Sonn­tags­ge­dan­ken: Altwerden

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Drei Geist­li­che dis­ku­tier­ten, wann das Leben begin­ne. Der eine mein­te bei der Befruch­tung, der ande­re, bei der Geburt. Der drit­te erwi­der­te: „Es fängt an, sobald die Kin­der aus dem Haus sind und der Hund tot ist.“

Tat­säch­lich beginnt für vie­le ein neu­er Abschnitt, wenn die Kin­der erwach­sen sind und ihre eige­nen Wege gehen. Natür­lich brau­chen sie auch dann noch die Hil­fe, den Rat ihrer Eltern. Spä­te­stens aber mit der Pen­sio­nie­rung muss man sich über­le­gen, was nun dran ist. Man kann sich enga­gie­ren in Ver­ei­nen, Bür­ger­initia­ti­ven oder Kir­chen­ge­mein­den. Da gibt es z. B. Men­schen im Kran­ken­haus, im Senio­ren­heim, die sich über einen Besuch freu­en wür­den. Auch die Jun­gen könn­ten Hil­fe gebrau­chen in Form einer Tages­mut­ter oder eines Hel­fers bei der Fir­men­grün­dung. In der Wer­bung, im Film dreht sich alles um die Jun­gen und Schö­nen. Was für ein dum­mer Irr­tum! Was wird da für ein gna­den­lo­ser Druck auf­ge­baut! Nach christ­li­chem Ver­ständ­nis hat auch das Alter sei­ne Gaben und Auf­ga­ben, sei­ne Chan­cen und Risi­ken. Wir müs­sen unse­re Kräf­te rich­tig ein­schät­zen: Nie­mand soll sich über- oder unter­for­dern. Senio­ren dür­fen eben auch alt sein, kön­nen und müs­sen das Abneh­men ihrer Kraft ein­ge­ste­hen. Der Mensch ver­klärt dann oft sei­ne Jugend und blickt zu nega­tiv auf die Her­an­wach­sen­den. Man­che wer­den auch bit­ter, trau­ern ihren ver­pass­ten Chan­cen nach. Gott schen­ke den Senio­ren einen gelas­se­nen, hei­te­ren Sinn, die ehr­li­che Ein­schät­zung ihrer Situa­ti­on und auch die Weis­heit, ihr Ende zu beden­ken, ihre Lebens­rech­nung zu beschließen.

Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind