Taschen­die­be unter­wegs auf Weihnachtsmärkten

Symbolbild Polizei

Tipps Ihrer Ober­frän­ki­schen Poli­zei für einen unbe­schwer­ten Bummel

Ein Bum­mel mit der Fami­lie, eine Tas­se Punsch mit Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen, für die Kin­der eine Fahrt mit dem Karus­sell – der Besuch eines Weih­nachts­markts gehört für vie­le im Advent ein­fach dazu. Lei­der auch für Taschen­die­be. Damit Sie nicht Opfer der­ar­ti­ger Täter wer­den, rät die Ober­frän­ki­sche Poli­zei zu Wach­sam­keit und gibt Verhaltenstipps.

Am lieb­sten schla­gen die Die­be in Men­schen­an­samm­lun­gen und im unüber­sicht­li­chen Gedrän­ge zu. Laut Poli­zei­li­cher Kri­mi­nal­sta­ti­stik wur­den im Jahr 2015 in Ober­fran­ken ins­ge­samt 242 Taschen­dieb­stäh­le ange­zeigt. Damit bewe­gen sich die Zah­len etwa auf Vor­jah­res­ni­veau. Im Jahr 2015 ent­stand durch Taschen­dieb­stäh­le ein Scha­den von gut 75.500 Euro (2014: 67.500 Euro). Um den Lang­fin­gern die Die­bes­tour zu ver­mas­seln, hel­fen die Tipps der Poli­zei­li­chen Kri­mi­nal­prä­ven­ti­on. Sie sind auf der Klapp­kar­te „Schlau­er gegen Klau­er!“ kurz zusam­men­ge­fasst, die bei jeder Poli­zei­dienst­stel­le und im Inter­net unter www​.poli​zei​-bera​tung​.de erhält­lich ist.

„Taschen­die­be suchen die Enge, da bie­ten sich die Gän­ge zwi­schen den Buden auf dem Weih­nachts­markt gera­de­zu an. Einer lenkt das Opfer ab, der zwei­te stiehlt die Beu­te und gibt sie an einen Drit­ten wei­ter, der damit ver­schwin­det“, erklärt Ger­hard Klot­ter, Vor­sit­zen­der der Poli­zei­li­chen Kri­mi­nal­prä­ven­ti­on der Län­der und des Bun­des. „Wer­den die Die­be nicht auf fri­scher Tat ertappt, sind sie meist nur schwer aus­fin­dig zu machen – zumal die Opfer den Ver­lust meist erst spät bemer­ken und die Täter in vie­len Fäl­len nicht beschrei­ben kön­nen“, sagt Klotter.

Taschen­die­be sind oft pro­fes­sio­nel­le, inter­na­tio­nal agie­ren­de Täter, die grenz­über­schrei­tend in ganz Euro­pa aktiv sind. Manch­mal las­sen sie sich schon am typisch suchen­den Blick erken­nen: Sie mei­den den direk­ten Blick­kon­takt zum Opfer und schau­en eher nach der Beu­te, wie bei­spiels­wei­se eine Hand- oder Umhän­ge­ta­sche. Beliebt ist zum Bei­spiel der Drän­gel-Trick, gera­de in den engen Gas­sen zwi­schen den Weih­nachts­markt­stän­den. Ein Dieb rückt unan­ge­nehm dicht an das Opfer her­an, bis es sich ärger­lich abwen­det und dadurch eine umge­häng­te Tasche oder die in der Man­tel­ta­sche befind­li­che Geld­bör­se qua­si „griff­be­reit“ anbie­tet. Inner­halb von nur weni­gen Sekun­den sind Brief­ta­sche, Kre­dit­kar­ten oder das Han­dy ver­schwun­den. Eine wei­te­re immer wie­der erfolg­rei­che Masche der Die­be ist, die Klei­dung des poten­zi­el­len Opfers angeb­lich „ver­se­hent­lich“ mit Ketch­up, Senf oder einer Flüs­sig­keit zu beschmut­zen, um durch den anschlie­ßen­den Rei­ni­gungs­ver­such vom Dieb­stahl der Wert­sa­chen abzulenken.

Damit Sie den Bum­mel über den Weih­nachts­markt unbe­schwert genie­ßen kön­nen, gibt Ihnen Ihre Ober­frän­ki­sche Poli­zei fol­gen­de Tipps:

  • Neh­men Sie bei einem Besuch des Weih­nachts­markts nur so viel Bar­geld mit, wie Sie tat­säch­lich benötigen.
  • Tra­gen Sie Geld, Zah­lungs­kar­ten, Papie­re und ande­re Wert­ge­gen­stän­de immer in ver­schie­de­nen ver­schlos­se­nen Innen­ta­schen der Klei­dung mög­lichst dicht am Körper.
  • Tra­gen Sie Hand- und Umhän­ge­ta­schen immer mit der Ver­schluss­sei­te zum Körper.
  • Las­sen Sie Ihre Hand­ta­sche oder Jacke nie­mals unbeaufsichtigt.
  • Ach­ten Sie gera­de in einem Gedrän­ge ver­stärkt auf Ihre Wert­sa­chen. Wer­den Sie miss­trau­isch, wenn Sie plötz­lich ange­rem­pelt oder „in die Zan­ge“ genom­men werden.
  • Notie­ren Sie nie­mals Ihre PIN irgend­wo im Porte­mon­naie und schon gar nicht auf der Zahlungskarte.
  • Wenn es doch zum Dieb­stahl gekom­men ist, mel­den Sie den Vor­fall direkt an die Poli­zei. Soll­ten Ihnen Zah­lungs­kar­ten abhan­den­ge­kom­men sein, las­sen Sie die­se sofort für den wei­te­ren Gebrauch sper­ren, am besten tele­fo­nisch über den bun­des­wei­ten Sperr-Not­ruf 116 116.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen gibt es auf der Klapp­kar­te „Schlau­er gegen Klau­er!“ mit Pik­to­gram­men und einem Not­fall­pass zum Her­aus­tren­nen mit allen wich­ti­gen Tele­fon- und Sperr­num­mern von Debit- und Kre­dit­kar­ten. Dazu gehört auch eine Check­li­ste mit Sofort­maß­nah­men für Opfer und Zeu­gen, damit die­se nach einem Dieb­stahl rich­tig reagie­ren kön­nen. Die Klapp­kar­te ist kosten­los bei jeder (Kriminal-)Polizeilichen Bera­tungs­stel­le erhält­lich oder kann unter http://​www​.poli​zei​-bera​tung​.de/​m​e​d​i​e​n​a​n​g​e​b​o​t​/​m​e​d​i​e​n​a​n​g​e​b​o​t​-​d​e​t​a​i​l​s​/​d​e​t​a​i​l​/​2​3​.​h​tml her­un­ter­ge­la­den werden.