Tage des offenen Kreuzfahrtschiffs im bayernhafen Bamberg

Mehr als 2.500 Interessierte folgten der Einladung, die „Avalon Passion“ zu besichtigen und gewannen so interessante Einblicke in diese für Bamberg so wichtige Form des Tourismus.
Mehr als 2.500 Interessierte folgten der Einladung, die „Avalon Passion“ zu besichtigen und gewannen so interessante Einblicke in diese für Bamberg so wichtige Form des Tourismus.

Perspektivenwechsel der besonderen Art

Wie sensibilisiert man die Flusskreuzfahrtbranche für die Bedürfnisse Bamberger Bürger? Und wie die Bürger für die Bedürfnisse von Kreuzfahrttouristen? Ganz einfach: durch einen Perspektivenwechsel. So geschehen bei den Tagen des offenen Kreuzfahrtschiffs, zu denen die bayernhafen Gruppe, die Stadt Bamberg und die Reederei Avalon Waterways Bürgerinnen und Bürger auf das Flusskreuzfahrtschiff „Avalon Passion“ eingeladen hatten. Konkreter Anlass war die feierliche Eröffnung der erweiterten Anlegestelle für Kreuzfahrtschiffe im bayernhafen Bamberg. Mehr als 2.500 Interessierte folgten der Einladung, besichtigten das Schiff und gewannen so interessante Einblicke in dieses für Bamberg wichtige Tourismussegment. Im Gegenzug hörten die Veranstalter, was den Bürgerinnen und Bürgern wichtig ist. Ein Dialog, der das gegenseitige Verständnis stärkte und neue Ideen für einen verträglichen Flusskreuzfahrttourismus eröffnete.

Begonnen hatten die Tage des offenen Kreuzfahrtschiffs mit einer Mini-Kreuzfahrt auf der „Avalon Passion“ über Nacht von Nürnberg nach Bamberg. Die Kabinen wurden im Vorfeld an rund 70 glückliche Gewinner verlost, für die es dann hieß: „Schiff ahoi!“ Mit an Bord waren u.a. Bambergs Zweiter Bürgermeister Dr. Christian Lange, der Leiter des BAMBERG Tourismus & Kongress Service Andreas Christel, Avalon Waterways-Geschäftsführer Burghart Lell, Helge H. Grammerstorf, Geschäftsführer der IG RiverCruise, Verband der europäischen Flusskreuzfahrtreedereien, sowie Vertreter aus Handel und Gastronomie. Die bayernhafen Gruppe war vertreten durch Geschäftsführer Joachim Zimmermann, Prokurist Klaus Hohberger und Michaela Wöhrl, Niederlassungsleiterin des bayernhafen Bamberg.

Bürgermeister Dr. Christian Lange betonte, dass sich die Kreuzfahrttouristen zu gewissen Zeiten an gewissen Orten konzentrierten und dadurch stärker auffielen als andere Tagestouristen, auch wenn sie insgesamt nur 2% aller Touristen in Bamberg ausmachten. „Wir wollen weniger Konzentration und stattdessen viel breiter fächern. Bereits umgesetzt haben wir ja die Begrenzung der Gruppengröße auf 25 Personen. Zudem werden wir weitere Routenführungen und Landprogrammoptionen entwickeln – vor dem Hintergrund der Kampagne „Unser Bamberg – da schau her!“. Das Motto dafür ist ‚Erlebt Bamberg anders!‘“ Der Dialog mit bayernhafen und den Reedereien über neue Ideen für den Personentransport vom Hafen in die Innenstadt werde konstruktiv fortgesetzt.

Avalon Waterways-Geschäftsführer Burghart Lell betonte, wie wichtig die Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen sei – von den Bussen der Firma Hasler über die Incoming-Agenturen und Bamberger Stadtführer bis hin zu Lieferanten Bamberger Spezialitäten: „Wir wollen ein nachhaltiges Produkt anbieten und mit den besuchten Städten echte Partnerschaften leben. Win-win-Lösungen sind uns wichtig, von denen die Bevölkerung ebenso profitiert wie unsere Gäste.“

Eine absolute Premiere

Für die europäische Flusskreuzfahrtbranche waren die Mini-Kreuzfahrt mit Bürgerinnen und Bürgern der besuchten Stadt und die anschließenden Tage des offenen Kreuzfahrtschiffs eine absolute Premiere. „Bisher haben wir vor allem mit unseren Kunden gesprochen“, sagte IG RiverCruise Geschäftsführer Helge H. Grammerstorf, „jetzt sagen wir zu den Menschen in Bamberg: Schaut Euch mal an, was wir hier an Bord machen. Wir möchten ein gegenseitiges Willkommen und freundliches Miteinander. Wir sitzen alle im selben Boot.”

Die bayernhafen Gruppe versteht sich als Aktivposten auf diesem Weg und investierte rund 750.000 Euro in den Bau des dritten Anlegers als Ersatz für eine durch Umstrukturierungen nicht mehr zur Verfügung stehende, provisorische Anlegemöglichkeit – dadurch können im bayernhafen Bamberg weiterhin insgesamt neun Flusskreuzfahrtschiffe gleichzeitig anlegen. „Wir bieten damit den Flusskreuzfahrtgästen in Bamberg noch mehr Qualität”, sagte bayernhafen Geschäftsführer Joachim Zimmermann und lud die Besucher dazu ein, einen Blick hinter die Kulissen der Reedereien zuwerfen. „So schaffen wir ein gutes Miteinander und gedeihliches Wachstum.” 70% der Schiffe, die im bayernhafen Bamberg anlegen, sind Flusskreuzfahrtschiffe. bayernhafen Prokurist Klaus Hohberger sagte, die Anzahl der Kreuzfahrtschiffe bestimme der Markt, „aber wir können die Qualität aus Sicht der Touristen steuern und steigern. Der erste Eindruck von Bamberg ist das Anlegen im bayernhafen Bamberg.” Michaela Wöhrl, die Niederlassungsleiterin des bayernhafen Bambergs freute sich über den großen Andrang bei der Schiffsbesichtigung: „Unsere Erwartungen wurden bei weitem übertroffen. Das Interesse der Besucher war riesengroß. Danke an alle, die diese tolle Veranstaltung möglich gemacht haben.”

Wirtschaftsfaktor Flusskreuzschifffahrt

2015 legten im bayernhafen Bamberg 874 Flusskreuzfahrtschiffe mit rund 146.000 Passagieren an – für 2016 werden etwa 850 Anlegungen erwartet. Von der Flusskreuzschifffahrt profitieren auch die besuchten Städte: Studien zufolge gibt ein einzelner Kreuzfahrttourist in Bamberg im Schnitt 29 Euro pro Tag für Souvenirs, Snacks, Taxisusw. aus, das sind 4 Euro mehr als die übrigen Tagestouristen. Hinzu kommen indirekte Ausgaben wie Landausflüge und Bustransfers, welche ebenfalls zur lokalen Wertschöpfung beitragen und häufig bereits im Reisepreis enthalten sind. Die meist aus Amerika und Australien stammenden Kreuzfahrttouristen sind zudem „Werbeträger“, die die besuchten Städte in ihrer Heimat bekannt machen. Häufig planen die Gäste einen weiteren Besuch mit mehr Zeit ein.

bayernhafen Bamberg

Der bayernhafen Bamberg ist Drehscheibe für den Güterverkehr in der Region Oberfranken. Der Hafen leistet einen wesentlichen Beitrag für die Versorgung der Unternehmen und Bürger und bietet den regionalen Erzeugnissen den Zugang zu den internationalen Transportketten und Märkten. Das Hafengelände umfasst 96 Hektar, das entspricht einer Fläche von rund 135 Fußballfeldern. 75 Firmen mit rund 1.800 Arbeitsplätzen sind im Hafen angesiedelt

Zur bayernhafen Gruppe gehören die sechs Standorte Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau. Die Lage an wirtschaftsgeografisch bedeutenden Knotenpunkten kombiniert mit einer effizienten Verknüpfung der Verkehrswege Wasser, Schiene und Straße zeichnet die Standorte aus. In 2015 wurden insgesamt 30,73 Mio. Tonnen Güter umgeschlagen (davon 3,44 Mio. Tonnen per Schiff, 6,27 Mio. Tonnen per Bahn, 21,02 Mio. Tonnen per Lkw).

Die bayernhafen Gruppe ist ein aktiver Moderator für die Entwicklung von Logistiklösungen und Netzwerken. Sie agiert als Standortarchitekt, der unternehmens- und standortübergreifend Strategien entwickelt, in hochflexible Infrastruktur investiert und in enger Zusammenarbeit mit den Hafenansiedlern neue Wertschöpfungspotenziale erschließt. Ziel ist es, die Position der Häfen als Logistikstandorte und Drehscheiben für den weltweiten Warenaustausch weiter zu stärken. Ein strategisches Flächenmanagement gewährleistet dabei einen Branchen-Mix aus Transport, Lagerung, Logistik, Dienstleistung und Produktion.
800 Hektar Gesamthafenfläche und rund 500 ansässige Unternehmen mit mehr als 12.000 Beschäftigten machen die bayernhafen Gruppe zudem zu einem der leistungsstärksten Logistik-Netzwerke in Europa und zu bedeutenden Wirtschaftsmotoren in Bayern. Die bayernhafen Gruppe selbst beschäftigt 210 Mitarbeiter. Betreiber der Standorte Aschaffenburg, Bamberg, Regensburg und Passau ist die Bayernhafen GmbH & Co. KG. Geschäftsführer ist Joachim Zimmermann. Die Standorte Nürnberg und Roth werden von der Hafen Nürnberg-Roth GmbH betrieben, an der die Bayernhafen GmbH & Co. KG mit 80 Prozent, die Stadt Nürnberg mit 19 Prozent und die Stadt Roth mit einem Prozent beteiligt sind.