Buß- und Bet­tag: „Auf­trag für eine Gesell­schaft der Frei­heit, Gerech­tig­keit und Solidarität“

Symbolbild Religion

Öku­me­ni­scher Got­tes­dienst mit Erz­bi­schof Schick

Der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick sieht im Buß- und Bet­tag den Auf­trag an die Kir­chen, die Gesell­schaft so mit­zu­ge­stal­ten, dass jedem Ein­zel­nen „rich­ti­ges Leben“ mög­lich wird. Für rich­ti­ges Leben sei­en eine Gesell­schaft der Gerech­tig­keit und des Frie­dens, der Frei­heit und Soli­da­ri­tät nötig, sag­te Schick am Mitt­woch­abend in einem öku­me­ni­schen Got­tes­dienst in der Kir­che Unse­re Lie­be Frau in Nürn­berg und bezog sich dabei auf das Zitat des jüdi­schen Phi­lo­so­phen Theo­dor Ador­no: „Es gibt kein rich­ti­ges Leben im falschen“.

Im Lau­fe der Geschich­te habe es vie­le „fal­sche Leben“ gege­ben, in denen weder christ­li­ches noch frei­heit­lich-mensch­li­ches Leben mög­lich gewe­sen sei­en. Dabei hät­ten auch die Kir­chen Schuld auf sich gela­den. Als Bei­spie­le nann­te er den Drei­ßig­jäh­ri­gen Krieg, die Hexen­ver­fol­gung und Inqui­si­ti­on, die gegen­sei­ti­ge ver­ba­le und rea­le Her­ab­wür­di­gung und Anfein­dung von Katho­li­ken und Pro­te­stan­ten sowie das Nazi­re­gime. „Wir Chri­sten müs­sen durch Buße und Beten die­se Wun­den hei­len und Kraft fin­den, an einer Gesell­schaft mit­zu­bau­en, in der jedem rich­ti­ges Leben mög­lich ist.“

Fal­sches Leben sei dann gege­ben, „wenn Krieg und Ter­ror, Hun­ger und Not, Ver­trei­bung und Flucht, fal­sche Ideo­lo­gien, Tyran­nei und Ter­ro­ris­mus bestehen.“ Der Buß- und Bet­tag sei eine wich­ti­ge Initia­ti­ve gegen fal­sches Leben in den Staa­ten und Natio­nen, damit jedem Ein­zel­nen rich­ti­ges Leben mög­lich werde.

„Des­halb erhe­ben wir die Stim­me, wenn Men­schen aus­ge­grenzt wer­den, wenn durch Medi­en Men­schen ver­letzt und gemobbt wer­den“, sag­te Schick und wand­te sich zugleich gegen jede Form der Ein­schrän­kung von Reli­gi­ons­frei­heit. „Es ist der Auf­trag des Buß- und Bet­tags immer gewe­sen und muss es heu­te und in Zukunft erneut sein, Gesell­schaft so mit­zu­ge­stal­ten, dass jedem rich­ti­ges Leben mög­lich ist.“