Dis­kus­si­ons­run­de zum The­ma „Pal­lia­tiv­me­di­zin“ In Bayreuth

Pal­lia­tiv­me­di­zin ist längst mehr als Ster­be­be­glei­tung. Unter dem Mot­to „Es geht nicht ums Ster­ben allein: Pal­lia­tiv­me­di­zin – Ent­wick­lung und Zukunft“ dis­ku­tie­ren am Mitt­woch, 22. März, ab 19.30 Uhr, in der Black Box des RW21 fünf renom­mier­te Exper­ten über aktu­el­le The­men der Palliativmedizin.

Prof. Dr. Chri­stof Mül­ler-Busch, ehe­ma­li­ger Prä­si­dent der Deut­schen Gesell­schaft für Pal­lia­tiv­me­di­zin, Prof. Dr. Frie­de­mann Nauck, Direk­tor der Kli­nik für Pal­lia­tiv­me­di­zin an der Uni­ver­si­täts­me­di­zin Göt­tin­gen, Prof. Dr. Bir­gitt van Oor­schot, Lei­te­rin des Inter­dis­zi­pli­nä­ren Zen­trums Pal­lia­tiv­me­di­zin am Uni­kli­ni­kum Würz­burg, und Dr. Klaus Hönig, Lei­ter der Psy­cho­on­ko­lo­gi­schen Ambu­lanz und Krebs­be­ra­tungs­stel­le am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Ulm, spre­chen an die­sem Abend mit Dr. Wolf­gang Schul­ze. Schul­ze ist Mit­be­grün­der der Pal­lia­tiv­sta­ti­on der Kli­ni­kum Bay­reuth GmbH und war 13 Jah­re lang deren Chef­arzt. Für ihn ist die­se Talk­run­de ein Abschied – er ist zum Jah­res­be­ginn in den Ruhe­stand gegangen.

Wel­chen Ein­fluss habe ich auf mein Ster­ben? Das wird eines der The­men des Abends sein. Neben einer Vor­sor­ge­voll­macht oder Betreu­ungs­ver­fü­gung gilt die Pati­en­ten­ver­fü­gung als wich­ti­ges Instru­ment zur Siche­rung der Pati­en­ten­au­to­no­mie. Doch stößt die­ses Instru­ment in der Pra­xis immer wie­der an Gren­zen. Die gesund­heit­li­che Vor­aus­pla­nung kann taug­li­cher sein. Ziel ist es, mög­li­che künf­ti­ge Behand­lungs­ent­schei­dun­gen so vor­aus­zu­pla­nen, dass Pati­en­ten auch dann zuver­läs­sig nach ihren Wün­schen behan­delt wer­den, wenn sie die­se krank­heits­be­dingt nicht mehr selbst äußern kön­nen. Behand­lung umfasst dann neben medi­zi­ni­schen auch pfle­ge­ri­sche, psy­cho­so­zia­le und seel­sor­ge­ri­sche Aspekte.

Doch in der Öffent­lich­keit und viel­fach auch in der Gesund­heits­ver­sor­gung wird Hos­piz- und Pal­lia­tiv­ver­sor­gung ver­kürzt mit Aus­sichts­lo­sig­keit ver­bun­den und auf Ster­be­si­tua­tio­nen begrenzt. Prof. Dr. Chri­stof Mül­ler-Busch macht sich für ein Umden­ken stark. „Wir brau­chen nicht nur Struk­tu­ren, die die Ver­sor­gung von ster­ben­den Men­schen ver­bes­sern. Wir brau­chen ein Sozi­al­ver­ständ­nis in der Gesell­schaft, das dem Leben – auch unter den Bedin­gun­gen der Hilfs- und Pfle­ge­be­dürf­tig­keit – noch mehr Ach­tung zukom­men lässt. Der Umgang mit Krank­sein, Ster­ben und Trau­er ist ein The­ma, das in die Mit­te der Gesell­schaft gehört.“