2 Mil­lio­nen Euro für sozia­le Pro­jek­te – Sozi­al­aus­schuss des Bezirks mit umfang­rei­cher Tagesordnung

Der Aus­schuss für Sozia­les des Bezirks Ober­fran­ken beschloss in sei­ner letz­ten Sit­zung (27.10.) Maß­nah­men mit einem För­der­vo­lu­men von ins­ge­samt zwei Mil­lio­nen Euro. Das mit Bezirks­rä­ten und Ver­tre­tern der Wohl­fahrts­ver­bän­de besetz­te Gre­mi­um war dabei in allen Ent­schei­dun­gen einer Meinung.

Zwei Anträ­ge auf insti­tu­tio­nel­le För­de­rung lagen dem Gre­mi­um zur Ent­schei­dung vor, bei­de wur­den ein­stim­mig befürwortet.
Zum einen plant der Ver­ein „Hil­fe für das behin­der­te Kind“ Coburg die Errich­tung eines heil­päd­ago­gi­schen Wohn­heims auf der Ber­tels­dor­fer Höhe in Coburg. Der Bau mit 32 Wohn­plät­zen in 4 Wohn­grup­pen soll als Ersatz für das Inter­nat in der Leo­pold­stra­ße in Coburg die­nen. Der Bezirk bezu­schusst das Bau­pro­jekt mit 645.200 Euro.
Zum ande­ren plant der Cari­tas­ver­band für die Erz­diö­ze­se Bam­berg den Neu­bau einer För­der­stät­te. In der Wit­tels­ba­cher Stra­ße in Lich­ten­fels sol­len 28 Plät­ze zur För­de­rung und Betreu­ung von Men­schen mit Behin­de­rung ent­ste­hen. Das Grund­stück liegt in unmit­tel­ba­rer Nähe zum Heil­päd­ago­gi­schen Zen­trum der Cari­tas in Lich­ten­fels. Der Bezirk Ober­fran­ken för­dert die Maß­nah­me mit 185.000 Euro.

Zudem stimm­te der Sozi­al­aus­schuss der Errich­tung einer sozio­the­ra­peu­ti­schen Wohn­stät­te für sucht­kran­ke Men­schen mit Dop­pel­dia­gno­se mit 40 sta­tio­nä­ren Wohn­plät­zen in Rat­tels­dorf (LK Bam­berg) zu. In Ober­fran­ken gibt es ins­ge­samt 330 Plät­ze für Men­schen mit chro­ni­schen Sucht­er­kran­kun­gen und wei­te­ren damit ein­her­ge­hen­den Erkran­kun­gen wie Organ­schä­den oder kör­per­li­chen und psych­ia­trisch-neu­ro­lo­gi­schen Folgeerkrankungen.

Der Aus­schuss stimm­te außer­dem der För­de­rung des Zuver­dienst­pro­jek­tes „Bam­ber­ger Inte­gra­ti­ons­pro­jekt“ zu. Geplant sind sechs Zuver­dienst­ar­beits­plät­ze für see­lisch behin­der­te oder psy­chisch kran­ke Men­schen im Gastro­no­mie-Bereich, in der Volks­hoch­schu­le bezie­hungs­wei­se in Küche oder Cate­ring. Der so genann­te Zuver­dienst ist ein nie­der­schwel­li­ges tages­struk­tu­rie­ren­des Ange­bot für eine stun­den­wei­se betreu­te Beschäf­ti­gung, die fle­xibl und indi­vi­du­ell ver­ein­bart wird. Die För­de­rung erfolgt nach den Richt­li­ni­en zur För­de­rung von Zuver­dienst­ar­beits­plät­zen des Bezirks Ober­fran­ken, in die­sem Fall maxi­mal 28.000 Euro pro Jahr.

Auf­grund eines immer wei­ter stei­gen­den Betreu­ungs­be­darfs bean­trag­te Regens-Wag­ner Burg­kunst­adt die Aner­ken­nung von 28 zusätz­li­chen För­der­stät­ten­plät­zen. Men­schen mit Behin­de­rung, die die Vor­aus­set­zun­gen für eine Beschäf­ti­gung in einer Werk­statt nicht erfül­len, wer­den in einer För­der­stät­te betreut und geför­dert. Der Bezirk Ober­fran­ken erkann­te den Bedarf an. Regens-Wag­ner unter­hält der­zeit 54 insti­tu­tio­nell geför­der­te För­der­stät­ten­plät­ze, davon 42 in Burg­kunst­adt und 12 in Weis­main. Ins­ge­samt betreut Regens-Wag­ner aller­dings schon jetzt rund 80 Men­schen in den Förderstätten.
Die Regens-Wag­ner-Stif­tung plant im Rah­men der Dezen­tra­li­sie­rung eine Ver­la­ge­rung von 24 sta­tio­nä­ren Wohn- sowie 21 För­der­stät­ten­plät­zen nach Ebens­feld. Der Aus­schuss stimm­te dem Neu­bau­pro­jekt zu und stell­te für die Bau­maß­nah­me eine För­de­rung in Höhe von rund 10 Pro­zent der zuwen­dungs­fä­hi­gen Kosten in Aussicht.

Der Aus­schuss für Sozia­les beschäf­tig­te sich auch mit einem Zukunfts­the­ma: der Betreu­ung von Men­schen mit psy­chi­schen Erkran­kun­gen im Alter, der so genann­ten geron­to­psych­ia­tri­schen Ver­sor­gung in Ober­fran­ken. In der Stadt und im Land­kreis Hof, wo ein hoher Anteil an über 65-Jäh­ri­gen zu ver­zeich­nen ist, soll nun im Auf­trag des Bezirks Ober­fran­ken ein Modell­pro­jekt star­ten. Dabei sol­len in den kom­men­den zwei Jah­ren beim sozi­al­psych­ia­tri­schen Dienst in Hof Erfah­run­gen gesam­melt wer­den, wie eine bedarfs­ge­rech­te und wirt­schaft­li­che geron­to­psych­ia­tri­sche Ver­sor­gungs­struk­tur geschaf­fen wer­den kann.