IHK-Gre­mi­en Forch­heim und Erlan­gen ver­ein­ba­ren enge­re Zusammenarbeit

Knut Harmsen (Leiter IHK-Geschäftsstelle ER), Patrick Siegler (Vors. IHK-Gremium ER), Dr. Michael Waasner (Vors. IHK-Gremium FO) und Bernd Rehorz (Geschäftsführer IHK-Gremium FO). Foto: IHK für Oberfranken Bayreuth
Knut Harmsen (Leiter IHK-Geschäftsstelle ER), Patrick Siegler (Vors. IHK-Gremium ER), Dr. Michael Waasner (Vors. IHK-Gremium FO) und Bernd Rehorz (Geschäftsführer IHK-Gremium FO). Foto: IHK für Oberfranken Bayreuth
Knut Harmsen (Leiter IHK-Geschäftsstelle ER), Patrick Siegler (Vors. IHK-Gremium ER), Dr. Michael Waasner (Vors. IHK-Gremium FO) und Bernd Rehorz (Geschäftsführer IHK-Gremium FO). Foto: IHK für Oberfranken Bayreuth

Knut Harm­sen (Lei­ter IHK-Geschäfts­stel­le ER), Patrick Sieg­ler (Vors. IHK-Gre­mi­um ER), Dr. Micha­el Waas­ner (Vors. IHK-Gre­mi­um FO) und Bernd Reh­orz (Geschäfts­füh­rer IHK-Gre­mi­um FO). Foto: IHK für Ober­fran­ken Bayreuth

Gemein­sa­me Zie­le für die Region

Mit 17 Kilo­me­tern ist es von Forch­heim nach Erlan­gen ein Kat­zen­sprung. Und hier wie dort beschäf­ti­gen die glei­chen The­men die Wirt­schaft: der Fach­kräf­te­man­gel, die Ent­wick­lung der Innen­städ­te, die Ver­kehrs­in­fra­struk­tur. Grund genug für das IHK-Gre­mi­um Forch­heim, das Erlan­ger Gre­mi­um der Indu­strie- und Han­dels­kam­mer Nürn­berg für Mit­tel­fran­ken zu sei­ner jüng­sten Sit­zung nach Ober­fran­ken ein­zu­la­den. Bei dem Tref­fen in den Räu­men des Logi­stik­un­ter­neh­mens Simon Hege­le lote­te man die Mög­lich­kei­ten der Zusam­men­ar­beit aus.

„Gemein­sam kön­nen wir die Regi­on vor­an­brin­gen“, beton­te Dr. Micha­el Waas­ner, IHK-Vize­prä­si­dent und Vor­sit­zen­der des Forch­hei­mer Gre­mi­ums. Er stell­te den Gästen aus Mit­tel­fran­ken den Wirt­schafts­stand­ort vor. So wuchs die Zahl der sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten im Land­kreis Forch­heim seit 2005 um mehr als 30 Pro­zent, die Arbeits­lo­sen­quo­te lag zuletzt bei rekord­ver­däch­tig nied­ri­gen 2,9 Pro­zent. 29.000 Men­schen sind im Land­kreis Forch­heim sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig beschäf­tigt. Also alles bestens? Nein, denn den Unter­neh­men feh­len die Fach­kräf­te, so Waas­ner. Dar­an ändert auch die Tat­sa­che nichts, dass Forch­heim als einer von weni­gen Land­krei­sen in den kom­men­den Jah­ren mit einem Bevöl­ke­rungs­wachs­tum rech­nen kann. „Als Unter­neh­mer müs­sen wir unser Enga­ge­ment für die beruf­li­che Aus­bil­dung daher unver­än­dert hoch­hal­ten“, appel­lier­te Waasner.

Die Zukunft des Ein­zel­han­dels beschäf­tigt alle

Die Fach­kräf­te­lücke beschäf­tigt auch die Unter­neh­men im Raum Erlan­gen, bestä­tig­te der Erlan­ger Gre­mi­ums­vor­sit­zen­de Patrick Sieg­ler. Dar­über hin­aus iden­ti­fi­zier­ten die Wirt­schafts­ver­tre­ter wei­te­re gemein­sa­me The­men. Der Ein­zel­han­del und die Ent­wick­lung der Innen­städ­te gehö­ren dazu. Eine Bau­stel­le und der Man­gel an Park­plät­zen, aber auch struk­tu­rel­le Ände­run­gen durch den Online­han­del kosten die Händ­ler vor allem in der nörd­li­chen Erlan­ger Innen­stadt Kun­den und Umsatz, so Sieg­ler. Die Situa­ti­on sei für vie­le mitt­ler­wei­le exi­stenz­be­dro­hend. Die schwie­ri­ge Lage des Ein­zel­han­dels ist natür­lich auch in Forch­heim ein The­ma, ergänz­te Gre­mi­ums­mit­glied Robert Wie­gärt­ner. Rund 50 Leer­stän­de, das sei für eine Stadt von der Grö­ße Forch­heims enorm viel. Wei­te­re Schlie­ßun­gen sei­en abseh­bar, aber es fol­ge kein neu­er Ein­zel­han­del in den Ladenlokalen.

Elek­tro­mo­bi­li­tät: Gemein­sam die Rah­men­be­din­gun­gen schaffen

Um den Aus­tausch zu den gemein­sa­men The­men zu för­dern, wol­len die bei­den Gre­mi­en sich ab sofort wech­sel­sei­tig über Ver­an­stal­tun­gen infor­mie­ren und damit ein zusätz­li­ches Ange­bot für die Mit­glieds­un­ter­neh­men schaf­fen. „Wir ste­hen vor den glei­chen Her­aus­for­de­run­gen und haben die glei­chen Zie­le. Die Ver­net­zung der Gre­mi­en ist ein rich­ti­ger Schritt, um die­sen näher­zu­kom­men“, so Waas­ner. Er nann­te etwa die nöti­ge Infra­struk­tur für Elek­tro­mo­bi­li­tät, die an Land­kreis­gren­zen nicht Halt machen dür­fe: „Koope­ra­tio­nen mit Stadt­wer­ken und Unter­neh­men wer­den hier von gro­ßer Bedeu­tung sein.“

Im Her­zen der Metropolregion

Eine wei­te­re Gemein­sam­keit der bei­den IHK-Gre­mi­ums­be­zir­ke: Bei­de lie­gen im Her­zen der Euro­päi­schen Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg. Die­se stell­te deren Geschäfts­füh­re­rin Dr. Chri­sta Stan­decker vor. Sie beschrieb die Regi­on als star­ken Wirt­schafts­stand­ort und nann­te die Poly­zen­tra­li­tät als eine der gro­ßen Stär­ken. Die Metro­pol­re­gi­on sei ein „Netz mit vie­le star­ken Kno­ten“, zu denen auch die Land­krei­se Forch­heim und Erlan­gen-Höch­stadt zäh­len. Rund ein Dut­zend Welt­markt­füh­rer hät­ten allein hier ihren Sitz.

Auf die gemein­sa­me Sit­zung fol­ge eine Besich­ti­gung des Unter­neh­mens Simon Hege­le, das am Rit­tig­feld in Forch­heim 280 Mit­ar­bei­ter beschäf­tigt. Bei einer Füh­rung lern­ten die Wirt­schafts­ver­tre­ter den Stand­ort mit 50.000 Qua­drat­me­tern Logi­stik­flä­che ken­nen – das ent­spricht rund sie­ben Fußballfeldern.