EHC Bayreuth: Der Tabellenführer kommt in den Tigerkäfig

Freitag geht es zuvor in die Lausitz

Wenn es am Wochenende für die Cracks aus der Wagnerstadt um Punkte geht, haben sie es wieder mit zwei Hochkarätern der Liga zu tun. Freitagabend um 19.30 Uhr kreuzen die Tigers die Schläger auswärts mit dem noch letztjährigen Kooperationspartner, den Lausitzer Füchsen. Dabei ist der 25 malige DDR Meister aktuell das Überraschungsteam der DEL2 und steht momentan mit 36 Punkten auf Platz Nummer 6.

Doch der Erfolg kommt nicht von ungefähr, so hat der neue Trainer Hannu Järvenpää eine schlagkräftige Truppe zusammengestellt und arbeitet sehr akribisch mit ihnen. Im Tor teilen sich regelmäßig die ganz jungen Maximilian Franzreb und Konstantin Kessler die Eiszeit. In der Verteidigung gilt es besonders auf den Finnen Patrik Parkkonen (24 Pkt.) zu achten, aber auch der Amerikaner Nick Bruneteau und der Deutsch-Tscheche Dominic Bohac haben ihre Qualitäten. Im Sturm mussten die Sachsen vor kurzer Zeit einen Nackenschlag hinnehmen, als der finnische Topscorer Roope Ranta seinen Zeitvertrag nicht verlängerte und nach Garmisch wechselte. Doch diesen Verlust scheinen die Füchse gut verkraftet zu haben. Der Goldhelm wird getragen von Dennis Swinnen (28 Pkt.).

Jedoch wissen auch die „Kontis“, Jeff Hayes (ebenfalls 28 Pkt.) und Jakub Svoboda (27 Pkt.) in vollem Umfang zu überzeugen. Besonders der zu Saisonbeginn lange verletzte Hayes befindet sich momentan in Topform. Alleine am letzten Wochenende verbuchte er 5 Tore und 2 Vorlagen. Zusammen mit seinen Kollegen Svoboda und Swinnen (bester Torjäger der Liga) bildet er die Paradelinie der Ostsachsen, die die offensive Last momentan aber fast alleine tragen muss.

Nicht mehr im Kader ist der Amerikaner Connor Gaarder, weswegen Manager Rohrbach nun wieder verstärkt den Spielermarkt sondiert. Noch nicht auf Topniveau befinden sich die specialteams der Lausitzer, doch beim Hinspiel in Bayreuth holte man sich beim knappen Verlängerungssieg zumindest zwei Zähler.

Nicht weniger schwierig wird es für die Tigers wenn am Sonntag ab 18.30 Uhr der Vizemeister und aktuelle Tabellenprimus, die Bietigheim Steelers erstmals zu Gast im Tigerkäfig sind. Die Jungs um Trainer Kevin Gaudet sind das qualitativ best besetzte Team der Liga und bestechen in allen Bereichen mit extremer Klasse. Der eingespielte Kader zählt seit Jahren zur absoluten Spitze der zweiten Liga.

Stammtorhüter und vielleicht bester Goalie der DEL2 ist dabei der bald 36 werdende Deutschkroate Sinisa Martinovic, sein Vertreter ist der junge Andreas Machel, der im Hinspiel in Baden – Würtemberg das Tor gegen die Tigers hütete. Der Defensive geben vor allem die eingedeutschten Routiniers Adam Borzecki als auch Dominic Auger die notwendige Stabilität, bringen aber auch Offensivpower. Der Sturm platzt fast vor Qualität. Topscorer ist der Kanadier Matt McKnight (36 Pkt.), gefolgt vom Deutschkanadier Marcus Sommerfeld (32 Pkt.). Dahinter lauern mit David Wrigley und Shawn Weller gleich zwei weitere Offensivgranaten. Die beiden letztgenannten füllen aber momentan genauso wie Cabana, Schwarz und die langzeitverletzten Gleich und Kelly das Lazarett beim Tabellenführer. Dafür drängten dann die Talente wie Zientek und Lukes immer weiter erfolgreich in den Fokus und kompensierten die Ausfälle lange. Mit diesem Minikader durchlief man vor etwa 2 Wochen trotzdem eine kurze Schwächephase, doch zuletzt holte man sich zwei Siege (3-1 gegen Heilbronn und Dienstag 6-3 gegen Kaufbeuren) und fand wieder den Weg in die Erfolgsspur.

Gefahr droht auch immer wenn die Steelers einen Mann mehr auf dem Eis haben, satte 23 % erfolgreiches Powerplay stehen hier zu Buche und ihr Penaltykilling gehört ebenfalls zum Stärksten der Liga. So heißt es also für die Oberfranken wieder Strafen vermeiden, um nicht ähnliche viele Gegentreffer wie beim 8-4 an der Enz hinnehmen zu müssen.

Nachdem der Lette Podzins Bayreuth nun wieder verlässt, sind alle anderen Akteure vermutlich einsatzbereit und man hofft auch noch auf einen Einsatz des Förderlizenzlers Vladislav Filin von den Nürnberg Ice Tigers aus der DEL. Der unter der Woche beim Nachholspiel für Weiden eingesetzte Rypar kehrt dann auch wieder in den Kader zurück. Fehlen wird nur Valentin Busch, der ja noch bis Mitte Dezember bei der U20 WM in Bremerhaven weilt.

Für die zuletzt häufig aufgetreten Anfangsprobleme der Mannschaft speziell in den Sonntagsspielen suchte man nach Gründen und jetzt geht ein lange gehegter Wunsch von Trainer Waßmiller in Erfüllung. Zur Auflockerung seiner Jungs wollte er immer Sonntag ein kurzes 30 minütiges Morgentraining einbauen, doch ließ das der übervolle Belegungsplan des Eisstadion nicht zu. Als mögliche Ursache für den häufig etwas verschlafenen Start machte man das aber aus und fand nun eine Lösung, die dem DEL2-Team ab jetzt dieses kurze „pre-skating“ ermöglicht.

Ebenfalls weiter im Blickpunkt steht der Spielermarkt beim EHC. „Für unsere Möglichkeiten ist das momentan aber äußerst schwierig, etwas passendes zu finden“, erklärt Teammanager Habnitt dazu. „Wir sind bei weitem nicht die Einzigen die Augen und Ohren offen halten, und viele bewegen sich auch noch in anderen Kategorien, so dass wir da Geduld und auch etwas Glück brauchen“, rechnet er nicht mit ganz schnellen Ergebnissen.

Tickets für die Heimspiele des EHC finden sich hier: www.etix.com/ticket/v/11752/eisstadion-bayreuth-der-tigerk %E4fig?cobrand=Bayreuth