Forch­heim: Men­schen mit Demenz gestal­ten mit fröh­li­chen Farben

Sehenswerte Ergebnisse gestalteten die Bewohner des Forchheimer Kompetenzzentrums für Menschen mit Demenz in ihrem Malclub unter der Anleitung von Ursula Hoffmann.

Sehens­wer­te Ergeb­nis­se gestal­te­ten die Bewoh­ner des Forch­hei­mer Kom­pe­tenz­zen­trums für Men­schen mit Demenz in ihrem Mal­club unter der Anlei­tung von Ursu­la Hoffmann.

Ergeb­nis­se wer­den in einer Aus­stel­lung gezeigt

Erst ein­mal bekommt jeder einen Mal­ka­sten. Die Was­ser­far­ben sehen fast aus wie in der Schu­le, nur sind die ein­zel­nen Farb­töp­fe viel grö­ßer als nor­mal – und tri­stes Grau oder fin­ste­res Schwarz feh­len ganz. Ursu­la Hoff­mann heißt die Run­de im „Mal­club“ des Forch­hei­mer Kom­pe­tenz­zen­trums für Men­schen mit Demenz will­kom­men. „Far­be ist Leben“, ist die künst­le­risch akti­ve Frau über­zeugt, die auch schon Geschich­ten geschrie­ben und mit behin­der­ten Kin­dern in Tune­si­en gear­bei­tet hat.

Hoff­mann hat für Senio­ren einen Sta­pel mit zei­chen­block­gro­ßen Zuschnit­ten aus Rauh­fa­ser­ta­pe­te mit­ge­bracht. Mit dem Pin­sel, der wie die Farb­töp­fe XL-For­mat hat, wird das Tape­ten­pa­pier zunächst durch­nässt. Dann darf sich jeder eine der bun­ten, fröh­li­chen Far­ben als Grund­ton aus­su­chen, mit dem das Tape­ten­pa­pier bemalt wird. Wer nicht gleich mit­ma­chen will, darf erst ein­mal zuschau­en. Im freund­li­chen Gespräch ver­su­chen Diplom­So­zi­al­päd­ago­ge Veit Har­nisch und Dia­kon Man­fred Rie­del vom pasto­ra­len Dienst des Kom­pe­tenz­zen­trums aber, den Men­schen mit Demenz einen Zugang zu der Akti­on zu ermög­li­chen. Den mei­sten macht es ohne­hin Spaß, dabei zu sein, wenn die anfäng­li­che Hemm­schwel­le über­wun­den ist.

Ein nas­ser Woll­fa­den wird auf­ge­rollt in einen der Farb­töp­fe gelegt, so dass er die Far­be gut auf­saugt. Der Faden wird auf der Tape­te aus­ge­legt und mit einem wei­te­ren Zuschnitt abge­deckt. Wenn der Faden aus dem „Tape­ten-Sand­wich“ her­aus­ge­zo­gen wird, ent­ste­hen abstrak­te Muster, in denen man mit etwas Phan­ta­sie vie­le Din­ge vom Wikin­ger­schiff bis zum Flie­der­busch ent­decken kann.

Ursu­la Hoff­mann geht es nicht dar­um, dass gro­ße Kunst­wer­ke ent­ste­hen, son­dern dar­um, mit ein­fa­chen Mal­tech­ni­ken zu gestal­ten und damit auch einen Farb­tup­fer in den All­tag der Bewoh­ner zu brin­gen. Sehens­wert sind die Ergeb­nis­se im Mal­club, den Hoff­mann jetzt zum ersten Mal im Forch­hei­mer Kom­pe­tenz­zen­trum der Dia­ko­nie Neu­en­det­tels­au anbot, den­noch. Des­halb wer­den sie im kom­men­den Jahr auch in einer Aus­stel­lung in Forch­heim prä­sen­tiert werden.