Sonn­tags­ge­dan­ken: Die Kraft zum klei­nen Schritt

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

„Ich bit­te Dich, Herr, um die gro­ße Kraft, die­sen klei­nen Tag zu bestehen, um auf dem gro­ßen Weg zu Dir einen klei­nen Schritt weiterzugehen.“

Einen Hauch von Resi­gna­ti­on höre ich aus die­sen Wor­ten des Schau­spie­lers und Regis­seurs Ernst Gins­berg her­aus und doch geht es mir manch­mal ähn­lich: Da liegt ein Tag vor mir wie eine dunk­le Gefahr und mir wäre lie­ber, ich hät­te ihn schon über­stan­den. Appel­le wie „Reiß Dich zusam­men!“ oder „Andern geht es noch schlech­ter“, hel­fen da wenig. Jeder hat wohl sein eige­nes Mor­gen­ri­tu­al ent­wickelt, um lang­sam „in die Gän­ge“ zu kom­men. Gins­berg frei­lich wuss­te, dass wir die Kraft, um unser Leben mit all sei­nen Her­aus­for­de­run­gen, Kon­flik­ten, Unwäg­bar­kei­ten zu bestehen, nicht in uns fin­den, son­dern aus der Kraft Got­tes, der uns treu beglei­tet, führt und trägt, auch wenn wir das nicht immer füh­len. Der Weg zu Gott ist nicht lang, wie es unser Autor ver­mu­tet, son­dern Gott ist täg­lich bei uns in sei­nem Evan­ge­li­um und in der uns umhül­len­den Nähe sei­nes Hei­li­gen Gei­stes. Ich möch­te allen, die mit Sor­gen, mit Unlust in den neu­en Tag hin­ein­ge­hen noch die­ses Wort von Catha­ri­na Eli­sa­beth Goe­the, der Mut­ter des Dich­ters ans Herz legen:

„Ich freue mich des Lebens, suche kei­ne Dor­nen, hasche die klei­nen Freu­den. Sind die Türen nied­rig, so bücke ich mich. Kann ich den Stein aus dem Weg räu­men, so tue ich es; ist er zu schwer, so gehe ich um ihn her­um. So fin­de ich alle Tage etwas, das mich freut. Und der Schluss­stein, der Glau­be an Gott, macht mein Herz froh und mein Ange­sicht fröhlich.“

Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind