Bam­ber­ger Ver­ein „Freund statt fremd“ e.V. ruft zum Ehren­amt­li­chen-Streik auf

Das geplan­te baye­ri­sche Inte­gra­ti­ons­ge­setz soll, wenn es nach dem Wil­len der CSU-Lan­des­re­gie­rung geht, am 1. Janu­ar 2017 in Kraft tre­ten. Tat­säch­lich dürf­te es aber nicht so hei­ßen. Nach Auf­fas­sung vie­ler Initia­ti­ven, die sich mit Migra­ti­on, Inte­gra­ti­on und Flücht­lings­hil­fe befas­sen, han­delt es sich beim Geset­zes­ent­wurf um eine Vor­schrift, die Inte­gra­ti­on de fac­to ver­hin­dert. Geflüch­te­te Men­schen wer­den also ausgegrenzt.

Auch der Bam­ber­ger Ver­ein „Freund statt fremd“ hat aus Sicht der ehren­amt­lich Akti­ven mas­si­ve Kri­tik an dem Gesetz­ent­wurf der baye­ri­schen CSU-Staats­re­gie­rung geäu­ßert und sieht sein Enga­ge­ment für Inte­gra­ti­on deut­lich mehr behin­dert als geför­dert. Der Ver­ein ruft des­halb zu einem „Ehren­amt­li­chen-Streik“ am 11. Novem­ber 2016 auf. Mit dem Mot­to „Nicht in unse­rem Namen“ ist der Streik beti­telt, der in einer Pro­test­ak­ti­on zwi­schen 15.30 Uhr und 16.30 Uhr vor der CSU-Par­tei­zen­tra­le in der Luit­pold­str. 55 (gegen­über Bahn­hof) gip­felt. „Freund statt fremd“ ruft auch alle Bür­ge­rin­nen und Bür­ger zur Betei­li­gung auf, die den Ehren­amt­li­chen den Rücken stär­ken wol­len und sich gemein­sam für ech­te Inte­gra­ti­on und ein respekt­vol­les Mit­ein­an­der einsetzen.

Denn der Geset­zes­ent­wurf gestal­tet Inte­gra­ti­on nicht, er ver­hin­dert sie nach Auf­fas­sung des Ver­eins viel­mehr. Der Text ent­hält kon­kre­te Sank­tio­nen bzw. Sank­ti­ons­an­dro­hun­gen und bleibt in der Fra­ge der Maß­nah­men­fi­nan­zie­rung sowie der exak­ten Begriffs­de­fi­ni­ti­on an vie­len Stel­len unklar. Der repres­si­ve Ton sowie die Wort­wahl wur­den in den Medi­en bereits kri­ti­siert, u. a. vom Vor­sit­zen­den der deut­schen Bischofs­kon­fe­renz, Kar­di­nal Marx, sowie von der Land­tags­op­po­si­ti­on. Bereits im Mai über­reich­te ein brei­tes Bam­ber­ger Bünd­nis aus gesell­schaft­li­chen Grup­pen unter Feder­füh­rung des Migra­ti­ons­bei­rats eine Samm­lung kri­ti­scher Stel­lung­nah­men an die CSU-Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten der Regi­on. Die CSU hält jedoch bis­lang ohne wesent­li­che Ver­än­de­rung an ihrem Geset­zes­vor­ha­ben fest.

In dem Geset­zes­text fal­len über­dies Begrif­fe wie „baye­ri­sche Leit­kul­tur“. Der Ent­wurf sieht vor, ver­schie­de­ne Lebens­be­rei­che wie z. B. die Schul­pflicht für Kin­der von Geflüch­te­ten zu regeln, tat­säch­lich lei­stet er aber kei­nen kon­struk­ti­ven Bei­trag dazu, son­dern lehnt dies viel­mehr ab. Freund statt fremd hat einen Kata­log zusam­men­ge­stellt, der den kon­kre­ten Inhalt des Inte­gra­ti­ons­ge­setz­tes zusam­men­fasst und ana­ly­siert. Er liegt die­ser Pres­se­mit­tei­lung bei.

Ehren­amt­li­chen-Streik gegen das geplan­te baye­ri­sche Integrationsgesetz

  • am Frei­tag, 11. Novem­ber 2016,
  • 15.30 – 16.30 Uhr,
  • Luit­pold­str. 55 (vor der CSU-Geschäfts­stel­le, gegen­über Hauptbahnhof),
  • in Bam­berg.