Stadt Bay­reuth: Mit­ar­bei­ter aus Unter­neh­men zu betrieb­li­chen Pfle­ge­lot­sen geschult

19 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Unternehmen wurden geschult

19 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter von Unter­neh­men wur­den geschult

Gemein­sa­mes Ange­bot von Wirt­schafts­för­de­rung und Seniorenamt

Die Pfle­ge von Ange­hö­ri­gen spielt ange­sichts des demo­gra­phi­schen Wan­dels auch bei der Per­so­nal­ent­wick­lung der Unter­neh­men eine zuneh­mend grö­ße­re Rol­le. Denn für Men­schen mit pfle­ge­be­dürf­ti­gen Ange­hö­ri­gen ist es schwie­rig eine gute Balan­ce zwi­schen Pfle­ge, Sor­ge und Beruf zu fin­den. Mit Blick auf die­se The­ma­tik haben die Wirt­schafts­för­de­rung und das Senio­ren­amt der Stadt Bay­reuth im Rah­men des Fami­li­en­bünd­nis­ses Bay­reuth für Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter von Unter­neh­men die Qua­li­fi­zie­rung zum betrieb­li­chen Pfle­ge­lot­sen durchgeführt.

Neben den orga­ni­sa­to­ri­schen Pro­ble­men sind pfle­gen­de Ange­hö­ri­ge zusätz­lich phy­si­schen und psy­chi­schen Bela­stun­gen aus­ge­setzt. Oft müs­sen sie ihren Beruf ganz auf­ge­ben. Doch es muss bei­des mög­lich sein: Zeit für die Pfle­ge in der Fami­lie und Zeit für den Beruf. Das ist wich­tig für die Pfle­ge­be­dürf­ti­gen und für die Ange­hö­ri­gen. In sol­chen Situa­tio­nen benö­ti­gen sie Unter­stüt­zung durch den Arbeitgeber.

Die Qua­li­fi­zie­rung zum Pfle­ge­lot­sen wid­me­te sich an vier Schu­lungs­ter­mi­nen genau die­ser The­ma­tik. Die Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung gab zum einen einen Über­blick, war­um dem The­ma Pfle­ge zukünf­tig auch inner­halb von Unter­neh­men ein höhe­rer Stel­len­wert zuge­mes­sen wer­den soll­te, zum ande­ren wur­den regio­na­le Bera­tungs­an­ge­bo­te, gesetz­li­che Rege­lun­gen in Unter­neh­men und aus­ge­wähl­te Pra­xis­bei­spie­le, wie Unter­neh­men mit die­ser The­ma­tik umge­hen, vorgestellt.

In den Work­shops wur­de näher auf die Umstel­lung von Pfle­ge­stu­fen auf Pfle­ge­gra­de, die Lei­stun­gen der gesetz­li­chen sowie pri­va­ten Pfle­ge­ver­si­che­rung, das Betreu­ungs­recht bezie­hungs­wei­se die recht­li­chen Vor­sor­ge­mög­lich­kei­ten und auf die Pfle­ge­be­gut­ach­tung ein­ge­gan­gen. Aber auch der Pra­xis­be­zug durf­te nicht feh­len. Hier­zu wur­den Mög­lich­kei­ten dis­ku­tiert, wie eine Ver­ein­bar­keit von Pfle­ge und Beruf in die Unter­neh­mens­kom­mu­ni­ka­ti­on und die Per­so­nal­ent­wick­lung ein­ge­baut wer­den kann.

Mat­thi­as Mörk, Fach­kräf­te­ma­na­ger der Wirt­schafts­för­de­rung, ist sich sicher, dass das The­ma Pfle­ge künf­tig einen höhe­ren Stel­len­wert beim Arbeit­ge­ber­mar­ke­ting bekom­men wird. „Schon jeder zehn­te Beschäf­tig­te ist in die Pfle­ge der Ange­hö­ri­gen ein­ge­bun­den. Unter­neh­men, die hier auf Ihre Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter ein­ge­hen, wer­den in Zukunft einen kla­ren Vor­teil bei der Suche nach Arbeits­kräf­ten haben.“

An den Work­shops haben 19 Per­so­nen aus über­wie­gend mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­men teil­ge­nom­men. Die Teil­neh­mer kön­nen nun als Pfle­ge­lot­sen star­ten und indi­vi­du­el­le Maß­nah­men in ihren Betrie­ben umset­zen. Eini­ge Ideen wur­den bereits genannt. So soll bei­spiels­wei­se eine Bedarfs­er­mitt­lung durch­ge­führt, die Mit­ar­bei­ter im Unter­neh­men über den Pfle­ge­lot­sen infor­miert sowie eine Check­li­ste erstellt werden.

Die Wirt­schafts­för­de­rung wird die Teil­neh­mer der Qua­li­fi­zie­rung über die Work­shops hin­aus beglei­ten. Denn die Lot­sen sol­len sich lang­fri­stig in den Unter­neh­men der Regi­on Bay­reuth eta­blie­ren. „Wir wol­len die Erfah­run­gen der Pfle­ge­lot­sen nut­zen, damit zukünf­tig wei­te­re Unter­neh­men Pfle­ge­lot­sen als selbst­ver­ständ­li­ches Ange­bot für die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter ein­set­zen“, so Eva Rund­holz von der Wirtschaftsförderung.