EHC Bayreuth geht mit aufgeladenen Akkus und neuem Konti in die Duelle mit zwei direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt

Freitag (11.11.) um 20 Uhr trifft man dabei im Tigerkäfig unter Sponsor of the match Möbel Pilipp/Avanti auf die Heilbronner Falken, gegen die man im Hinspiel zur DEL2 Premiere mit einem 3-4 Auswärtssieg nach Penalties in die Saison startete. Mit 16 Zählern liegen die Falken aktuell 2 Punkte direkt hinter den Tigers auf Platz 11. Der deutschkanadische Topscorer Rylan Schwartz 12 Tore 10 Vorlagen bildet mit dem Finnen Ville Jerväläinen (6T, 13 A), den ebenfalls eingedeutschten Justin Kirsch und Kevin Lavallee und dem starken kanadischen Offensivverteidiger Jordan Heywood (5T, 10A) die Reihe an spektakulären Akteuren. Torwart Stefan Ridderwall, der eigentlich auch in dieser Phalanx erwartet wurde, hinkt seinen Vorschusslorbeeren als Topverpflichtung aber noch etwas hinter her.

Nach den Nationalitätenwechseln von Tyler Gron und Schwartz, gönnte man sich am Neckar mit dem in Ravensburg nach ein paar Spielen aussortierten Cam Reid auch gleich noch einen weiteren Kanadier im Sturm. Die bisherige Torbilanz von 57 (zweitbester Wert der Liga) zu 64 (Minusrekord) deutet aber an, dass vielleicht in der Abwehr etwas mehr Bedarf an Nachbesserung bestanden hätte, aber Coach Dahlem und Manager Eren stärkten trotzdem weiter die Offensive. Herausragend ist dabei weiter die Überzahl der Falken, wo man mit satten 26 % Erfolgsquote genauso auf Platz 2 im Ligaranking liegt wie im weniger erfreulichen Bereich der bösen Buben (fast 18 Strafminuten/Spiel).

Sonntag (13.11.) um 17 Uhr wird man dann vom ESV Kaufbeuren erwartet. Gegen die Wertachstädter unterlag man am zweiten Saisonwochenende zu Hause mit 1-2 nach Verlängerung und eine ähnlich enge Partie erwartet man jetzt auch wieder. Auch die Allgäuer haben bisher 16 Punkte geholt und liegen wegen der schlechteren Tordifferenz momentan auf Platz 13. Bei der möglichen Punktgleichheit im Endklassement zählt aber nicht die Tordifferenz, sondern zuerst der direkte Vergleich von den jeweils 4 Partien zwischen den Rivalen um die beste Position.

Der Schwede Simon Olsson ist beim Team von Trainer Brockmann auffälligster Akteur bisher und mit 5 Treffern und 9 Vorlagen auch bester Punktesammler. Der finnische Bullykönig Jere Laaksonen (2T, 10A) und der Kanadier Branden Gracel (6T, 4A) konnten auch schon offensive Akzente setzten, doch auch beim ESV bringt ein Blick auf die Torbilanz eine Erklärung für die aktuelle Situation. Die 45 Gegentreffer sind eigentlich ein guter Wert für einen sicheren Mittelplatz, aber die nur 33 eigenen Tore sind die bisher schwächste Marke der DEL2. So erklärt sich trotz 4 Ausländern im Angriff vielleicht auch die kurzfristige Nachverpflichtung vom Deutschkanadier Jeffrey Szwez. Die starke Verteidigung wird von Kapitän Sebastian Osterloh, Simon Schütz und Ondrej Pozivil geprägt. Dahinter steht mit dem mit einem Rentenvertrag ausgestatteten Stefan Vajs ein erprobter Topgoalie. In der letzten Spielzeit vor dem schon begonnnen Neubau präsentieren sich die Kaufbeurer im alten Stadion am Berliner Platz bisher auch ziemlich heimstark, was es den Oberfranken sicher nicht einfacher machen wird.

Im Lager der Wagnerstädter hat man ein paar freie Tage genutzt, um kleinere Blessuren auszukurieren und die Akkus wieder aufzuladen. Bisher hat die geschlossene Mannschaft insgesamt immer wieder zu überzeugen gewusst und genau da will man am Wochenende wieder anknüpfen. Offensiv lief es dabei, bis auf die vielleicht nicht immer optimale Chancenverwertung, meist richtig gut, aber in der Rückwärtsbewegung gab es ab und an doch Verbesserungspotenzial.

Mit dem lettischen Neuzugang Ainars Podzins im Angriff hat Tigerdompteur Waßmiller nun eine weitere Option, denn er zeigte sich in seiner bisherigen Karriere als starker Zwei-Wege-Stürmer und dürfte so genau in dieses Anforderungsprofil passen. Wenn alle Formalitäten wie geplant klappen, ist er auch schon spielberechtigt. Ob und wie er dann zum Einsatz kommt, bzw. wer von den 4 anderen Kontingentspielern dafür pausiert, wird sich erst kurzfristig entscheiden. Ähnlich sieht es auch bei den Förderlizenzspielern aus.

Mit dem komplett einsatzbereiten Kader gibt es da nun zahlreiche Varianten, die sich auch immer wieder abwechseln und verändern können. Häufig gestattete man bisher den Kontrahenten zuviel Platz, verlor die defensive Ordnung oder ließ einige zu wenig gestörte Nachschüsse zu und kassierte damit schlussendlich zu viele Gegentreffer. Genau da wollen die Gelb-schwarzen den Hebel ansetzen, um stabiler zu werden. Unter diesem Aspekt passt der neue Rechtsschütze da ganz gut dazu. Eine Formation mit David Wohlberg und Sergej Stas könnte dafür ein Ansatz sein. Die Tigers gehen aber auch Selbstbewusst in die Spiele, denn den oft prophezeiten, chancenlosen Aufsteiger haben sie schon häufig eindrucksvoll widerlegt.

Tickets für die Heimspiele des EHC finden sich hier: www.etix.com/ticket/v/11752/eisstadion-bayreuth-der-tigerk%E4fig?cobrand=Bayreuth. -bis-