Kör­per­schmug­gel endet töd­lich – Haft­be­fehl gegen Mittäter

Symbolbild Polizei

Gemein­sa­me Pres­se­er­klä­rung des Poli­zei­prä­si­di­ums Ober­fran­ken und der Staats­an­walt­schaft Bamberg

TSCHE­CHI­SCHE REPU­BLIK / BAM­BERG. Der Schmug­gel einer grö­ße­ren Men­ge Cry­stal im Kör­per wur­de am Sonn­tag einem 37-jäh­ri­gen Bam­ber­ger zum Ver­häng­nis. Er starb, als sich eini­ge Ver­packun­gen um die Dro­gen lösten. Gegen sei­nen Kom­pli­zen erging nach inten­si­ven Ermitt­lun­gen der Kri­mi­nal­po­li­zei Bam­berg auf Antrag der Staats­an­walt­schaft Haft­be­fehl wegen Ver­stö­ßen nach dem Betäu­bungs­mit­tel­ge­setz. Zudem wird im Zusam­men­hang mit dem Tod des 37-Jäh­ri­gen gegen wei­te­re Per­so­nen in sei­nem Umfeld ermittelt.

Mit dem Plan, eine grö­ße­re Men­ge Cry­stal zum Wei­ter­ver­kauf zu beschaf­fen, mach­ten sich am Sams­tag, 3. Sep­tem­ber, ein 35-Jäh­ri­ger, der 37 Jah­re alte Bam­ber­ger und ein wei­te­rer Bekann­ter mit dem Zug auf den Weg in die Tsche­chi­sche Republik.

Kind als Tar­nung für Dro­gen­ein­kauf mitgenommen

Um weni­ger auf­zu­fal­len, nah­men sie einen wei­te­ren Mann mit sei­ner 13 Jah­re alte Toch­ter mit. Die grö­ße­re Men­ge Bar­geld ver­steck­te einer der Betei­lig­ten unauf­fäl­lig in Klei­dungs­stücken an sei­nem Kör­per. Nach­dem der 37-Jäh­ri­ge und sein 35-jäh­ri­ger Bekann­ter rund 80 Gramm der Dro­ge gekauft hat­ten, mie­te­ten sie sich in ein Hotel­zim­mer ein. In den näch­sten Stun­den teil­ten sie das Cry­stal in zahl­rei­che klei­ne Men­gen auf und ver­pack­ten es in soge­nann­te Body­packs, die der 37-jäh­ri­ge Bam­ber­ger nach und nach schluck­te. Sein Kom­pli­ze schmug­gel­te eben­falls eine klei­ne Men­ge, die er in sei­nen Kör­per einbrachte.

Bekann­te schwei­gen – Bam­ber­ger stirbt durch beschä­dig­te Bodypacks

Am Abend tra­fen sich die Tat­ver­däch­ti­gen mit Bekann­ten in einer Woh­nung im Insel­ge­biet in Bam­berg. Im Ver­lauf der fol­gen­den Stun­den ging es dem 37-Jäh­ri­gen gesund­heit­lich zuneh­mend schlech­ter. Offen­bar waren die Body­packs undicht und das Rausch­gift in den Kör­per des Man­nes gera­ten. Erst als der 37-Jäh­ri­ge kol­la­bier­te, wähl­te eine der Anwe­sen­den den Not­ruf. Aller­dings infor­mier­ten die Bekann­ten des Man­nes die Ret­tungs­kräf­te nicht über den gefähr­li­chen Inhalt in sei­nem Kör­per, der für sei­nen lebens­be­droh­li­chen Zustand offen­sicht­lich ver­ant­wort­lich war. Trotz sämt­li­cher Bemü­hun­gen der Ärz­te starb der Mann wenig spä­ter im Krankenhaus.

Beam­te der Poli­zei Bam­berg, die im Rah­men des Ret­tungs­ein­sat­zes ver­stän­digt wur­den, nah­men die Ermitt­lun­gen in der Woh­nung auf. Zudem stell­ten sie eine klei­ne Rest­men­ge Cry­stal sowie Rausch­gif­tu­ten­si­li­en sicher.

Kom­pli­ze in Haft – Wei­te­re Per­so­nen müs­sen sich verantworten

Nach umfas­sen­den Ermitt­lun­gen des Fach­kom­mis­sa­ri­ats der Kri­po Bam­berg und auf Antrag der Staats­an­walt­schaft Bam­berg wur­de gegen den Kom­pli­ze des Ver­stor­be­nen Haft­be­fehl wegen Ver­stö­ßen nach dem Betäu­bungs­mit­tel­ge­setz erlas­sen. Am Don­ners­tag, 8. Sep­tem­ber konn­ten Kri­mi­nal­be­am­te den 35-Jäh­ri­gen im Stadt­ge­biet Bam­berg fest­neh­men. Bei der Durch­su­chung sei­ner Wohn­räu­me fan­den sie noch eine gerin­ge Men­ge Dro­gen sowie ein Elek­tro­schock­ge­rät und stell­ten die Gegen­stän­de sicher. Inzwi­schen sitzt der Beschul­dig­te in einer Justiz­voll­zugs­an­stalt ein. Er muss sich zudem wegen fahr­läs­si­ger Tötung straf­recht­lich verantworten.

Kri­po und Staats­an­walt­schaft prü­fen der­zeit eine Straf­bar­keit ins­be­son­de­re wegen unter­las­se­ner Hil­fe­lei­stung durch die Bekann­ten des 37-Jährigen.