BIWO inten­si­viert Arbeit gegen Ostspange

BIWO Vorstände und Aktive der Arbeitskreise erarbeiten im Gasthaus Egelseer, Wiesenthau, Maßnahmen fürs Winterhalbjahr 2016/2017, damit die Ostspange nicht bis 2030 gebaut wird.

BIWO Vor­stän­de und Akti­ve der Arbeits­krei­se erar­bei­ten im Gast­haus Egel­seer, Wie­sen­t­hau, Maß­nah­men fürs Win­ter­halb­jahr 2016/2017, damit die Ost­span­ge nicht bis 2030 gebaut wird.

Ins Gast­haus Egel­seer in Wie­sen­t­hau hat­te der Vor­sit­zen­de der BIWO (Bür­ger­initia­ti­ve pro Wie­sent­tal ohne Ost­span­ge) Hein­rich Kat­ten­beck die Vor­stän­de und Akti­ven der Arbeits­krei­se ein­ge­la­den. Sie klär­ten einer­seits die Fra­ge: Was bedeu­tet der Beschluss des Kabi­netts des 2. Ent­wurfs des Bun­des­ver­kehrs­we­ge­plans (BVWP) 2030 für die wei­te­re Arbeit und Vor­ge­hens­wei­se der BIWO, wenn nun dort steht VB (vor­dring­li­cher Bedarf), statt WB* (wei­te­rer Bedarf mit Pla­nungs­recht), obwohl die Grund­la­gen und Fak­ten für die Fest­schrei­bung des WB* unver­än­dert geblie­ben sind? Und kamen ande­rer­seits zu dem Ergeb­nis: der 2. Ent­wurf des BVWP 2030 ist ledig­lich eine Vor­ha­be­plan, aber kein Fahr­plan der ein­ge­hal­ten wer­den muss. Des­halb: BIWO bleibt wei­ter aktiv, um den Neu­bau der B 470 Ost­span­ge bis 2030 abzu­wen­den. Dafür wur­de ein umfang­rei­cher Maß­nah­men­ka­ta­log fürs Win­ter­halb­jahr 2016 fest gezurrt. Mit Bedau­ern wur­de fest­ge­stellt, dass sich die CSU-Macht vor­läu­fig durch­ge­setzt hat. BIWO wehrt sich mit allen demo­kra­ti­schen Rechts­mit­teln gegen die CSU-Will­kür, eine nicht bedarfs­not­wen­di­ge und ver­kehrs­tech­nisch nicht erfor­der­li­che Ost­span­ge bis 2030 bau­en zu wollen.

Maß­nah­men der Biwo

BIWO Antrag an das Euro­päi­sche Par­la­ment wur­de beschlos­sen. Dort soll die Fra­ge geprüft wer­den: Wider­spricht der BVWP 2030 den EU-Vor­ga­ben? Stel­lung­nah­me vom SPD-MdB wird gefor­dert zur Klä­rung: Ste­hen SPD Par­la­men­ta­ri­er neben den CSU Stra­ßen­bau­ern in der 1. Rei­he als Toten­grä­ber des Wie­sent­ta­les beim Kabi­netts­be­schluss? BIWO strebt Bür­ger­be­geh­ren in der Stadt Forch­heim und in den, an der B 470 lie­gen­den Gemein­den an. Gestützt wird das Bür­ger­be­geh­ren auf inzwi­schen nahe­zu 10.000 unter­schrie­be­ne Wil­lens­er­klä­run­gen (5.150 Unter­schrif­ten Peti­ti­on an den Land­tag, je 2500 Post­kar­ten an Mini­ster Herr­mann und Söder) gegen die Ost­span­ge. BIWO nimmt außer­dem Mini­ster Her­mann in die Pflicht zur Aus­sa­ge: „Wir bau­en kei­ne ein­zi­ge Stra­ße gegen den Wil­len der Bevölkerung“.

Biwo Vor­sit­zen­der Hein­rich Kat­ten­beck stellt in sei­nem Gruß­wort fest: „Wenn die SPD Par­la­men­ta­ri­er im Kabi­nett und Bun­des­tag ein­knicken, dann ste­hen sie neben den CSU-Stra­ßen­bau­ern in der 1. Rei­he als Toten­grä­ber des Wie­sent­ta­les, dem EU geschütz­ten Vor­rang­ge­biet Natu­ra 2000, was im BVWP 2030 mit „hoch“ aus­ge­wie­sen ist.“ SPD-Man­dats­trä­ger im Land­kreis Forch­heim sind gegen die Ostspange.

Öffent­lich­keits­be­tei­li­gung eine Farce?

„Dass die zig­tau­send Ein­wen­dun­gen der Bür­ger detail­liert geprüft wor­den sind, ist sehr unwahr­schein­lich“. Alfons Eger: „Wer­den wir für dumm ver­kauft? Zumal sich immer mehr her­aus kri­stal­li­siert, dass die Öffent­lich­keits­be­tei­li­gung eine Far­ce war. Bei­spiel: Die Auf­nah­me der B 470 in den VB im 2. Ent­wurf zum BVWP 2030 hat unver­än­dert die glei­chen Grund­la­gen wie der vor­he­ri­ge Sta­tus: WB* (wei­te­rer Bedarf mit Pla­nungs­recht)“. Ein­stim­mi­ge BIWO Mei­nung: Die Öffent­lich­keits­be­tei­li­gung durch das BVMI (Bun­des­ver­kehrs­mi­ni­ste­ri­um für Infra­struk­tur) war eine Far­ce. Bei kei­nem der 1261 Fern­stra­ßen­pro­jek­te sei­en ver­nünf­ti­ge Alter­na­ti­ven, obwohl gesetz­lich vor­ge­schrie­ben, aus­rei­chend ermit­telt, beschrie­ben und bewer­tet wor­den. Der BVWP 2030 wider­spre­che außer­dem den EU Vor­ga­ben. Und weil Dob­rindts fahr­läs­si­ge Pla­nun­gen von über­flüs­si­gen Auto­bahn­pro­jek­ten und Mil­li­ar­den Euro in städ­te­bau­lich frag­wür­di­ge Orts­um­fah­run­gen flie­ßen, will die BIWO eben­falls die EU ein­schal­ten. Begrün­dung: Dob­rindts Pla­nun­gen füh­ren zu mehr Treib­haus­ga­sen, mehr Flä­chen­ver­brauch, mehr Zer­schnei­dung, Zer­stö­rung, Zer­sie­de­lung und zu erheb­li­chen Rück­schrit­ten beim Schutz des Natu­ra 2000 Gebie­tes, den Lebens­grund­la­gen für Mensch und Natur, der Land­schaft und des Kli­mas. „Wenn es stimmt, dass die Treib­haus­ga­se im Ver­kehr um 7 bis 10 Mil­lio­nen Ton­nen pro Jahr redu­ziert wer­den könn­ten, was etwa 5 Pro­zent der Ver­kehrs­emis­sio­nen aus­macht, dann müss­te die EU hier ein­grei­fen“, so der BIWO Vor­sit­zen­de Hein­rich Kat­ten­beck. BIWO for­dert auch, dass die EU über­prü­fen möge, ob der BVWP 2030 auch wegen schwe­rer metho­di­scher Feh­ler, wie zum Bei­spiel der Nicht-Berück­sich­ti­gung der LKW-Maut-Aus­wei­tung ab 2018 auf allen Bun­des­stra­ßen, rechts­wid­rig sei. Die EU möge prü­fen ob der Bun­des­ver­kehrs­we­ge­plan den EU-Vor­ga­ben wider­spre­che, da für den BIWO Vor­sit­zen­den klar sei: „Der Ent­wurf des BVWP 2030 zeigt, dass die poli­tisch gesetz­ten Umwelt­zie­le klar ver­fehlt wurden“.

In ihrer Ana­ly­se zum Kabi­netts­be­schluss vom 3.8.2016 stel­len die BIWO-Akti­ven wei­ter fest, dass der CSU-Ver­kehrs­mi­ni­ster sei­nen poli­ti­schen Freun­den unver­ant­wort­li­che Gefäl­lig­kei­ten mit der Auf­stu­fung der O‑OU Forch­heim Süd in den VB (vor­dring­li­chen Bedarf) erwie­sen hat, da sich die Grund­la­gen vom WB* zum VB über­haupt nicht geän­dert haben. Kat­ten­beck setzt noch auf eine wei­te­re Kar­te: „2017 ist die näch­ste Bun­des­tags­wahl. Wenn den CSU Stra­ßen­bau­ern der Geld­hahn zuge­dreht wird, dann ist es uner­heb­lich in wel­chem Bedarf die Ost­span­ge Forch­heim steht“.

K O (kei­ne Ostspange)

Es bleibt dabei: BIWO setzt wei­ter mit allen demo­kra­ti­schen Rechts­mit­teln alles dar­an: Für Mensch und Natur. Kei­ne Ost­span­ge! BIWO will, weil nur eine CO 2 Min­de­rung durch einen ambi­tio­nier­ten Schie­nen­aus­bau zu errei­chen ist, eine bes­se­re natur- und umwelt­ver­träg­li­che Alter­na­ti­ve für eine wirk­sa­me Ver­la­ge­rungs­stra­te­gie auf die Schie­ne im Land­kreis Forch­heim erar­bei­ten, was für den Tou­ris­mus, die Pend­ler, für die Lebens­grund­la­gen für Mensch und Natur, für den Erhalt der frän­ki­schen Hei­mat vor der Haus­tü­re am effi­zi­en­te­sten ist. BIWO Vor­sit­zen­der Hein­rich Kat­ten­beck lob­te und dank­te dem BIWO-Vor­stands­mit­glied Alfons Eger, Gos­berg, für sei­ne kom­mu­nal­po­li­ti­sche Kon­se­quenz. Er hat­te am 9.8.2016 sein Man­dat als Gemein­de­rat nie­der­ge­legt (wir berich­te­ten davon). Eger woll­te die Zer­stö­rung des unte­ren Wie­sent­ta­les im Gos­ber­ger Flur mit Ein­ver­ständ­nis des Pinz­ber­ger Gemein­de­ra­tes nicht mit­tra­gen und „im Ergeb­nis traf das Bun­des­ka­bi­nett die rein poli­ti­sche Ent­schei­dung des vor­dring­li­chen Bedarfs für den B 470 Neu­bau, ohne auf die Öko­lo­gie und mehr­heit­li­che Bevöl­ke­rungs­mei­nung Rück­sicht zu neh­men……“ Des­halb will die BIWO in den betrof­fe­nen Gemein­den an der B 470 Bür­ger­be­geh­ren beantragen.

BIWO Aktio­nen im Winterhalbjahr

Arbeits­kreis Tex­ten und Modell­bau inten­si­vie­ren die BIWO Öffent­lich­keits­ar­beit. Rüdi­ger Wil­helm über­nimmt wei­ter die Gestal­tung der BIWO-Web­sei­te. In der BIWO Mit­glie­der­ver­samm­lung Ende Nov. 2016 soll ein BIWO Antrag an die EU ver­ab­schie­det wer­den. Beim Bun­des­ver­kehrs­aus­schuss wird eine Stel­lung­nah­me bean­tragt, um zu erfah­ren, wel­che sach­li­chen und fach­li­chen Grün­de zur Auf­stu­fung in den VB maß­geb­lich waren. Mit Andre­as Schwarz MdB (SPD) und Mar­kus Gan­se­rer MdL (Die Grü­nen) sind auf­klä­ren­de Info­ver­an­stal­tung im Win­ter­halb­jahr vor­ge­se­hen. Mit einem Pro­test­schrei­ben an die Bun­des­mi­ni­ste­rin Bar­ba­ra Hendricks wird die BIWO die Gefahr für Umwelt und Tou­ris­mus ver­deut­li­chen und dass der Neu­bau der B 470, Ost­span­ge, den Ver­kehr in enge Täler, auf der roman­ti­schen Bur­gen­stra­ße, ohne Opti­on für Umge­hun­gen drängt, was wie­der­um den Bestand einer Regio­nal­bahn im Ver­kehrs­ver­bund Groß­raum Nürn­berg gefähr­det. „Es muss end­lich Schluss sein mit der Zer­schnei­dung, Zer­stö­rung unse­rer frän­ki­schen Kul­tur-Natur-Hei­mat-Land­schaft zugun­sten wirt­schaft­li­cher Inter­es­sen. Wir haben die Pflicht unse­re Natur zu bewah­ren“ so BIWO Vor­sit­zen­der Hein­rich Kat­ten­beck. Eine Demo­wan­de­rung ist geplant, um erneut vie­len Men­schen die unwi­der­bring­li­che Zer­stö­rung bewusst zu machen und auf die dann nicht wie­der zu erken­nen­de hei­mat­li­che Land­schaft auf­merk­sam zu machen, die der Neu­bau der B 470 Ost­span­ge auf 6,9 km Län­ge nach sich zieht.

Infos unter www​.bi​-wie​sent​tal​.de