Phä­no­me­na­ler Schluss­spurt der Bay­reu­ther Tigers

EHC Bay­reuth dreht das Kampf­spiel in den letz­ten 4 Minu­ten noch zum Sieg

Mit 2:1 (0–1,0–0,2–0) gewin­nen die Tigers ihr Punkt­spiel gegen die Star Bulls Rosen­heim. Vor 1927 stim­mungs­vol­len Zuschau­ern waren Koloz­va­ry und Hei­der die Tor­schüt­zen für die Ober­fran­ken. Lan­ge muss­ten die Fans der Wag­ner­städ­ter war­ten, bis in der 56.Minute der Aus­gleich fiel. Bei Hei­ders Ham­mer von der blau­en Linie waren nur noch 14 Sekun­den zu spie­len und der Video­be­weis wur­de zur Sicher­heit vom Schieds­rich­ter hin­zu­ge­zo­gen. Die­se wich­ti­ge Par­tie zwei­er Tabel­len­nach­barn am Pre-Play-off-Strich um Platz 10 spar­te sich die sonst häu­fi­ge Abtast­pha­se. Bei­de Teams star­te­ten hell­wach, doch es dau­er­te etwas, bis sich auch kla­re Tor­sze­nen entwickelten.

Das erste ganz gro­ße High­light war dann in Minu­te 7 als der Rosen­hei­mer McNee­ly bei einem Break unfair gestoppt wur­de und der Schieds­rich­ter fol­ge­rich­tig auf Penal­ty ent­schied. Bei die­sem „zwei­ten Allein­gang“ schei­ter­te der Kana­di­er der Gäste aber am guten Vos­vr­da. Das Feh­len des grip­pe­kran­ken Wohl­berg merk­te man im Spiel der Tigers ziem­lich deut­lich, denn meist herrsch­te spie­le­ri­sche Mager­kost. Den Wil­len kann man den Haus­her­ren nicht abspre­chen, aber der Koloz­va­ry-Rei­he fehl­te lan­ge die ent­la­sten­de Unter­stüt­zung und ins­ge­samt unter­ban­den die Rosen­hei­mer die mei­sten Angrif­fe des EHC lan­ge bevor es gefähr­lich wer­den konn­te. Her­aus­ra­gend dabei der Defen­der Came­ron Burt des SBR mit einer Pracht­vor­stel­lung nach hin­ten genau­so wie mit Offen­siv­ak­tio­nen. So fiel das ein­zi­ge Tor auch mehr durch eine Ket­te von Feh­lern der Gelb-schwar­zen. Erst bekam man die Schei­be nicht aus dem Drit­tel und nach­dem der Ober­bay­er Roh­ner hin­ten ums Tor kurv­te, mach­te Vos­vr­da unten am Eck nicht rich­tig dicht und ließ den Schuss des Gäste­all­roun­ders pas­sie­ren. So ging man mit einem lei­stungs­ge­rech­ten 0–1 in die erste Pau­se, weil den Tigers etwas die Aggres­si­vi­tät und der Zug zum Tor fehlte.

Im Mit­tel­ab­schnitt änder­ten sich die Ver­hält­nis­se erst ein­mal kaum. Die Gäste stan­den hin­ten kom­pakt und ent­wickel­ten auch ihre Angrif­fe stel­len­wei­se gerad­li­ni­ger. Nicht von unge­fähr hat­ten des­we­gen die Star Bulls auch jetzt die bes­se­ren Chan­cen. Erst ab der 30.Minute etwa beka­men die Tigers mehr Zugriff. Ein Aus­lö­ser davon war das sicht­bar gestei­ger­te Kör­per­spiel. Mar­kan­te Bei­spie­le waren Kolu­paylos Faust­kampf gegen Tausch (mit je 14 Straf­mi­nu­ten geahn­det) und gleich meh­re­re, sau­be­re Mon­ster­checks von Ser­gej Stas. Da sich am Score­board auf bei­den Sei­ten nichts änder­te blieb das Spiel wei­ter eng und spannend.

Für die letz­ten 20 Minu­ten spür­te man den Wil­len des Teams vom Roten Main hier noch ein­mal alles zu ver­su­chen über­deut­lich. Auch der nun sehr stim­mungs­vol­le Tiger­kä­fig schob kräf­ti­ge mit an, indem sich immer wie­der ste­hen­des Sitz­platz­pu­bli­kum und laut­star­ke Anfeue­rung auf allen Rän­gen als zusätz­li­cher Motor der Tigers prä­sen­tier­te. Der Druck den die Ober­fran­ken nun ent­wickel­ten wur­de immer grö­ßer, doch noch hielt Tor­wart Her­den und sei­ne Vor­der­leu­te stand. Es dau­er­te bis zur 56.Minute bis Koloz­va­ry per Nach­schuss die Fans mit dem sicher nicht unver­dien­ten Aus­gleich erlö­ste. Doch der Thril­ler auf dem Eis hat­te noch wei­te­re High­lights. Im Minu­ten­takt hat­te man gegen die immer mehr nach­las­sen­den Rosen­hei­mer nun Groß­chan­cen durch S.Busch und noch­mals Koloz­va­ry. Das Hap­py­end hob man sich aber für die letz­ten Sekun­den auf. Der sehr prä­sen­te Mar­tin Hei­der zau­ber­te gan­ze 14 Sekun­den vor dem Ende einen gewal­ti­gen Ham­mer von der blau­en Linie her­aus, der wie ein Strich ein­schlug, aber wie­der her­aus kam. Zwar ent­schied der Refe­ree sofort auf Tor, doch die Pro­te­ste vom SBR bewo­gen ihn sicher­heits­hal­ber den Video­be­weis her­an zu ziehen.

Die Span­nung stieg fast ist uner­mess­li­che, aber dann kann­te der Jubel im Eis­oval kei­ne Gren­zen mehr. Die Tigers hat­ten die­se Par­tie tat­säch­lich noch gedreht. Es war nicht hoch­klas­sig, aber extrem span­nend und am Ende auch mit dem immer nöti­gen Quänt­chen Glück für den EHC, was in die­ser Sai­son auch öfters schon gefehlt hat. Mei­stens gleicht sich das dann doch über das kom­plet­te Jahr immer wie­der aus.

Das näch­ste Heim­spiel des EHC fin­det am Fei­tag 25.11 um 20 Uhr im Tiger­kä­fig gegen Kas­sel statt.

EHC Bay­reuth – Star Bulls Rosen­heim 2:1 (0–1;0–0;2–0)

  • 1927 Zuschau­er
  • Stra­fen: BT: 24 Min R: 20 Min
  • Power­plays: BT: 0/2 R: 0/4
  • Bay­reuth: Vos­vr­da, Wie­demann – Neher, Pav­lu, Hei­der, Lin­den, Kasten (2), Potac, May­er – Mar­sall (2), S.Busch, Kolu­paylo (14), Gei­gen­mül­ler, Koloz­va­ry (2), Bar­tosch, Kuhn, V.Busch, Pod­zins, Stas (4), Fröh­lich, Rypar
  • Rosen­heim: Her­den, Stein­hau­er – Lindl­bau­er, Gott­wald, Krontha­ler, Vei­sert, Burt (2), Nowak, Roh­ner – Edfel­der, Sco­field (2), Lewis, Wen­zel, Gib­son, Tausch (14), Baindl, Clas­sen (2), Baindl, McNee­ly, Vollmayer
  • Tore: 0:1 (13) Roh­ner (Clas­sen); 1:1 (56) Koloz­va­ry (May­er, Bar­tosch); 2:1 (60) 4–4 Hei­der (Kolu­paylo, Podzins)