Hand­werks­kon­junk­tur in Ober­fran­ken auf Rekordkurs

Her­vor­ra­gen­de Geschäfts­la­ge auch in den Sommermonaten

Reprä­sen­ta­tiv­um­fra­ge unter 440 oberfränkischen Hand­werks­be­trie­ben mit 8.308 Beschäftigten.

„Von Som­mer­pau­se kei­ne Spur: Im III. Quar­tal 2016 leg­ten die ober­frän­ki­schen Hand­werks­be­trie­be noch­mals merk­lich zu und berich­ten von einer her­vor­ra­gen­den Kon­junk­tur. 37 % spre­chen von einer befrie­di­gen­den und sogar 53 % von einer guten Geschäfts­la­ge“, erläu­tert HWK-Prä­si­dent Tho­mas Zim­mer die Ergeb­nis­se der Kon­junk­tur­um­fra­ge im ober­frän­ki­schen Hand­werk im zwei­ten Quar­tal. Die Hand­werks­kon­junk­tur bleibt in Fahrt. Vor allem nied­ri­ge Ener­gie- und Ein­kaufs­prei­se, sta­bi­le Beschäf­ti­gungs­ver­hält­nis­se wie auch eine hohe Wett­be­werbs­fä­hig­keit der ober­frän­ki­schen Betrie­be sind Grün­de für die­se Entwicklung.

„Die wei­ter­hin hohe Inlands­nach­fra­ge – vor allem im Bau­be­reich – schlägt sich direkt auf die Aus­la­stung der Betrie­be nie­der. Die der­zeit hohe Kapa­zi­täts­aus­la­stung von durch­schnitt­lich 80 % wur­de zuletzt im Jah­re 1992 erreicht“, so Zim­mer weiter.

„Die vol­len Auf­trags­bü­cher sor­gen eben­so für einen äußerst robu­sten Arbeits­markt. 70,5 % der Inha­ber haben ihre Per­so­nal­decke kon­stant gehal­ten, jeder fünf­te hat sie sogar erhöht. Über 90 % möch­ten auch in den näch­sten drei Mona­ten ihre Mit­ar­bei­ter hal­ten oder sogar neue ein­stel­len“, so erklärt Tho­mas Kol­ler, Haupt­ge­schäfts­füh­rer der Hand­werks­kam­mer, die aktu­el­le Arbeits­markt­si­tua­ti­on des Hand­werks in Oberfranken.

„Den der­zeit sehr guten kon­junk­tu­rel­len Rah­men­be­din­gun­gen ste­hen aller­dings auch Wachs­tums­hemm­nis­se gegen­über. Denn hohe Auf­trags­reich­wei­ten bedeu­ten im Umkehr­schluss län­ge­re War­te­zei­ten für den Kun­den. Der Bedarf an Fach­kräf­ten ist hoch, Stel­len kön­nen aber häu­fig nicht aus­rei­chend besetzt wer­den. Den Fach­kräf­te­be­darf der Zukunft zu decken, bleibt damit die größ­te Her­aus­for­de­rung der kom­men­den Jah­re, wobei die Markt­chan­cen für Aus­zu­bil­den­de her­vor­ra­gend sind. Die Wert­schät­zung der beruf­li­chen Bil­dung in der Gesell­schaft muss daher wei­ter gestei­gert wer­den“, ergänzt der Haupt­ge­schäfts­füh­rer der HWK.

Ein­schät­zun­gen aus ein­zel­nen Handwerkszweigen

Ähn­lich wie in den Vor­quar­ta­len sind die Betrie­be in den Zwei­gen Bau und Aus­bau am stärk­sten aus­ge­la­stet (83,5 % bzw. 84,5 %) und trei­ben damit die ober­frän­ki­sche Hand­werks­kon­junk­tur stark an. Vor allem Betrie­be im Aus­bau errei­chen mit 97 % bei der Zufrie­den­heit mit der Geschäfts­la­ge einen Rekord­wert und ste­hen im Bran­chen­ver­gleich an der Spitze.

Die Geschäfts­la­ge der Betrie­be des gewerb­li­chen Bedarfs hat zwar im Ver­gleich zum Vor­jahr leicht nach­ge­las­sen, sie erreicht aber immer noch her­vor­ra­gen­de Wer­te und über­trifft das vor­he­ri­ge Quar­tal: 52,5 % berich­ten von einer guten, wei­te­re 37 % von einer befrie­di­gen­den Ent­wick­lung. Nur etwa jeder fünf­te Inha­ber rech­net mit sin­ken­den Auftragseingängen.

Trotz stei­gen­der Zah­len bei Neu­zu­las­sun­gen und Besitz­um­schrei­bun­gen muss­te das Kfz-Hand­werk leich­te Ein­bu­ßen im Vor­jah­res­ver­gleich hin­neh­men. Den­noch sind 83 % der ober­frän­ki­schen Kfz-Betrie­be mit der Geschäfts­la­ge zufrieden.

Die Nah­rungs­mit­tel­hand­wer­ke befin­den sich wei­ter­hin im All­zeit­hoch. Die Aus­la­stung ist hoch (78 %), die Zufrie­den­heits­wer­te sind her­vor­ra­gend (62,5 % gut, 29,5 % befrie­di­gend) und auch die Inve­sti­tio­nen sind im Ver­gleich zu ande­ren Gewer­ken über­durch­schnitt­lich ange­stie­gen (31,5 %).

Bei den Gesund­heits­hand­wer­ken hat sich die Lage zum Vor­jahr wie auch zum Vor­jah­res­quar­tal ver­bes­sert. Mit einem Zufrie­den­heits­wert von 80 % über­tref­fen sie die vor­he­ri­gen Quar­ta­le deut­lich (II. Quar­tal 2016: 71 %). Aller­dings ist die Aus­la­stung mit 65 % unter­durch­schnitt­lich im Branchenvergleich.

§ Auch Fri­seu­re und Kos­me­ti­ker kön­nen mit einem Plus von vier Pro­zent­punk­ten einen leich­ten Zuwachs bei der Geschäfts­la­ge ver­zeich­nen. Doch auch hier ist die Kapa­zi­täts­aus­la­stung mit eben­falls 65 % gerin­ger als in ande­ren Gewerken.