Bayreuther EHC: Festspiele auf dem Eis

Überragende Mannschaftsleistung mit einem famosen Torwart Vosvrda sorgt für den höchsten Saisonsieg der Tigers gegen den Tabellenzweiten aus Frankfurt

Nach der schwachen Vorstellung am Freitag änderte Coach Waßmiller zwar etwas die Reihenzusammenstellung, aber das Personal blieb unverändert. Trotzdem schüttelten die Wagnerstädter das Negativerlebnis ab und gingen diese Partie mit mehr Feuer an. Schon beim ersten Angriff sahnten sie den Lohn dafür ab. Mit einer feinen Kombination spielten Kolupaylo und Kolozvary, Bartosch frei und der überwand den Nachwuchsgoalie Schrörs zum 1-0 nach nicht einmal einer Minute Spielzeit. Stammtorwart Jaeger fehlt schon länger wegen Verletzung und auch Backup Proske war nach einem Autounfall nicht spielfähig. In der Folgezeit zeigten die Gäste zwar immer wieder ihre individuelle Klasse, doch gute Defensivarbeit des EHC und ein überragender Tomas Vosvrda im Tor verhinderten, dass ihnen dabei etwas Zählbares gelang. Auf der Gegenseite gab es auch die eine oder andere Topchance, doch erst nach Kolupaylos energischem Break gab es wieder einen Eintrag auf dem Scoreboard. Nach dem Foul an ihm, entschied der Referee auf Penalty und den verwandelte der junge Russe eiskalt zum 2-0. Frankfurt hatte dann weiter etwas mehr Spielanteile und auch manchen Torschuss mehr, doch Vosvrda und seine Vorderleute ließen keinen Gegentreffer zu und man ging mit diesem Vorsprung in die erste Pause.

Auch im Mittelabschnitt bot sich den stimmungsvollen Zuschauern mit den vielen Sonderzugfahrern aus der Bankenmetropole ein ähnliches Bild. Die Hessen versuchten ihre Spielstärke einzubringen und drängten teilweise vehement, wobei aber der glänzende Vosvrda mit mehreren Prachtparaden auf Topniveau ihnen schier die Nerven raubte. Der Tscheche bot eine schier unfassbare Partie und war absoluter Turm in der Schlacht. Im Gegenzug agierten die Gelb-schwarzen auch noch extrem effektiv und verwerteten ihre Konter durch den Nachschuss von Stas sogar zum 3-0. Etwas Glück hatte man bei einem Pfostentreffer von Pistilli (30.), aber das nächste Tor von Kolozvary war dann wieder eine blitz saubere Kombination mit Bartosch und Kolupaylo, wie man sie von den Tigers schon länger nicht mehr gesehen hat. Der Tigerkäfig brodelte und man geleitete die Mannschaft mit stehenden Ovationen verdienter maßen in die zweite Pause.

Für die letzten 20 Minuten hatte sich der Tabellenzweite dann sicher noch einmal etwas vorgenommen, doch Wohlbergs 5-0 direkt nach einem gewonnen Bully (43.) durchkreuzte diese Pläne endgültig. Frankfurt mühte sich zwar weiter, doch agierte man nun auch etwas zu offen und wurde durch weitere Kontertore von Kolozvary und Sebastian Busch bestraft. Das Ergebnis fiel nun sicher etwas zu hoch aus, aber diesmal gelang den Oberfranken einfach alles und bei den Gästen klappte wenig bis nichts. Zumindest gelang Stephan mit einem Fernschuss, bei dem Vosvrda absolut nichts sah, noch Ergebniskosmetik für seine Farben, aber am überzeugenden Heimsieg änderte das nichts mehr. Der Tigerkäfig entwickelt sich immer mehr auf in der DEL2 zur absoluten Festung und alles andere als zufällig musste mit den Löwen nach Kassel und Bietigheim schon die dritte Spitzenmannschaft in Folge alle drei Zähler am Roten Main zurück lassen. Das nächste Heimspiel der Tigers findet am 26.12. dann wieder um 18.30 Uhr gegen den Traditionsclub ESV Kaufbeuren statt.

EHC Bayreuth – Löwen Frankfurt 7:1 (2-0;2-0;3-1)

  • 2 920 Zuschauer
  • Strafen: BT: 2 Min F: 4 Min
  • Powerplay: BT: 0/2 F: 0/1
  • Bayreuth: Vosvrda, Wiedemann – Pavlu, Heider, Linden, Kasten, Potac, Mayer – Marsall, Kolupaylo, S.Busch, Geigenmüller, Kolozvary, Bartosch, Wohlberg (2), Kuhn, Stas, Filin, Fröhlich, Rypar
  • Frankfurt: Schrörs, Proske – Card (2), Stephan, Dronia, Cespiva, Keussen, Tomassoni – Jarret, Stretch, Ratajczyk, Pfennings, B.Breitkreuz (2), Pistilli, Mueller, C.Breitkreuz, Rinke-Leitans, Liesegang
  • Tore: 1:0 (1) Bartosch (Kolozvary, Kolupaylo); 2:0 (12) Kolupaylo (Pen); 3:0 (27) Stas (Wohlberg, Geigenmüller); 4:0 (34) Kolozvary (Bartosch, Kolupaylo); 5:0 (43) Wohlberg (Stas); 6:0 (45) Kolozvary (Bartosch, Potac); 7:0 (52) S.Busch; 7:1 (56) Stephan (Pfennings, Rinke-Leitans)