Bam­ber­ger GAL: BMW soll Auto­haus-Bau­vor­ha­ben umplanen

GAL sam­mel­te 240 Unter­schrif­ten für den Appell „Auf gute Nach­bar­schaft – Lebens­qua­li­tät im Bam­ber­ger Maler­vier­tel erhalten!“

Wird ein gro­ßes BMW-Auto­haus mit Außen­stell­flä­chen für sage und schrei­be 320 Pkws in direk­ter Nähe zum Maler­vier­tel ent­ste­hen? Das Bebau­ungs­plan-Ver­fah­ren läuft, aber die GAL hofft, dass sich an den Plä­nen noch Wesent­li­ches ändert. Dafür hat­ten die Bam­ber­ger Grü­nen eine Unter­schrif­ten­ak­ti­on gestar­tet und vor allem vor Ort bei den Anwoh­nen­den in den letz­ten Wochen ins­ge­samt 240 Unter­schrif­ten gesammelt.

Die­se wur­den nun sowohl an den Inha­ber der Bam­ber­ger BMW-Nie­der­las­sung Sper­ber als auch an die BMW-Zen­tra­le in Mün­chen geschickt. „Wir hof­fen auf ein Umden­ken“, begrün­det GAL-Vor­stands­mit­glied Jonas Glü­sen­kamp den Vor­stoß. „Ein Unter­neh­men, das mit Nach­hal­tig­keit wirbt und sehr auf sein Image bedacht ist, kann nicht wirk­lich dar­an inter­es­siert sein, eine wich­ti­ge und wert­vol­le Frei­zeit­flä­che für Jung und Alt fast voll­stän­dig zu ver­sie­geln, nur um dar­auf Autos abzu­stel­len. Die Aus­stel­lungs­flä­che ist hin­sicht­lich des Platz­be­darfs wenig effi­zi­ent geplant.“

Dass es gute Alter­na­ti­ven dazu gibt, davon ist GAL-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Ursu­la Sowa über­zeugt: „Klar muss ein Auto­haus sei­ne Autos prä­sen­tie­ren, aber das geht auch mehr­stöckig mit reiz­vol­ler Archi­tek­tur und weni­ger Flä­chen­fraß. BMW soll­te das als Her­aus­for­de­rung sehen und nicht nach bil­li­gem 08/15-Sche­ma her­kömm­li­che Park­plät­ze anlegen.“

Ent­täu­schend fin­den die Grü­nen den Umgang mit den Jugend­li­chen, deren Jugend­treff, Bas­ket­ball­platz, Bolz­platz und Baum­sitz­grup­pe ver­drängt wer­den, „alles mit viel Lie­be von den Jugend­li­chen gestal­tet“. Sowa sieht die angeb­lich vom Ober­bür­ger­mei­ster erreich­te Zustim­mung der Jugend­li­chen zu einer Ver­la­ge­rung ihrer Ein­rich­tun­gen skep­tisch: „Das ist nach unse­ren Infor­ma­tio­nen ein von Star­ke geschickt ein­ge­fä­del­ter, aber eben doch unter­ge­scho­be­ner und fau­ler Kom­pro­miss, der lei­der kla­re Prio­ri­tä­ten an der Stadt­spit­ze doku­men­tiert: Das Auto­ge­wer­be hat Vor­rang vor Kindern.“

GAL-Stadt­rat Wolf­gang Gra­der betont, dass die GAL Gewer­be auf dem gro­ßen hoch­wer­ti­gen Grund­stück nicht ganz ver­hin­dern will. „Aber alles muss ein ver­träg­li­ches Maß haben. Und: Ein Auto­haus ist nur eine mög­li­che Vari­an­te. Offen ist nach wie vor die Fra­ge, war­um nicht auch ande­re Fir­men, z.B. Dienst­lei­ster, als Kauf­be­wer­ber zuge­las­sen wer­den.“ Tat­säch­lich ist ein Groß­teil der Flä­che für das BMW-Bau­vor­ha­ben noch im Eigen­tum der Stadt. Der Ver­kauf braucht die Zustim­mung des Finanz­se­nats und ist damit noch kei­nes­wegs sicher.