Sonn­tags­ge­dan­ken: Zeu­gen Jesu Chri­sti – Peter Hah­ne IV.

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Sein Kanal über­trug eine herz­zer­rei­ßen­de Sen­dung über die Jagd auf jun­ge Rob­ben. Die Bot­schaft war klar und berech­tigt: Die­ses wider­li­che Abschlach­ten muss­te auf­hö­ren. Hah­ne jedoch ließ sich zu einer kri­ti­schen Bemer­kung hin­rei­ßen: Er frag­te, war­um die Tötung von Rob­ben so viel Empö­rung aus­lö­se, die mas­sen­haf­te Ver­nich­tung von Men­schen­le­ben durch Abtrei­bung aber nicht. Dar­auf­hin rie­fen zahl­rei­che ver­är­ger­te Zuschau­er in der Redak­ti­on an.

Hah­ne hat Recht: Die Men­schen emp­fin­den Mit­leid mit aus­ge­setz­ten Hun­den, pro­te­stie­ren gegen Mas­sen­tier­hal­tung etwa in Lege­bat­te­rien, gegen stun­den­lan­ge Tier­trans­por­te. Aber dass hun­dert­tau­send­fach in unse­rem huma­nen, wohl­ha­ben­den Land Men­schen­le­ben ganz legal ver­nich­tet wird, stört offen­bar nur noch die Kir­chen, die sich erfre­chen, dem „moder­nen“ Men­schen ins Gewis­sen zu reden.

Der neu­zei­ti­ge Mensch hat wohl mit der Ehr­furcht vor Gott auch die Scheu vor dem mensch­li­chen Leben ver­lo­ren. Dann sinkt der Mensch zum Objekt der Aggres­si­on, der Lust her­ab, ja gilt oft weni­ger als den ver­hät­schel­ten Haus­tie­ren, die ihr „Geschäft“ auf Kin­der­spiel­plät­zen ver­rich­ten dür­fen. Las­sen Sie sich doch ‚mal die­sen Slo­gan auf der Zun­ge zer­ge­hen: „Das Auto, der deut­schen lieb­stes Kind.“

Wir Chri­sten soll­ten aber nicht nur kri­ti­sie­ren und kla­gen, son­dern han­deln, indem wir eine kinder‑, aber auch behin­der­ten- und senio­ren­freund­li­che Gesell­schaft auf­zu­bau­en ver­su­chen. Wir über­zeu­gen letzt­lich nur durch unser gutes Bei­spiel. Dafür wün­sche ich mir den Bei­stand des Hei­li­gen Gei­stes, denn mit mensch­li­chem Aktio­nis­mus, mit dem Appell an Gewis­sen und Soli­da­ri­tät ist wenig gewonnen.

Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind