Schiffs­rei­se des BR-Teams kommt auch durch Oberfranken

Die „Elegant Lady“ unterwegs. © BR
Die „Elegant Lady“ unterwegs. © BR

UNESCO-Welt­erbe Bam­berg auf dem Besuchsplan

Fluss­kreuz­fahr­ten boo­men. Leg­ten im Jahr 2002 noch knapp über 100 Kreuz­fahrt­schif­fe im Würz­bur­ger Hafen an, so waren es im ver­gan­gen Jahr schon über 1000. Wie lässt sich die­ser Trend erklä­ren? Was bewegt die Men­schen eine Fluss­rei­se zu buchen? Unser Film­team hat ein Fluss­kreuz­fahrt­schiff mit 100 Pas­sa­gie­ren und 30 Crew­mit­glie­dern zehn Tage lang beglei­tet, von Pas­sau über die Donau, den Main-Donau-Kanal und den Main, auf der Suche nach dem „Lebens­ge­fühl Flussreise“.

Die Schiffs­rei­se beginnt in Pas­sau. Zum ersten Mal beschnup­pern sich die Rei­sen­den auf dem Son­nen­deck. Erste Sehens­wür­dig­kei­ten tau­chen am Ufer auf und zie­hen wie­der vor­bei. Und dann kommt auch schon die erste Schleu­se, eine von 50 auf unse­rer Fahrt­strecke. Ein ande­res Kreuz­fahrt­schiff liegt bereits in der Schleu­se, das bedeu­tet Mil­li­me­ter­ar­beit für Kapi­tän und Crew. Schnell vor­an geht es in den Schleu­sen sowie­so nicht. Die Pas­sa­gie­re stört das kaum. Vom Pan­ora­ma­sa­lon genie­ßen sie den Aus­blick bei Kaf­fee und Kuchen.

Zwi­schen Strau­bing und Vils­ho­fen fährt die „Ele­gant Lady“ auf einem Stück Fluss ohne Schleu­sen. Er gehört zu den land­schaft­lich schön­sten Abschnit­ten der Donau. Im Salon lädt Rei­se­lei­te­rin Tat­ja­na Pier­au die Gäste zu einem Begrü­ßungs­cock­tail ein. Schon seit vie­len Jah­ren arbei­tet sie auf Kreuz­fahrt­schif­fen und weiß : als Ansprech­part­ne­rin muss immer für die Pas­sa­gie­re da sein. In der Küche wird inzwi­schen das Abend­essen vor­be­rei­tet. Chef Cate­rer Dona­to Mar­chi, gebür­ti­ger Ita­lie­ner, erzählt wie­viel Pro­vi­ant er für die zehn­tä­gi­ge Rei­se ein­ge­la­gert hat und wie man auf die Bedürf­nis­se ver­schie­de­ner Natio­na­li­tä­ten ein­geht. Das fünf­gän­gi­ge Menu am ersten Abend im Restau­rant ist vom Fein­sten. Oben auf der Brücke steht der Kapi­tän und lenkt das Schiff durch eine enge Stelle.

Am näch­sten Mor­gen erreicht die „Ele­gant Lady“ ihr erste Etap­pen­ziel: Regens­burg. Gleich nach dem Früh­stück geht es los zu einem Rund­gang durch das UNESCO-Welt­erbe, mit der Stei­ner­nen Brücke, dem Dom und dem Alten Rat­haus. Zum Schluss noch ein Abste­cher zur „Histo­ri­schen Wurst­kuchl“ bevor es wie­der zurück an Bord geht. Wäh­rend der eine Teil der Pas­sa­gie­re auf dem Son­nen­deck relaxt, fährt ein ande­rer Teil mit einem Aus­flugs­schiff zum Donau­durch­bruch: 80 Meter hohe, über­wäl­ti­gen­de Fels­wän­de. Noch ein kur­zer Besuch im Klo­ster Wel­ten­burg mit Barock­kir­che und Bier­gar­ten und schon geht es wie­der zurück aufs Schiff.

Über den 170 Kilo­me­ter lan­gen Main-Donau-Kanal fährt die „Ele­gant Lady“ vor­bei an Nürn­berg, Fürth und Erlan­gen, wei­ter über Forch­heim und But­ten­heim bis nach Bam­berg. Bei einem Rund­gang erkun­den die Fluss­rei­sen­den das frän­ki­sche UNESCO-Welt­erbe, das mit­tel­al­ter­li­ches Flair an allen Ecken ver­strömt. Ein Pas­sa­gier erklärt, dass der Reiz einer Fluss­kreuz­fahrt genau dar­in besteht, sich neue Orte anzu­schau­en, ohne den Kof­fer zu packen und das Hotel wech­seln zu müs­sen. Aneli­ja und Teo vom Hotel­per­so­nal erzäh­len, man füh­le sich auf einem Kreuz­fahrt­schiff wie eine Per­son von Welt und die deut­schen Gäste sei­en beson­ders fami­li­är. Hin­ter Bam­berg beginnt die Fahrt auf dem Main. Schon tau­chen die ersten Wein­ber­ge auf und Sehens­wür­dig­kei­ten wie die Wall­fahrts­kir­che Lim­bach des Bau­mei­sters Bal­tha­sar Neu­mann zie­hen vorbei.

Sanft glei­tet die „Ele­gant Lady“ durch die male­ri­schen Fluss­land­schaf­ten des Mains. Medi­ta­tiv betrach­ten die Pas­sa­gie­re der vor­bei­zie­hen­den Land­schaft. Würz­burg prunkt mit sei­ner Alten Main­brücke, der Festung Mari­en­berg und sei­ner Alt­stadt mit zahl­rei­chen Kir­chen. Bei Wert­heim geht die Rei­se dann ihrem Ende zu und hin­ter­lässt den Ein­druck, nicht nur quer durch Bay­ern, son­dern auch quer durch die Geschich­te gereist zu sein und sanft dahin­glei­tend auch der Zeit an sich ent­flo­hen zu sein.

Der Baye­ri­sche Rund­funk sen­det den Film „Eine Fluss­kreuz­fahrt durch Bay­ern“ am 13.März 2017.