Uni­ver­si­tät Bam­berg macht altes Bam­ber­ger Hal­len­bad zur Zweifachsporthalle

Künftig Zweifachsporthalle statt Schwimmbecken: Das alte Bamberger Hallenbad
Künftig Zweifachsporthalle statt Schwimmbecken: Das alte Bamberger Hallenbad

Uni­ver­si­täts­sport­zen­trum mit Zwei­fach­sport­hal­le statt Schwimmbecken

Die Zei­ten des Schwimm­sports im alten Hal­len­bad sind defi­ni­tiv vor­bei – auch nach dem Ver­kauf des Bads an den Frei­staat Bay­ern und dem Umbau zum neu­en Sport­zen­trum der Otto­Fried­rich-Uni­ver­si­tät wird es am Mar­ga­re­ten­damm kei­ne Schwimm­mög­lich­kei­ten mehr geben. Statt­des­sen sol­len in dem denk­mal­ge­schütz­ten Objekt unter ande­rem eine Zwei­fach­sport­hal­le, ein Gym­na­stik­raum sowie Räu­me für Büros ent­ste­hen. Im kom­men­den Jahr star­tet das Pla­nungs- und Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren, das nach ersten Grob­ko­sten­schät­zun­gen Bau­ko­sten in Höhe von ca. 8,2 Mil­lio­nen Euro vor­sieht. In Betrieb genom­men wer­den soll das neue Uni­ver­si­täts­sport­zen­trum im Jahr 2021. Zeit­gleich will die Uni­ver­si­tät auch die der­zeit noch genutz­ten Sport­stät­ten am Volks­park aufgeben.

Am 19. Dezem­ber hat­ten die Stadt­wer­ke Bam­berg und die Immo­bi­li­en Frei­staat Bay­ern mit der Unter­zeich­nung des Kauf­ver­trags die Zukunft des alten Hal­len­bads als künf­ti­ges Uni­ver­si­täts­sport­zen­trum gesi­chert. Der Ver­trags­un­ter­zeich­nung waren inten­si­ve Abstim­mun­gen mit der baye­ri­schen Staats­re­gie­rung vor­aus­ge­gan­gen. Bereits im Jahr 2012 – rund acht Mona­te nach dem letz­ten Bade­tag im alten Hal­len­bad – hat­ten Uni­ver­si­tät, die Stadt und die Stadt­wer­ke eine Absichts­er­klä­rung unter­zeich­net, die die Sanie­rung des alten Hal­len­bads für eine ent­spre­chen­de uni­ver­si­tä­re Nut­zung vor­sieht. „Herz­stück des neu­en Sport­zen­trums soll eine Zwei­fach­sport­hal­le mit mobi­ler Zwi­schen­wand wer­den“, erklärt Dr. Dag­mar Steu­er-Flie­ser, Kanz­le­rin der Uni­ver­si­tät. Die Zwei­fach­sport­hal­le ist für sport­di­dak­ti­sche Lehr­ver­an­stal­tun­gen gedacht, die kei­nen Zuschau­er­raum, son­dern aus­rei­chend Platz für grö­ße­re Sport­grup­pen benötigen.

Bei Wett­kampf­ver­an­stal­tun­gen in ver­schie­de­nen Hal­len­sport­ar­ten wie Bas­ket­ball oder Vol­ley­ball soll die Flä­che als Ein­fach­sport­hal­le mit Zuschau­er­be­reich genutzt wer­den. Neben den Sport­hal­len soll es einen Gym­na­stik­raum, einen Semi­nar­raum für Lehr­ver­an­stal­tun­gen, einen sport­wis­sen­schaft­li­chen Bereich mit Mög­lich­kei­ten u.a. zur Lei­stungs­dia­gno­stik sowie Büro­räu­me geben. In den Außen­flä­chen sind dar­über hin­aus eine 100-Meter-Lauf­bahn sowie Weit­sprung- und Kugel­stoß­an­la­gen geplant. „Nach ersten Grob­ko­sten­schät­zun­gen, die in den näch­sten Mona­ten sicher­lich noch ange­passt wer­den müs­sen, wer­den die Umbau- und Sanie­rungs­ko­sten mit der­zeit 8,2 Mil­lio­nen Euro ver­an­schlagt“ so Steuer-Flieser.

Der Prä­si­dent der Uni­ver­si­tät, Prof. Dr. Dr. habil. Gode­hard Rup­pert, sieht in der zukünf­ti­gen uni­ver­si­tä­ren Nut­zung des alten Hal­len­bads die kon­se­quen­te Fort­set­zung des Stand­ort­kon­zepts „Uni­ver­si­tät in der Stadt“. Zudem wer­de am Bei­spiel des alten Hal­len­ba­des deut­lich, wie die Uni­ver­si­tät bezie­hungs­wei­se der Frei­staat Bay­ern lang­fri­stig nicht nur ideell, son­dern auch finan­zi­ell einen gro­ßen Bei­trag zur Kul­tur­gut­si­che­rung in Bam­berg leisten.

Der Uni­ver­si­täts­prä­si­dent ist froh, mit dem Umzug des Uni­ver­si­täts­sport­zen­trums ins alte Hal­len­bad die der­zeit noch genutz­ten Sport­stät­ten am Volks­park auf­ge­ben zu kön­nen: „Die zum Teil nicht aus­ge­bau­ten Wege für Rad­fah­rer und Fuß­gän­ger zu den Anla­gen am Volks­park sowie die man­geln­de Beleuch­tung stel­len ins­be­son­de­re in den Win­ter­mo­na­ten ein Sicher­heits­ri­si­ko dar, dem wir der­zeit nur mit einer Ein­schrän­kung des Lehr­be­triebs ab 17 Uhr begeg­nen kön­nen. Für Stu­die­ren­de und Leh­ren­de, aber auch für alle Uni­ver­si­täts­be­schäf­tig­ten, die an den Hoch­schul­sport-Ange­bo­ten teil­neh­men, ist dies eine unbe­frie­di­gen­de Situa­ti­on, für die wir mit dem neu­en Stand­ort am Mar­ga­re­ten­damm eine trag­ba­re, dau­er­haf­te Lösung gefun­den haben.“

Auch Oli­ver Merz, Lei­ter der Regio­nal­ver­tre­tung Bam­berg, Immo­bi­li­en Frei­staat Bay­ern, sieht in der Ent­wick­lung des neu­en Hoch­schul­stand­orts erheb­li­che Ver­bes­se­run­gen für die Stu­den­tin­nen und Stu­den­ten: „Mit dem Erwerb des alten Hal­len­ba­des kann die Nähe des dort ent­ste­hen­den neu­en Sport­zen­trums zu den ande­ren bestehen­den uni­ver­si­tä­ren Ein­rich­tun­gen erheb­lich ver­bes­sert werden.“

„Die Nut­zung des alten Hal­len­bads durch die Uni­ver­si­tät war von Anfang an die Wunsch­vor­stel­lung der Stadt“, unter­streicht Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke: „Der Ver­kauf ist auf Basis einer sorg­fäl­ti­gen Wert­ermitt­lung erfolgt. Ich bin über­zeugt, dass das neue Uni­ver­si­täts­sport­zen­trum sehr gut geeig­net ist, den Uni­ver­si­täts- und Bil­dungs­stand­ort Bam­berg nach­hal­tig zu stär­ken. Es befin­det sich im Zen­trum und ist von allen Stand­or­ten der Uni­ver­si­tät her­vor­ra­gend zu erreichen.“

Dr. Micha­el Fie­del­dey, Geschäfts­füh­rer der Stadt­wer­ke Bam­berg: „Das neue Nut­zungs­kon­zept der Uni­ver­si­tät sichert den Erhalt des denk­mal­ge­schütz­ten Gebäu­des und die Umset­zung wirt­schaft­li­cher und öko­lo­gi­scher Zie­le, bei­spiels­wei­se die Ver­mei­dung von Ver­kehrs­be­la­stun­gen. Wir freu­en uns auf eine gute Nach­bar­schaft mit der Universität.“

Zum alten Hal­len­bad: Das alte Hal­len­bad am Mar­ga­re­ten­damm mit sei­nem hohen Gebäu­de­sockel, dem recht­ecki­gen Grund­riss und der mar­kan­ten Ver­gla­sung zum Ade­naue­ru­fer und an der süd­öst­li­chen Stirn­sei­te wur­de zwi­schen 1964 und 1967 nach Ent­wür­fen der Archi­tek­ten Hans Rothen­bur­ger und Fried­rich Pöp­perl erbaut und 2006 in die baye­ri­sche Denk­mal­li­ste auf­ge­nom­men. Eröff­net 1967, hat das alte Hal­len­bad am Frei­tag, 29. Juli 2011, sei­nen Bade­be­trieb ein­ge­stellt. Vier Mona­te spä­ter wur­de im Novem­ber 2011 das Fami­li­en- und Sport­bad Bam­ba­dos an der Pödel­dor­fer Stra­ße eröff­net, das ein wesent­lich grö­ße­res Lei­stungs­an­ge­bot beinhal­tet. Das Bam­ba­dos hat ins­ge­samt sechs Becken mit einer Was­ser­flä­che von 1.790 Qua­drat­me­tern – allen vor­an das wett­kampf­taug­li­che und bis zu vier Meter tie­fe 50-Meter-Becken, mit dem die Stadt­wer­ke Bam­berg den Wün­schen aus den Bam­ber­ger Was­ser­sport­ver­ei­nen ent­ge­gen gekom­men sind.