Wie beginnt das neue Jahr 2017 für die Bay­reuth Tigers?

Kri­seln­der EC Bad Nau­heim erst­mals zu Gast im Tigerkäfig

Die Fei­er­tags­ver­tei­lung zum Jah­res­wech­sel, wo der Neu­jahrs­tag dann auf einen Sonn­tag gefal­len ist, brach­te auch für die deut­schen Eis­hockey­li­gen einen eher unge­wöhn­li­chen Spiel­tag. Am Diens­tag 03. Janu­ar tref­fen die Bay­reuth Tigers dabei im hei­mi­schen Eis­oval um 20 Uhr auf den EC Bad Nau­heim, der bis­her als ein­zi­ger Club der Liga noch nicht sei­ne Auf­war­tung in der Wag­ner­stadt gemacht hat.

Gleich­zei­tig ist das auch wie­der eine Rich­tungs­wei­sen­de Par­tie um den emi­nent wich­ti­gen Platz 10 der DEL2. Die Mit­tel­hes­sen haben ihre ehe­mals kom­for­ta­ble Posi­ti­on im vor­de­ren Tabel­len­mit­tel­feld mit zuletzt nur noch 3 Punk­ten aus 5 Spie­len end­gül­tig ein­ge­büst und lie­gen mit 39 Zäh­lern aktu­ell auf Platz 11, direkt hin­ter den Ober­fran­ken, aber mit einer schon gespiel­ten Par­tie mehr. Vor die­ser Serie hat­te man mit einem 2–0 Heim­sieg über Dres­den erst den Nega­tiv­lauf von nur 4 Punk­ten aus wei­te­ren 8 Spie­len ohne Drei-Punk­te-Erfolg been­den kön­nen. Haupt­auf­ga­be von Trai­ner Kuja­la ist es also nun wie­der Sta­bi­li­tät in die Trup­pe zu brin­gen und mit klei­nen Erfolgs­er­leb­nis­sen das Selbst­be­wusst­sein wie­der auf­zu­bau­en um dem Abwärts­stru­del ent­ge­gen zu wirken.

Das Team des Fin­nen auf der Kom­man­do­brücke lag dabei bis zum 20. Spiel­tag Ende Novem­ber immer um die Top 6 her­um, doch davon ist man inzwi­schen schon weit ent­fernt. Im Tor ver­trau­ten die Kur­städ­ter dabei meist wei­ter auf den Fin­nen Mik­ko Rämö, der sei­ne star­ken Vor­stel­lun­gen aus dem Vor­jahr aller­dings genau­so nicht ganz bestä­ti­gen konn­te, wie eini­ge sei­ner Feld­spie­ler­kol­le­gen. Sein Lands­mann Juuso Raja­la kam zwar erst neu und ist auch der „Sturm­füh­rer“ und Gold­helm des Teams, doch in der Rück­wärts­be­we­gung offen­bart er auch so sei­ne Schwä­chen. Offen­si­ve bekommt er von Andre­as Pau­li (bester Tor­jä­ger), Radek Kre­stan sowie dem Ame­ri­ka­ner Nick Dineen oder Dusan Frosch ordent­lich Unter­stüt­zung, aber den Glanz frü­he­rer Tage kön­nen sie momen­tan auch nicht mehr so ver­sprü­hen. Dazu kommt noch, dass die Zahl der Gegen­tref­fer (97) inzwi­schen für ein Spit­zen­team wie es die Mit­tel­hes­sen sein wol­len, ins­ge­samt ein­fach zu hoch ist. Das kann auch der erst unter Sai­son ver­pflich­te­te Slo­we­ne Ales Kran­jc, oder der län­ger ver­letz­te, nun aber wie­der zurück gekehr­te Schwe­de Joel Johans­son in der Abwehr nicht kom­pen­sie­ren. Die Stär­ken die­ser bei­den Defen­der lie­gen näm­lich auch mehr im Vor­wärts­gang. Bei nun 5 Kon­tin­gent­spie­lern im Kader muss von den 2 Stür­mern und 2 Ver­tei­di­gern auch immer einer drau­ßen blei­ben, wenn Goa­lie Rämö spielt. Die­se Kon­stel­la­ti­on bei den Aus­län­der­po­si­tio­nen könn­te aber die Ein­satz­chan­cen des rou­ti­nier­ten Back-ups Jan Guryca erhöhen.

Etwas anders ist die Gemüts­la­ge bei den Ober­fran­ken. Trai­ner Waß­mil­ler steht zwar oft nur ein kur­zer Kader zur Ver­fü­gung, aber 4 Drei­punk­te­sie­ge aus den letz­ten 5 Begeg­nun­gen spül­ten den Auf­stei­ger nicht nur wie­der auf den begehr­ten zehn­ten Platz, son­dern sorg­ten damit auch für noch bes­se­re Stim­mung im auch sonst immer „ver­schwo­re­nen Hau­fen“ der hei­mi­schen Kufen­cracks. Im kras­sen Gegen­satz zu Bad Nau­heim ste­hen im Kader der Tigers vor­läu­fig auch wei­ter­hin nur noch 3 Kon­tin­gent­spie­ler, was den bemer­kens­wer­ten Lei­stun­gen des Teams bis­her aber kei­nen Abbruch tut. Auf­fäl­lig ist dabei, dass die Gegen­tor­quo­te nur noch knapp über 2 pro Spiel (mit dem klei­nen Aus­rei­ßer gegen Kauf­beu­ren) beträgt, nach zuvor knapp 4 GT/​Sp. Auch die Straf­mi­nu­ten sind zuletzt gewal­tig gesun­ken. In den letz­ten 7 Par­tien ver­brach­te man nur noch 4,5 Minu­ten im Schnitt auf der Straf­bank und kas­sier­te nie mehr als 3 klei­ne Stra­fen pro Spiel. Die Ein­ge­wöh­nung an die neue Liga mit ver­än­der­tem Pfeif­ver­hal­ten der Schieds­rich­ter scheint damit end­gül­tig erfolg­reich gelun­gen zu sein. Wie der Spie­ler­ka­der für die­se Par­tie aus­sieht, ent­schei­det sich kurz­fri­stig. Beim kran­ken Stür­mer Seba­sti­an Busch besteht aber genau­so Hoff­nung auf ein Mit­wir­ken, wie beim zuletzt immer auf­fäl­li­ger agie­ren­den För­der­li­zenz­ler Vla­dis­lav Filin.

Über­mut wird es aber auch trotz des zuletzt guten Laufs bei den Wag­ner­städ­tern nicht geben. Das Hin­spiel in der Kur­stadt dient da auch als War­nung. Bis Minu­te 33 bot man damals eine star­ke Aus­wärts­par­tie und führ­te nicht unver­dient mit 0–3. Doch dann ver­lor man mehr und mehr den Faden und unter­lag noch mit 3–4 nach Penaltyschießen.

Tickets für die Heim­spie­le des EHC fin­den sich hier: www.etix.com/ticket/v/11752/eisstadionbayreuth-der-tigerk%E4fig?cobrand=Bayreuth