AG Histo­ri­sche Städ­te tagt in Bamberg

Von wert­vol­len Erfah­run­gen ler­nen – erfolg­rei­che Model­le teilen

Drei­mal pro Jahr tref­fen sich die sechs Mit­glieds­städ­te der Arbeits­ge­mein­schaft Histo­ri­sche Städ­te zum Erfah­rungs­aus­tausch – zum ersten Tref­fen 2017 ging es nach Bam­berg, wo Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke und Bau­re­fe­rent Tho­mas Bee­se als AG-Spre­cher und AG-Geschäfts­füh­rer die Dele­ga­tio­nen aus Gör­litz, Lübeck, Mei­ßen, Regens­burg und Stral­sund begrü­ßen konn­ten. Neben der Vor­stel­lung eige­ner Bam­ber­ger Vor­ha­ben stan­den über­grei­fen­de The­men, wie das anste­hen­de Kul­tur­er­be­jahr 2018 und der Bau­her­ren­preis 2018 im Vordergrund.

Bam­berg beein­druck­te ein­mal mehr durch die Viel­zahl an histo­ri­schen Bau­stel­len, die der­zeit par­al­lel bewäl­tigt wer­den: Quar­tier an den Stadt­mau­ern, Domi­ni­ka­ner­bau. Klo­ster St. Micha­el und St. Getreu. Der Bau­bür­ger­mei­ster aus Gör­litz, Dr. Micha­el Wie­ler sieht den Erfah­rungs­aus­tausch über die Sanie­rung, oder gar Not­sa­nie­rung bedeu­ten­der Denk­mä­ler, denn auch als wich­tig­sten Schwer­punkt der AG Histo­ri­sche Städte.

„Histo­ri­sche Städ­te haben grund­sätz­lich ähn­li­che The­men“, ergänz­te Mei­ßens Ober­bür­ger­mei­ster Olaf Rasch­ke: „So zum Bei­spiel die Len­kung der Tou­ri­sten­strö­me, die Schaf­fung von Infra­struk­tur in histo­ri­schen Stadt­bil­dern und die sen­si­ble Wei­ter­ent­wick­lung der Städ­te.“ Hier wol­le man gegen­sei­tig von der wert­vol­len Erfah­rung ler­nen und erfolg­rei­che Model­le teilen.

Franz-Peter Boden, Bau­se­na­tor der Han­se­stadt Lübeck war 14 Jah­re Mit­glied der AG und schei­det mit die­sem Jahr aus. Die AG sei heu­te wie damals ein wich­ti­ger Ort um sich aus­zu­tau­schen und gute Lösun­gen zu fin­den, so Boden. Die Fra­ge­stel­lun­gen hät­ten sich dabei in den letz­ten Jah­ren durch­aus ver­än­dert: „Wäh­rend wir zu Beginn stär­ker über die Ret­tung und Sanie­rung ein­zel­ner Gebäu­de dis­ku­tiert haben, so set­zen wir uns heu­te viel stär­ker mit der Ent­wick­lung gan­zer Stadt­quar­tie­re oder zum Bei­spiel der Len­kung von Tou­ri­sten­strö­men auseinander.“

Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke hat­te in die Arbeits­grup­pe zwei für Bam­berg der­zeit prä­gen­de The­men ein­ge­bracht: „Nach wie vor ste­hen wir in Ver­hand­lun­gen mit der Deut­schen Bahn zum ICE-Aus­bau. Die Anzahl der mög­li­chen Tras­sen­va­ri­an­ten wur­de zwi­schen­zeit­lich redu­ziert, jedoch wer­den wir wei­te­re Gut­ach­ten beauf­tra­gen um zu prü­fen, wel­ches die beste Lösung für die Welt­erbe­stadt Bam­berg ist.“ Einen gro­ßen Schritt wei­ter sei man bei der Kon­ver­si­on des ehe­ma­li­gen US-Mili­tär­ge­län­des gekom­men. „Nach­dem sich die Ereig­nis­se im Jahr 2015 über­schla­gen haben und gro­ße Tei­le der Flä­chen zunächst im Eigen­tum der BImA blei­ben, konn­te zumin­dest Einig­keit über den Kauf des soge­nann­ten Lag­ar­de-Cam­pus erreicht wer­den. Ein Ziel des Euro­pan-Wett­be­wer­bes, ist die attrak­ti­ve Ver­knüp­fung der histo­ri­schen Innen­stadt mit dem Bam­ber­ger Osten und auch den frei wer­den­den ehe­ma­li­gen Mili­tär­flä­chen,“ so Starke.

Tho­mas Bee­se, Bau­re­fe­rent der Stadt Bam­berg und AG-Geschäfts­füh­rer sieht in den Tref­fen eine dau­er­haf­te Auf­ga­be: „Städ­te sind nie fer­tig und wir sind stän­dig auf der Suche nach Ant­wor­ten auf neue Fra­gen. Dabei gibt es zwei ver­bin­den­de Ziel­set­zun­gen: Über die Arbeits­ge­mein­schaft ler­nen wir von­ein­an­der. Gleich­zei­tig wol­len wir Ein­fluss auf bun­des­po­li­ti­sche Ent­schei­dun­gen neh­men. Statt Flä­chen­sa­nie­rung steht qua­li­tät­vol­le, geför­der­te Objekt­sa­nie­rung im Fokus unse­res Engagements.“

INFO:
1973 schlos­sen sich drei Städ­te zur „Arbeits­ge­mein­schaft Bam­berg-Lübeck-Regens­burg“ zusam­men, um sich zugun­sten ihrer histo­ri­schen Alt­städ­te inten­siv mit dem neu­en Instru­men­ta­ri­um der Städ­te­bau­för­de­rung aus­ein­an­der­zu­set­zen. Die­se Koope­ra­ti­on wur­de 1991 mit den Städ­ten Mei­ßen, Gör­litz und Stral­sund ergänzt.

Gegen­stand der Tätig­kei­ten der Arbeits­ge­mein­schaft Histo­ri­sche Städ­te sind

  • grund­le­gen­de Fra­ge­stel­lun­gen der Stadtentwicklung
  • die For­mu­lie­rung gemein­sa­mer Positionen
  • der gegen­sei­ti­ge Erfahrungsaustausch
  • die gegen­sei­ti­ge Unter­stüt­zung bei der Lösung beson­de­rer Probleme.