Erz­bi­schof Schick zum Afri­ka­tag: Kir­che in Euro­pa hat heu­te zum Teil geist­li­che Ent­wick­lungs­hil­fe nötig

Symbolbild Religion

Part­ner­schaft ist kei­ne Einbahnstraße

Zum dies­jäh­ri­gen Afri­ka­tag (6. Janu­ar) hat Erz­bi­schof Lud­wig Schick die Part­ner­schaft der Bis­tü­mer Bam­berg und Thiès im Sene­gal bekräf­tigt, die seit zehn Jah­ren besteht. „Unse­re Bezie­hung, unser Aus­tausch und unse­re Freund­schaft mit der Kir­che von Thiès steht exem­pla­risch für den Auf­trag, nicht nur auf unse­re eige­nen Situa­tio­nen und Pro­ble­me zu schau­en, son­dern immer die Welt­kir­che als Gan­zes im Blick zu behal­ten“, sag­te Schick und erin­ner­te dar­an, dass das Wort „katho­lisch“ „welt­um­fas­send“ bedeutet.

„Es ist unse­re Auf­ga­be zu hel­fen, dass die Län­der Afri­kas ihre vor­han­de­nen Mög­lich­kei­ten und Res­sour­cen nut­zen, damit über­all Hun­ger und Not besiegt wer­den kann“, beton­te der Erz­bi­schof, der mit sei­ner Stif­tung „Brot für alle Men­schen“ zahl­rei­che land­wirt­schaft­li­che Pro­jek­te in Ent­wick­lungs­län­dern unter­stützt. Der afri­ka­ni­sche Kon­ti­nent habe aus­rei­chend Poten­zi­al, um alle Men­schen dort ernäh­ren zu kön­nen. In eini­gen Regio­nen sei der Hun­ger bereits erfolg­reich bekämpft wor­den. Dies müs­se Ansporn sein, die Hil­fe zur Selbst­hil­fe wei­ter zu ver­stär­ken. Dazu müss­ten auch die Krie­ge been­det und dau­er­haf­ter Frie­de erreicht wer­den. „Krieg ist die Haupt­ur­sa­che für Hun­ger“, so Schick.

Die Part­ner­schaft zwi­schen den Bis­tü­mern Thiès und Bam­berg habe viel­fäl­ti­ge Früch­te her­vor­ge­bracht. Zum Bei­spiel Schul­part­ner­schaf­ten, die Kin­dern im Sene­gal mit Sti­pen­di­en die Schul­bil­dung ermög­li­chen. Für das katho­li­sche Kran­ken­haus in Thiès wur­den medi­zi­ni­sche Gerä­te finan­ziert. Die Pfad­fin­der der Diö­ze­se Thiès und des Erz­bis­tums Bam­berg tref­fen sich zu regel­mä­ßi­gem Aus­tausch im Sene­gal oder in Deutsch­land. Die KLB hat eine Part­ner­schaft mit viel­fäl­ti­gen Begeg­nungs- und Hilfs­pro­gram­men auf­ge­baut. Jugend­li­che aus Bam­berg machen ihr frei­wil­li­ges Jahr „welt­wärts“ in Thiès, und Prie­ster von dort sind im Erz­bis­tum Bam­berg in der Seel­sor­ge tätig.

Eine Part­ner­schaft dür­fe nie ein­sei­tig blei­ben und zu einer Ein­bahn­stra­ße wer­den, sag­te Schick, der auch Vor­sit­zen­der der Kom­mis­si­on Welt­kir­che der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz ist. Die Kir­che in Euro­pa sei inzwi­schen in einer Situa­ti­on, dass sie zum Teil gute spi­ri­tu­el­le Ent­wick­lungs­hil­fe von den wach­sen­den und blü­hen­den kirch­li­chen Gemein­schaf­ten in Afri­ka in Anspruch neh­men kön­ne. Dass in vie­len deut­schen Gemein­den auch afri­ka­ni­sche Geist­li­che ein­ge­setzt wür­den, sei daher nicht nur als Not­lö­sung gegen den Prie­ster­man­gel zu ver­ste­hen, son­dern eine Chan­ce des inter­kul­tu­rel­len Aus­tauschs und der geist­li­chen Erneuerung.

Anläss­lich des zehn­ten Jubi­lä­ums der Bis­tums­part­ner­schaft reist Erz­bi­schof Schick mit einer Dele­ga­ti­on aus dem Erz­bis­tum Bam­berg in die­sen Tagen nach Thiès. Am 15. Janu­ar 2017 wird es in der Kathe­dra­le fest­lich began­gen. Auf deut­scher Sei­te sind das Hein­richs­fest am 9. Juli und das Part­ner­schafts­fest am 1. Okto­ber auf dem Feu­er­stein mit Erz­bi­schof Schick und Bischof André Gueye aus Thiès Höhe­punk­te des Jubi­lä­ums­jah­res. Unter dem bibli­schen Mot­to „Du zeigst mir den Weg zum Leben“ sind außer­dem Aus­stel­lun­gen mit Bil­dern von Jugend­li­chen aus bei­den Län­dern, eine Kunst­aus­stel­lung mit Bil­dern sene­ga­le­si­scher Künst­ler sowie abschlie­ßend im Diö­ze­san­mu­se­um eine Aus­stel­lung mit Krip­pen aus dem Bis­tum Thiès geplant. Wäh­rend des gesam­ten Jah­res soll zudem für ein Sozi­al­pro­jekt in der Part­ner­diö­ze­se Geld gesam­melt werden.