10 Jah­re Betreu­ungs­grup­pen für an Demenz erkrank­te Men­schen in Forchheim

Sommerfest der Betreuungsgruppen

Som­mer­fest der Betreuungsgruppen

Von Floß­fahr­ten und Lebensfreude

Mit Demenz leben ist eine gro­ße Her­aus­for­de­rung für Erkrank­te und deren Ange­hö­ri­ge. Seit 10 Jah­ren bereits unter­stützt die Dia­ko­nie­sta­ti­on Forch­heim-Eber­mann­stadt, die zur Dia­ko­nie Bam­berg-Forch­heim gehört, Betrof­fe­ne mit dem Ange­bot der Betreu­ungs­grup­pen. „2006 haben wir als erster Anbie­ter im Forch­hei­mer Raum die­se damals neue Art der Betreu­ung ange­bo­ten“, berich­ten Dia­ko­nie­sta­ti­ons­lei­ter Micha­el Mes­sing­schla­ger und Manue­la Häf­ner, Geron­to­psych­ia­tri­sche Fach­kraft und zustän­dig für die Orga­ni­sa­ti­on und Durch­füh­rung der Betreu­ungs­nach­mit­ta­ge. „Anfangs fand alle 14 Tage ein Grup­pen­nach­mit­tag in Forch­heim statt, bei dem die an Demenz erkrank­ten Besu­cher geför­dert, ver­lo­re­ne Fähig­kei­ten wie­der aus­ge­gra­ben wur­den und gleich­zei­tig die pfle­gen­den Ange­hö­ri­gen wie­der eini­ge Stun­den Zeit für sich hatten.“

Das Ange­bot war und ist so erfolg­reich und nach­ge­fragt, dass die Dia­ko­nie­sta­ti­on mitt­ler­wei­le an zwei bis drei Nach­mit­ta­gen pro Woche Betreu­ungs­grup­pen orga­ni­siert, und das nicht nur in der Stadt. Dass Men­schen mit einer Demenz­dia­gno­se durch­aus noch Freu­de am Leben haben kön­nen, kann man wäh­rend der Nach­mit­ta­ge immer wie­der erle­ben. Som­mer­fe­ste und Weih­nachts­fei­ern gehö­ren natür­lich zum Pro­gramm der Grup­pen. „Aber es gibt immer wie­der ganz beson­de­re Erleb­nis­se“, berich­tet Micha­el Mes­sing­schla­ger. „Mit unse­rem Team rund um unse­re Fach­kraft Manue­la Häf­ner haben wir mit unse­ren Gästen auch schon Aus­flü­ge zu Leb­ku­chen-Schmidt nach Nürn­berg oder nach Vier­zehn­hei­li­gen unter­neh­men kön­nen, sind immer wie­der im regio­na­len Thea­ter und konn­ten sogar eine Floß­fahrt auf der Rodach gemein­sam erleben.“

Das wäre nicht mög­lich ohne die Ehren­amt­li­chen, die mit viel Enga­ge­ment und Herz die Haupt­amt­li­chen in den Betreu­ungs­grup­pen unter­stüt­zen. Sie sind in Koope­ra­ti­on mit der Alz­hei­mer-Gesell­schaft im Umgang mit demen­ti­ell erkrank­ten Men­schen geschult und orga­ni­sie­ren und gestal­ten die Nach­mit­ta­ge mit. „Ohne unse­re Ehren­amt­li­chen wären die Nach­mit­ta­ge in die­ser Form nicht durch­führ­bar. Dass wir hier so enga­gier­te Unter­stüt­zer haben, dafür sind wir sehr dank­bar“, meint Manue­la Häfner.

Ohne die frei­wil­li­gen Hel­fer wäre auch der Besuch eines ganz beson­de­ren Ortes nicht mög­lich: 2015 konn­ten die Dia­ko­nie-Betreu­ungs­grup­pen ihren Frän­ki­schen Sin­nes­gar­ten in Schlaifhau­sen gemein­sam mit dem Schirm­her­ren Land­rat Dr. Her­mann Ulm ein­wei­hen. In die­sem Schre­ber­gar­ten kön­nen die an Demenz erkrank­ten Men­schen Erin­ne­run­gen wie­der bele­ben und alte Fähig­kei­ten neu ent­decken, denn: „Nahe­zu alle unse­re Besu­cher hat­ten eige­ne Gär­ten oder hat­ten Bezug zur Land­wirt­schaft“, erzählt Micha­el Messingschlager.

Sich immer wie­der neu auf die Bedürf­nis­se, die Lebens­wel­ten und die Erkran­kun­gen der Besu­cher ein­zu­stel­len, das ist dem Team der Dia­ko­nie­sta­ti­on in den ver­gan­ge­nen 10 Jah­ren immer wie­der erfolg­reich gelun­gen. Beim dies­jäh­ri­gen Som­mer­fest fei­er­ten die Besu­cher der Betreu­ungs­grup­pen, deren Ange­hö­ri­ge, die Ehren­amt­li­chen und die Mit­ar­bei­ten­den der Dia­ko­nie­sta­ti­on im Sin­nes­gar­ten gemein­sam den run­den Geburts­tag des Ange­bots. Zeit, um neue Ideen für die kom­men­den Jah­re zu spin­nen, war an die­sem Fest­tag natür­lich auch.