, son­dern auch in den Gemein­de­rä­ten die Chan­cen eines Natio­nal­parks mitt­ler­wei­le neu dis­ku­tiert wür­den. „ Wenn die Staats­re­gie­rung an ihrer Ableh­nung des Stei­ger­walds fest­hal­ten will, dann wäre es das Min­de­ste, dass die Umwelt­mi­ni­ste­rin sich zu die­ser Fra­ge wenig­stens der Dis­kus­si­on mit der Bevöl­ke­rung vor Ort stellt. Den Stei­ger­wald ein­fach links lie­gen las­sen, das geht gar nicht,“ so Lewin.