Erz­bi­schof Schick zum Abschluss des Hei­li­gen Jahres

Symbolbild Religion

„Barm­her­zig­keit – voll­kom­me­ne Gerechtigkeit“

Barm­her­zig­keit besteht nach Wor­ten von Erz­bi­schof Lud­wig Schick nicht nur dar­in, in Not gera­te­nen Men­schen zu hel­fen, son­dern auch dar­in, die Ursa­chen für die Not zu besei­ti­gen. Als Bei­spiel nann­te Schick am Sonn­tag das Gleich­nis vom barm­her­zi­gen Sama­ri­ter. Zuerst sei es not­wen­dig, dem unter die Räu­ber Gefal­le­nen Erste Hil­fe zu lei­sten, um ihm zu hel­fen, ins nor­ma­le Leben zurück­zu­keh­ren. Wich­tig sei zugleich auch, die Räu­ber zu fas­sen und zu bestra­fen, wozu auch die Reso­zia­li­sie­rung gehö­re, und die Stra­ße von Jeri­cho nach Jeru­sa­lem sicher zu machen, um so künf­tig Raub­über­fäl­le zu ver­hin­dern. All das gehö­re zum Werk der Barm­her­zig­keit dazu, pre­dig­te Schick am Sonn­tag im Dom zum Abschluss des Hei­li­gen Jah­res der Barmherzigkeit.

Barm­her­zig­keit bestehe auch nicht nur dar­in, das ver­lo­re­ne Schaf zu suchen, son­dern auch dar­in, die Her­de abzu­si­chern. Unse­re Welt und Mensch­heit soll von Barm­her­zig­keit gekenn­zeich­net sein. Denn „Gott will nicht, dass sich sozia­le Käl­te bei uns breit macht“, füg­te der Erz­bi­schof hin­zu. Das vom Papst aus­ge­ru­fe­ne Jahr der Barm­her­zig­keit habe gezeigt, dass Barm­her­zig­keit kein leich­ter Begriff ist. Für Chri­sten sei­en Barm­her­zig­keit und Gerech­tig­keit nicht von­ein­an­der zu tren­nen. „Barm­her­zig­keit ist voll­kom­me­ne Gerech­tig­keit“, beton­te Schick. Sie las­se allen das zukom­men, was sie nötig haben, ohne dass jemand auf Kosten eines ande­ren lebt oder unge­recht behan­delt wird.

„Wenn wir das Jahr der Barm­her­zig­keit abschlie­ßen, dann soll uns die­ses Jahr hel­fen und leh­ren, dass wir uns neu auf­stel­len“, sag­te Schick. „Es soll uns dazu befä­hi­gen, die Barm­her­zig­keit so zu sehen, wie Jesus sie ver­steht und gelebt hat, näm­lich dass wir unser Mensch­sein ent­fal­ten und eben­so unser Christ­sein für eine barm­her­zi­ge Gesell­schaft weltweit.“

Papst Fran­zis­kus hat­te das außer­or­dent­li­che Hei­li­ge Jahr unter dem Mot­to „Barm­her­zig wie der Vater“ aus­ge­ru­fen. Es begann am 1. Advent 2015 und endet mit dem Christ­kö­nigs­sonn­tag. Die „Pfor­te der Barm­her­zig­keit“ am Bam­ber­ger Dom bleibt nach Wor­ten des Erz­bi­schofs geöff­net. Der Auf­trag der Barm­her­zig­keit ende nicht mit dem Hei­li­gen Jahr, son­dern daue­re an.