Bay­reu­ther Stadtgespräch(e) am 7. Sep­tem­ber 2016: ‚Wie­viel Gesund­heit kön­nen wir uns künf­tig noch leisten?‘

Symbolbild Bildung

Das deut­sche Gesund­heits­we­sen wird viel­fach als das beste Gesund­heits­we­sen der Welt geprie­sen. Inter­na­tio­na­le Ver­glei­che sehen es zwar äußerst posi­tiv, nicht aber auf einem abso­lu­ten Spit­zen­platz. Wo lie­gen die Ansatz­punk­te für eine Wei­ter­ent­wick­lung? Wie sol­len zum Bei­spiel Finan­zie­rungs­pro­ble­me beant­wor­tet wer­den, die in Zei­ten des demo­gra­phi­schen Wan­dels aus den Kosten für medi­zi­nisch-tech­ni­sche Fort­schrit­te resul­tie­ren können?

Mit die­sen Fra­gen wird sich der Bay­reu­ther Öko­nom Prof. Dr. Vol­ker Ulrich in der näch­sten Aus­ga­be der Bay­reu­ther Stadtgespräch(e) befassen.

  • The­ma: ‚Wie­viel Gesund­heit kön­nen wir uns künf­tig noch leisten?‘
  • Ter­min: Mitt­woch, 7. Sep­tem­ber 2016
  • Zeit: 18.00 bis ca. 19.30 Uhr
  • Ort: Iwa­le­wa­haus, Ecke Wöl­fel­stra­ße / Münz­gas­se, in 95444 Bayreuth

Inter­es­sier­te Bür­ger sind herz­lich ins Iwa­le­wa­haus ein­ge­la­den! Die Ver­an­stal­tung ist öffent­lich, der Ein­tritt frei, eine Anmel­dung nicht erforderlich.

Zum Vor­trag

„Ins­ge­samt muss das deut­sche Gesund­heits­sy­stem bes­ser vor­be­rei­tet bzw. adap­tiert wer­den auf die bei­den zen­tra­len Trei­ber der künf­ti­gen Ent­wick­lung: den demo­gra­phi­schen Wan­del und den medi­zi­nisch-tech­ni­schen Fort­schritt“, erläu­tert Prof. Dr. Vol­ker Ulrich das zen­tra­le The­ma sei­nes Vor­trags. Fort­schrit­te in der Medi­zin­tech­nik und Arz­nei­mit­tel­in­no­va­tio­nen – wie bei­spiels­wei­se in der Krebs­the­ra­pie oder bei der Bekämp­fung des Hepa­ti­tis C‑Virus – sei­en teu­er und könn­ten bei­trags­fi­nan­zier­te Syste­me durch­aus an Gren­zen brin­gen, wenn die Bei­trä­ge von immer weni­ger Erwerbs­tä­ti­gen auf­zu­brin­gen sind und gleich­zei­tig Lohn­ne­ben­ko­sten für den Arbeit­ge­ber dar­stel­len. „In der Ver­gan­gen­heit hat man Finan­zie­rungs­pro­ble­me stets über irgend­ei­ne Form von Bud­ge­tie­rung gelöst. Intel­li­gen­ter erscheint ein Weg, der inter­na­tio­nal gera­de beschrit­ten wird, näm­lich der Weg hin zu einem wert­ba­sier­ten Gesund­heits­sy­stem. Damit kop­pelt man die Finan­zie­rung stär­ker an den Nut­zen für den Pati­en­ten“, so Prof. Ulrich. In Deutsch­land sei die­ser Weg bis­lang eher umstrit­ten und wer­de von den Ent­schei­dungs­trä­gern weit­ge­hend abge­lehnt. „Sicher­lich gibt es dafür gute Grün­de, dann bleibt als Aus­weg aber nur die Rasen­mä­her­me­tho­de der Bud­ge­tie­rung. Sie ist lei­der sehr undif­fe­ren­ziert und hilft nicht wirk­lich wei­ter, das Mach­ba­re bes­ser in Ein­klang zu brin­gen mit dem was medi­zi­nisch, ethisch und öko­no­misch ver­tret­bar ist.“ Auch mit die­sem Dilem­ma wird sich der Bay­reu­ther Öko­nom in sei­nem Vor­trag und der anschlie­ßen­den Dis­kus­si­on auseinandersetzen.

Zum Refe­ren­ten

Nach Pro­mo­ti­on und Habi­li­ta­ti­on auf dem Gebiet der Volks­wirt­schafts­leh­re an der Uni­ver­si­tät Mann­heim war Prof. Dr. Vol­ker Ulrich zunächst an der Uni­ver­si­tät der Bun­des­wehr in Mün­chen tätig. Von 1997 bis 2002 hat­te er einen Lehr­stuhl für Volks­wirt­schafts­leh­re an der Uni­ver­si­tät Greifs­wald inne, seit 2002 ist er Ordi­na­ri­us für Volks­wirt­schafts­leh­re, insb. Finanz­wis­sen­schaft, an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth. Er ist Mit­glied des Aus­schus­ses für Gesund­heits­öko­no­mie der Gesell­schaft für Wirt­schafts- und Sozi­al­wis­sen­schaf­ten – Ver­ein für Social­po­li­tik –, Mit­glied im wis­sen­schaft­li­chen Bei­rat des Bun­des­ver­si­che­rungs­amts zur Wei­ter­ent­wick­lung des Risi­ko­struk­tur­aus­gleichs und Mit­glied des wis­sen­schaft­li­chen Bei­rats des Bun­des­ver­bands Mana­ged Care (BMC).

Seit 2015 ist Prof. Dr. Vol­ker Ulrich Prä­si­dent der Gesell­schaft für Recht und Poli­tik im Gesund­heits­we­sen (GRPG). In sei­nen gesund­heits­öko­no­mi­schen Ver­öf­fent­li­chun­gen und Gut­ach­ten befasst er sich unter ande­rem mit Fra­gen der Finan­zie­rung von Gesund­heits­sy­ste­men sowie mit der Reform des Risi­ko­struk­tur­aus­gleichs und des Arz­nei­mit­tel­mark­tes. Sei­ne For­schungs­ar­bei­ten bezie­hen sich daher immer wie­der auf die grund­sätz­li­che Fra­ge, wie sich Syste­me der sozia­len Siche­rung nach­hal­tig finan­zie­ren lassen.

Zu den Bay­reu­ther Stadtgespräch(en)

Die Bay­reu­ther Stadtgespräch(e) brin­gen seit Juli 2014 die Uni­ver­si­tät näher an die Bür­ger aus Stadt und Regi­on. Im Rah­men der monat­li­chen Ver­an­stal­tungs­rei­he lädt die Uni­ver­si­tät Bay­reuth abwech­selnd einen oder meh­re­re Refe­ren­ten der Uni­ver­si­tät Bay­reuth, von ande­ren Uni­ver­si­tä­ten oder Insti­tu­ten sowie aus der (Hochschul-)Politik ein. Ziel ist es, aktu­el­le (hochschul-)politische The­men sowie The­men, die die Wis­sen­schaft oder die Bür­ger aktu­ell beschäf­ti­gen, auf­zu­grei­fen und auch für fach­frem­de (Nicht-)Wissenschaftler ver­ständ­lich zu ver­an­schau­li­chen und zu diskutieren.

Die Ver­an­stal­tungs­rei­he steht unter der gemein­sa­men Schirm­herr­schaft des Uni­ver­si­täts­prä­si­den­ten und des Uni­ver­si­täts­ver­eins Bay­reuth e.V. und wird in Zusam­men­ar­beit mit dem Uni­ver­si­täts-Forum Bay­reuth, dem Kol­le­gi­um Bay­reu­ther Uni­ver­si­täts­pro­fes­so­ren (i.R.), veranstaltet.

Die Vor­trä­ge fin­den jeweils am ersten Mitt­woch im Monat ab 18 Uhr im Iwa­le­wa­haus der Uni­ver­si­tät Bay­reuth, Ecke Wöl­fel­stra­ße / Münz­gas­se, in 95444 Bay­reuth statt. Inter­es­sier­te Bür­ger sind herz­lich ein­ge­la­den! Der Ein­tritt ist frei, eine Anmel­dung nicht erforderlich.

Näch­ster Ter­min Stadtgespräch(e)

5. Okto­ber 2016: ‚Die Medi­zin zwi­schen Wirt­schaft und Moral‘

Refe­rent: Prof. Dr. mult. Eck­hard Nagel, Geschäfts­füh­ren­der Direk­tor des Insti­tuts für Medi­zin­ma­nage­ment und Gesund­heits­wis­sen­schaft, Uni­ver­si­tät Bayreuth