Chor „Scha­be­so“ in Cham­pa­gner­lau­ne in Eggolsheim

Hula-Hüftschwung und heiße Rhythmen – der Chor Schabeso bei seinem Caribbean-Showteil. An den Kongas Hans Mohnkorn, im gelben Outfit Elli Mohnkorn. Foto: Mike Wuttke
Hula-Hüftschwung und heiße Rhythmen – der Chor Schabeso bei seinem Caribbean-Showteil. An den Kongas Hans Mohnkorn, im gelben Outfit Elli Mohnkorn. Foto: Mike Wuttke

500 Gäste erleb­ten bei vier Vor­stel­lun­gen in der Egger­bach­hal­le Kuli­na­rik, Chor­au­f­trit­te und Kaba­rett-Come­dy vom Feinsten

Zuerst die schlech­te Nach­richt. Für vie­le, die sich für die fünf­te Auf­la­ge der Geheim­tipp-Ver­an­stal­tung „Scha­be­so kuli­na­risch“ in Eggols­heim inter­es­sier­ten, hieß es schon zwei Tage nach dem Start des Kar­ten­vor­ver­kau­fes Ende ver­gan­ge­nen Jah­res im Inter­net: „Sor­ry, alle Ter­mi­ne aus­ver­kauft“. Das für vier Aben­de im Novem­ber, die sich fast aus­schließ­lich durch Mund­pro­pa­gan­da her­um­ge­spro­chen haben. Allein das ist ein Kri­te­ri­um für hohe Erwar­tung unter dem Prä­di­kat „Kult­ver­an­stal­tung“.

Knapp 500 konn­ten nun „Musik und Menü in fünf Gän­gen“ unter dem Mot­to „Chor, Cock­tail, Caba­ret“ in der Egger­bach­hal­le genie­ßen. Die hoch gesteck­ten Erwar­tun­gen setz­ten die Macher rund um die Chor­lei­ter Eli­sa­beth „Elli“ Rop­pelt und Hans Mohn­korn natür­lich unter Druck. Um es vor­weg zu sagen: zwei Jah­re Vor­be­rei­tung mün­de­ten in eine per­fek­te Per­for­mance aus Raum­ge­stal­tung, Licht‑, Ton- und Video­tech­nik, Ser­vice (70 Mit­glie­der des Chors und des Ver­eins Scha­be­so e.V. tru­gen die farb­lich und geschmack­lich sehr anspre­chen­den Krea­tio­nen der Menüs Fleisch, Fisch und Vege­ta­risch vom Bai­er­s­dor­fer Par­ty­ser­vice Bach­mann auf) und den Dar­bie­tun­gen auf der Büh­ne (und im Saal) mit dem 33-köp­fi­gen Chor und dem Duo „Strecken­bach & Köh­ler“. In der Sum­me fünf Stun­den beste Unter­hal­tung, die die Gäste bis nach Mit­ter­nacht auf den Stüh­len hielt und die zwi­schen­durch ihre Lach­trä­nen wisch­ten und die Bei­falls­hän­de kühlten.

Erfri­schend und prickelnd – das hat­te der Gos­pel- und Spi­ri­tu­al-Chor bei sei­ner Grün­dung 1998 mit der Namens­ge­bung „Scha­be­so“ ver­bun­den. Er ver­sprüh­te bei sei­nen Auf­trit­ten, jeweils pas­send zum The­ma ein­ge­klei­det, Cham­pa­gner­lau­ne. Ob es die Umset­zung des Schla­gers „Lass mich Dein Bade­was­ser schlür­fen“ der Come­di­an Har­mo­nists, der Rap „O Du lie­ber Augu­stin“ (Hans Mohn­korn und Elli Rop­pelt) oder die Carib­be­an Songs mit tän­ze­ri­scher Sal­sa-Solo­ein­la­ge waren – immer ver­ban­den die Akteu­re ihren Part mit Esprit und Hin­ga­be. Die hohe Her­aus­for­de­rung, die hier an einen Chor gestellt wird, ist wohl das Geheim­nis des Zusam­men­hal­tes und Zusam­men­wir­kens, trotz oder gera­de wegen der Ein­for­de­rung der Dis­zi­plin durch die bei­den Chorleiter.

Come­dy-Glücks­griff

Ein Glücks­griff war das Enga­ge­ment des Kaba­rett-Duos Strecken­bach & Köh­ler, Fran­ken aus Ebers­dorf bei Coburg mit diver­ser TV-Prä­senz und Prei­sen bedacht. Der Tenor aus Wei­ma­rer Schu­le und ein von ihm, dem Gigo­lo und Frau­en­hel­den, in die Rol­le des Prü­gel­kna­ben ver­don­ner­ten stum­men Pia­ni­sten prä­sen­tie­ren Come­dy bester Prä­gung, die den berühm­ten Fun­ken aus dem Publi­kum sofort auf­nahm. So ganz neben­bei lie­ßen sie ihr Reper­toire aus Eigen­kom­po­si­tio­nen, neu inter­pre­tie­ren Schla­gern im Stil der 20er Jah­re sowie Pop- und Rock­songs auf­blit­zen. Bei André Strecken­bachs Tem­pe­ra­ments­dia­gno­se „Schild­drü­sen­un­ter­funk­ti­on“ blieb kein Auge trocken. Von Köh­ler war kein Vor­na­me, aber ein Dok­tor-Titel zu erfah­ren. Der Schwei­ger mit Urban-Pri­ol-Fri­sur und den ent­glei­sen­den Gesichts­zü­gen schwang sich im Lau­fe des Abends zum heim­li­chen Hel­den auf.
Scha­be­so kuli­na­risch wird es viel­leicht wie­der im Jahr 2018 geben, wenn das 20-jäh­ri­ge Bestehen gefei­ert wird. Aber es kann auch etwas ande­res sein. In jedem Fall aber: Spitzenklasse!