Leon­hard Wald­mül­ler ist Kli­ma­schutz­ma­na­ger im Erz­bis­tum Bamberg

Leonhard Waldmüller. Foto: Pressestelle Erzbistum Bamberg/Hendrik Steffens
Leonhard Waldmüller. Foto: Pressestelle Erzbistum Bamberg/Hendrik Steffens

„Das Mot­to ‚Schöp­fung bewah­ren‘ groß schreiben“

Leon­hard Wald­mül­ler soll das Erz­bis­tum Bam­berg noch sau­be­rer machen: effi­zi­en­te­re Ener­gie­nut­zung, weni­ger Schad­stoff­aus­stoß. Der 25-jäh­ri­ge Inge­nieur wird als Kli­ma­schutz­ma­na­ger die 2009 begon­ne­ne Kli­maof­fen­si­ve der Erz­diö­ze­se ver­stär­ken und dabei als Bin­de­glied zwi­schen Kir­chen­stif­tun­gen, Ordi­na­ri­at und Bau­dienst­lei­stern agie­ren. Wald­mül­lers Ziel: „Dass wir das Mot­to ‚Schöp­fung bewah­ren‘ in unse­rem Erz­bis­tum wei­ter­hin ganz groß schrei­ben können.“

Momen­tan ist der Kli­ma­schutz­ma­na­ger des Erz­bis­tums Bam­berg, der im Novem­ber sei­nen Dienst ange­tre­ten ist, damit befasst, den Ist-Wert der CO2-Aus­stö­ße zu erfas­sen. „Der Gebäu­de­be­stand des Erz­bis­tums ist sehr groß. Des­halb ist auch an vie­len Stel­len Poten­zi­al da, umwelt­ver­träg­li­cher und kosten­spa­ren­der zu sein. Da set­zen wir an“, sagt Wald­mül­ler. Das erste Ziel sei, alle Gebäu­de der Kir­chen­stif­tun­gen zu erfas­sen, um anschlie­ßend zu ana­ly­sie­ren: „Wo haben wir wel­che Poten­zia­le? Wo brin­gen Maß­nah­men viel, und wo sieht es effi­zi­enz­mä­ßig schon ganz gut aus?“

Bei­spie­le für Effi­zi­enz und Umwelt­schutz gibt es im Erz­bis­tum Bam­berg eini­ge. Zum Bei­spiel die Katho­li­sche Land­volks­hoch­schu­le auf Burg Feu­er­stein in Eber­mann­stadt, wo seit Jahr­zehn­ten ste­tig die Öko­bi­lanz des Hau­ses ver­bes­sert wird – etwa durch die Anschaf­fung von Hack­schnit­zel­hei­zung, Pho­to­vol­ta­ik­tech­nik und Elek­tro-Tank­stel­le. Das Haus wur­de mehr­fach mit Umwelt­prei­sen ausgezeichnet.

Stan­dard ist das im Erz­bis­tum aber noch nicht, weiß Wald­mül­ler. Das liegt vor allem am Alter vie­ler Gebäu­de. „In den 70er- und 80er Jah­ren war es nicht unüb­lich, eine Hei­zung mit der dop­pel­ten Kapa­zi­tät zu bau­en, die sie eigent­lich bräuch­te. Wenn die dann im Teil­last­be­trieb läuft, ist der Wir­kungs­grad nicht optimal.“

Doch auch wenn Poten­zia­le erkannt sei­en und Gel­der ver­füg­bar, kön­ne nicht gleich saniert wer­den, erklärt Wald­mül­ler. Im Bestand des Erz­bis­tums befin­den sich vie­le histo­ri­sche Gebäu­de. Der damit ver­bun­de­ne Denk­mal­schutz kann die ener­gie­tech­ni­sche Sanie­rung von Gebäu­den erheb­lich ver­kom­pli­zie­ren: „Auf das Dach einer 500 Jah­re alten Kir­che dür­fen Sie nicht ein­fach eine Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge set­zen.“ Es ist auch Auf­ga­be eines Kli­ma­schutz­ma­na­gers, dann die nöti­gen Abspra­chen zu tref­fen und eine effi­zi­en­te Lösung zu finden.

Leon­hard Wald­mül­ler erhebt Daten, kom­mu­ni­ziert, orga­ni­siert und ver­mit­telt zwi­schen Instan­zen. „Man muss immer die Gege­ben­hei­ten vor Ort im Blick haben. Zum Bei­spiel gemein­sam mit den Kir­chen­pfle­gern schau­en, wie man vor Ort mit den gege­be­nen Bedin­gun­gen emis­si­ons­tech­ni­sche Ver­bes­se­run­gen bekommt.“

Kli­ma­schutz ist im Erz­bis­tum Bam­berg bereits seit Jah­ren ein The­ma. Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat im März 2009 eine Ener­gie- und Kli­maof­fen­si­ve für das Erz­bis­tum Bam­berg gestar­tet. Zunächst wur­de ein Grund­stock von rund fünf Mil­lio­nen Euro bereit­ge­stellt und damit finan­zi­el­le Mög­lich­kei­ten geschaf­fen, um Maß­nah­men zur Reduk­ti­on von Treib­haus­ga­sen durch­zu­füh­ren. Erz­bi­schof Schick dazu: „Wir alle ste­hen bei der Umset­zung der Kli­ma­schutz­zie­le in der Pflicht: um der Zukunft der Mensch­heit und der Bewah­rung der Schöp­fung wil­len.“ Nötig sei eine Ände­rung unse­rer Wirt­schafts- und Lebens­sti­le. „Welt­weit müs­sen wir neue, öko­lo­gi­sche Ver­hal­tens­wei­sen ein­üben, wie uns Papst Fran­zis­kus in sei­ner Enzy­kli­ka ‚Lau­da­to si´ ermahnt.“

Zur Per­son:

Leon­hard Wald­mül­ler hat im Bereich Erneu­er­ba­re Ener­gien mit Schwer­punkt Gebäu­de­en­er­gie­tech­nik einen Bache­lor an der Tech­ni­schen Hoch­schu­le in Amberg gemacht. Aktu­ell schreibt Wald­mül­ler berufs­be­glei­tend sei­ne Master­ar­beit im Bereich Umwelt­tech­no­lo­gie, die er in die­sem Jahr abschlie­ßen wird. Ener­gie­ef­fi­zi­enz vor allem bei Gebäu­den ist das The­ma, das ihn in sei­ner Aus­bil­dung und dem neu­en Beruf am mei­sten beschäf­tigt. An der Uni­ver­si­tät war Wald­mül­ler als wis­sen­schaft­li­che Hilfs­kraft tätig. Er hat zudem einen Energieberaterschein.