Sonn­tags­ge­dan­ken: Zeu­gen Jesu Chri­sti – Sören Kierkegard

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

„Als mein Gebet immer andäch­ti­ger und inner­li­cher wur­de, da hat­te ich immer weni­ger und weni­ger zu sagen. Und zuletzt wur­de ich ganz still.“

Der früh ver­stor­be­ne, unglück­li­che däni­sche Phi­lo­soph hat Recht: Wir mei­nen ja oft, wir müss­ten all unse­re Bit­ten und Kla­gen wort­reich, ja ankla­gend vor Gott brin­gen, und regen uns auf, wenn Gott nicht gleich spurt. Gott ist aber kei­ne Maschi­ne, die auf Knopf­druck han­delt auch kein Ange­stell­ter, der unse­ren Wil­len tun müss­te, weil wir doch unse­re Kir­chen­steu­er bezah­len. Gott ist der abso­lu­te Herr über Raum und Zeit. Erst wenn wir zur Ruhe kom­men, uns für ihn öff­nen, kann er unser Herz anrüh­ren, uns neue Wege zei­gen. Natür­lich ist es schmerz­haft, wenn unse­re Plä­ne schei­tern, wenn Gott uns schein­bar nicht hört.

Kier­ke­gard füg­te sich, rang sich zu der christ­li­chen, heu­te aber unver­ständ­li­chen Ein­sicht durch: „Die Wahr­heit siegt nur durch Lei­den.“ Zu allen Zei­ten gilt nur das als wahr und rich­tig, was die Mehr­heit denkt, was sich durch­setzt. Vie­le scheu­en sich heu­te, ihren christ­li­chen Glau­ben zu beken­nen, weil das nicht mehr „modern“ ist. Der Nor­mal­mensch ver­traut heu­te auf sich selbst.

Man ver­lach­te Mit­te des 19. Jahr­hun­derts die­sen hoch­sen­si­blen, grüb­le­ri­schen Mora­li­sten. Aber sein Den­ken wirk­te Jahr­zehn­te nach sei­nem Tod frucht­bar im euro­päi­schen Gei­stes­le­ben und viel­leicht wir­ken wir unbe­wusst posi­tiv auf unse­re Mit­men­schen, viel­leicht nimmt sich einer an uns ein gutes Beispiel.

Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind