Fran­ken-Sach­sen-Magi­stra­le vor dem Durchbruch?

IG Elek­tri­fi­zie­rung Nürn­berg-Bay­reuth/Cheb tagt in Bay­reuth – Posi­ti­ons­pa­pier verabschiedet

Der Lücken­schluss der Elek­tri­fi­zie­rung der Fran­ken-Sach­sen-Magi­stra­le Nürn­berg – Dresden/​Prag rückt näher: Die Vor­pla­nun­gen für die Moder­ni­sie­rung auf dem 125 Kilo­me­ter lan­gen Strecken­ab­schnitt Nürn­berg – Markt­red­witz wer­den in Kür­ze begin­nen. Der Aus­bau wird abseh­bar, wenn die­ses wich­ti­ge Infra­struk­tur­vor­ha­ben wie­der im vor­dring­li­chen Bedarf des Bun­des­ver­kehrs­we­ge­plans ver­an­kert wird, wor­über der Deut­sche Bun­des­tag noch in die­sem Jahr entscheidet.

Die­se Zwi­schen­bi­lanz wur­de von der Inter­es­sen­ge­mein­schaft Elek­tri­fi­zie­rung Nürn­berg – Bayreuth/​Cheb (IG E) bei ihrer jüng­sten Sit­zung in Bay­reuth gezo­gen. Rund 70 Mit­glie­der aus Kom­mu­nen, Ver­bän­den und Unter­neh­men in Fran­ken, Sach­sen und Tsche­chi­en haben sich im Land­rä­te­saal der Regie­rung von Ober­fran­ken getrof­fen, um mit Abge­ord­ne­ten über den Fort­gang des Jahr­hun­dert­pro­jekts zu bera­ten. Mit 1,2 Mil­li­ar­den Euro wer­den die Kosten vom Bun­des­ver­kehrs­mi­ni­ste­ri­um ver­an­schlagt, davon zwei Drit­tel für die Elek­tri­fi­zie­rung und ein Drit­tel für die Sanie­rung der jahr­zehn­te­lang ver­nach­läs­sig­ten Eisenbahnhauptstrecke.

In einer leb­haf­ten Dis­kus­si­on wur­de die Bedeu­tung einer ver­bes­ser­ten Bahn­an­bin­dung deut­lich. „Alle Stra­te­gien und Anstren­gun­gen für eine wirt­schaft­li­che und struk­tu­rel­le Wei­ter­ent­wick­lung unse­rer Regi­on wer­den von der völ­lig unbe­frie­di­gen­den Bahn­an­bin­dung mas­siv erschwert. Bay­reuth ist durch sei­ne Lage an aus­schließ­lich ein­glei­si­gen Strecken beson­ders betrof­fen“ begrün­det Ober­bür­ger­mei­ste­rin Bri­git­te Merk-Erbe die Dring­lich­keit des Streckenausbaus.

Dass es nun reich­lich Bewe­gung gibt, zei­gen die gro­ßen Pla­nungs­fort­schrit­te der DB Netz AG zwi­schen Hof und Markt­red­witz. Auch konn­te jetzt eine wich­ti­ge For­de­rung der Inter­es­sen­ge­mein­schaft erfüllt wer­den, wonach die Pla­nun­gen von Markt­red­witz nach Schirn­ding ein­schließ­lich Nei­ge­tech­nik­aus­bau vom Bund finan­ziert wer­den, wie Wolf­gang Koch vom Bun­des­ver­kehrs­mi­ni­ste­ri­um aktu­ell mit­tei­len konnte.

In einem Posi­ti­ons­pa­pier hat die Inter­es­sen­ge­mein­schaft die wei­te­ren ent­schei­den­den Punk­te für die rasche Fort­set­zung des Aus­baus zusam­men­ge­fasst. Dar­in wer­den die lei­stungs­fä­hi­ge Anbin­dung der Stadt Bay­reuth an das elek­tri­fi­zier­te Schie­nen­netz zusam­men mit einem zwei­ten Gleis nach Schna­bel­waid gefor­dert, eine beschleu­nig­te Pla­nung auch für Nürn­berg – Markt­red­witz – tsche­chi­sche Gren­ze, Lärm­schutz nach Neu­bau­stan­dards sowie eine zeit­li­che Bün­de­lung der Bau­maß­nah­men im Brücken-Tun­nel­ab­schnitt im Peg­nitz­tal. Die Abge­ord­ne­ten haben damit eine aktua­li­sier­te und kom­pak­te Grund­la­ge für ihre wei­te­re Über­zeu­gungs­ar­beit in Ber­lin und Mün­chen. „Wir haben unse­ren Volks­ver­tre­tern ein kla­res Signal der Geschlos­sen­heit sämt­li­cher Anlie­ger­re­gio­nen gege­ben, damit sie sich mit vol­ler Kraft für den bal­di­gen Lücken­schluss ein­set­zen kön­nen“, so Land­rat Armin Kro­der, Rats­vor­sit­zen­der der Metro­pol­re­gi­on Nürnberg.