Gehei­ra­tet wird auf dem Jura, ver­wal­tet in Scheßlitz

Die Stadt Scheß­litz erle­digt ab Janu­ar 2017 die stan­des­amt­li­chen Auf­ga­ben der Ver­wal­tungs­ge­mein­schaft Steinfeld

„Stein­feld und Scheß­litz sind ein Muster­bei­spiel, wenn es um kom­mu­na­le Zusam­men­ar­beit geht“, freut sich Land­rat Johann Kalb. Ab 1. Janu­ar 2017 wird die Stadt Scheß­litz die stan­des­amt­li­chen Auf­ga­ben der Ver­wal­tungs­ge­mein­schaft (VG) Stein­feld über­neh­men. Bür­ger­mei­ster Roland Kau­per und Gemein­schafts­vor­sit­zen­de Gise­la Hof­mann unter­zeich­ne­ten, im Bei­sein von Land­rat Johann Kalb, am heu­ti­gen Diens­tag den Kooperationsvertrag.

Die gesetz­li­chen Anfor­de­run­gen an die Stan­des­äm­ter sind in den ver­gan­ge­nen Jah­ren immer wei­ter gestie­gen. Die Ein­füh­rung des elek­tro­ni­schen Per­so­nen­stands­re­gi­sters und das inter­na­tio­na­le Per­so­nen­stands­recht sind kom­ple­xe Berei­che, die sich in jedem klei­nen Stan­des­amt bemerk­bar machen. Zudem meh­ren sich die Kosten für die Gemein­den als Trä­ger der Stan­des­äm­ter. Eine mög­li­che Lösung ist die enge­re kom­mu­na­le Zusam­men­ar­beit der Stan­des­äm­ter mit einer Über­ta­gung der Auf­ga­ben auf eine Nach­bar­ge­mein­de. Von die­ser Mög­lich­keit hat die VG Stein­feld Gebrauch gemacht und wird ab dem Jahr 2017 die stan­des­amt­li­chen Auf­ga­ben durch das Stan­des­amt der Stadt Scheß­litz erle­di­gen lassen.

„Die VG Stein­feld war mit die­sem Wunsch auf Scheß­litz zuge­gan­gen“, erläu­tert Bür­ger­mei­ster Roland Kau­per. Finan­zi­el­ler und per­so­nel­ler Auf­wand für klei­ne­re Gemein­den stün­den in kei­nem Ver­hält­nis mehr. Man ent­schied sich für die Mög­lich­keit der „gro­ßen Über­tra­gung“ und hat damit erst­ma­lig im Land­kreis Bam­berg die­sen Weg der kom­mu­na­len Zusam­men­ar­beit beschrit­ten. Um den Wunsch der VG Stein­feld ent­spre­chen zu kön­nen, waren Zwei-Drit­tel-Beschlüs­se der VG-Ver­samm­lung und des Stadt­ra­tes erfor­der­lich. Zwi­schen den Ver­trags­par­tei­en wur­de eine Ver­ein­ba­rung aus­ge­ar­bei­tet, in der auch die Kosten gere­gelt wurden.

Zu den rund 7200 Ein­woh­nern von Scheß­litz kom­men nun noch rund 3200 Ein­woh­ner aus der VG Stein­feld hin­zu. Im Schnitt fal­len in der VG Stein­feld jähr­lich 11 Ehe­schlie­ßun­gen und 11 Ster­be­fäl­le an. Bis auf eine Haus­ge­burt wur­den im ver­gan­ge­nen Jahr alle Gebur­ten aus­wärts, durch die Stan­des­äm­ter am Geburts­ort, meist Bam­berg oder Lich­ten­fels, beur­kun­det. Aus die­sen Grün­den hat­te die VG Stein­feld die Kosten des Stan­des­amts auf den Prüf­stand gestellt, mit dem Ergeb­nis: Der Auf­wand für die gerin­ge Anzahl der Per­so­nen­stands­fäl­le (Ehe­schlie­ßun­gen und Ster­be­fäl­le) war unver­hält­nis­mä­ßig hoch. Die Bür­ger­nä­he hat die Ver­wal­tungs­ge­mein­schaft aber wei­ter­hin im Blick: „Hoch­zei­ten sind wei­ter­hin an allen Ehe­schlie­ßungs­or­ten der Mit­glieds­ge­mein­den mög­lich – wenn gewünscht sogar durch die Bür­ger­mei­ster der jewei­li­gen Gemein­de“, erläu­tert Gemein­schafts­vor­sit­zen­de Gise­la Hofmann.