Kuni­gun­den­tag im Bam­ber­ger Dom mit afri­ka­ni­scher Gabenprozession

Pater Roberto und afrikanische Christen aus der Gemeinde St. Kunigund in Nürnberg brachten zu afrikanischen Klängen die Gaben zum Altar. Foto: Pressestelle Erzbistum Bamberg
Pater Roberto und afrikanische Christen aus der Gemeinde St. Kunigund in Nürnberg brachten zu afrikanischen Klängen die Gaben zum Altar. Foto: Pressestelle Erzbistum Bamberg

Erz­bi­schof Schick: „Die Lie­be ist das Grund­ge­setz der Kirche“

Zum Kuni­gun­den­tag hat sich Erz­bi­schof Lud­wig Schick für eine stär­ke­re Betei­li­gung und Gleich­be­rech­ti­gung von Frau­en in der Kir­che aus­ge­spro­chen. „Wir wer­den die­se Zie­le errei­chen kön­nen, wenn wir uns tie­fer und mehr mit dem ‚Grund unse­res Glau­bens‘ beschäf­ti­gen“, sag­te Schick am Sams­tag in sei­ner Pre­digt im voll besetz­ten Bam­ber­ger Dom. Der Grund des christ­li­chen Glau­bens sei der Bund mit Gott, von dem in der Hei­li­gen Schrift die Rede ist. Das Grund­ge­setz des Bun­des Got­tes mit den Men­schen sei die Lie­be: „Gott will, dass wir ihn lie­ben und den Näch­sten wie uns selbst, auch den Feind und den Frem­den. Denn wir alle sind Kin­der Got­tes und des­halb unter­ein­an­der Schwe­stern und Brü­der, unab­hän­gig von Ras­se, Nati­on, Haut­far­be und Religion.“

Der Bund Got­tes rich­te sich an alle Men­schen und die gan­ze Mensch­heit. „So kom­men uns auch Afri­ka, Asi­en, Latein­ame­ri­ka und die gan­ze Welt ganz nah. Dann spü­ren wir, dass wir mit jedem Inter­es­se an ande­ren Men­schen, mit jeder Soli­da­ri­tät mit ihnen und jedem Gebet für sie den Bund Got­tes mit der gan­zen Mensch­heit stär­ken und aus­brei­ten“, sag­te Schick und fuhr fort: „Dabei erfah­ren wir Freu­de, die uns selig macht und uns bereichert.“

Wäh­rend des Pon­ti­fi­kal­am­tes im Dom fand eine afri­ka­ni­sche Gaben­pro­zes­si­on von afri­ka­ni­schen Chri­sten aus der Gemein­de St. Kuni­gund in Nürn­berg sowie die Urauf­füh­rung einer deut­schen Mes­se für Ober­stim­men­chor und Orgel statt, die der Bay­reu­ther Kir­chen­mu­si­ker Micha­el Fun­ke kom­po­niert hat. Nach dem Got­tes­dienst gra­tu­lier­te der Erz­bi­schof tra­di­tio­nell vor dem Diö­ze­san­mu­se­um per­sön­lich allen Frau­en mit dem Namen Kunigunde.

Das Kuni­gun­den­fest, der Diö­ze­san­tag der Frau­en, stand in die­sem Jahr unter dem Mot­to „Got­tes Melo­die im Ande­ren hören“. Den Fest­vor­trag zum The­ma hielt Schwe­ster Eli­sa­beth Bie­la, Afri­ka­mis­sio­na­rin und Regio­nal­obe­rin der Wei­ßen Schwe­stern in Deutsch­land. Sie erläu­ter­te, was Mis­sio­nie­rung für sie bedeu­tet und wie sie ihre Mis­si­on umsetzt: „Mis­si­on ist wahr­lich eine Begeg­nung von Men­schen, die gemein­sam auf dem Weg sind und gemein­sam nach der Wahr­heit suchen, durch Höhen und Tie­fen, durch Glau­ben und Zwei­fel.“ Jede und jeder habe eine Bot­schaft von Gott, die dazu ein­lädt, mit ande­ren Men­schen die eige­ne Kul­tur, den eige­nen Glau­ben zu berei­chern und zu ver­än­dern. Der Fest­vor­trag wur­de von afri­ka­ni­scher Musik umrahmt.

Der Kuni­gun­den­tag 2017 wur­de vor­be­rei­tet vom Ordens­re­fe­rat des Erz­bis­tums Bam­berg in Zusam­men­ar­beit mit dem Bam­ber­ger Diö­ze­san­ver­band des Katho­li­schen Deut­schen Frau­en­bunds. Die hei­li­ge Kuni­gun­de hat zusam­men mit ihrem Ehe­mann, Kai­ser Hein­rich II., das Bis­tum Bam­berg gegrün­det und gehört zu den Bistumspatronen.