Das Hoch­fest der Apo­stel Petrus und Pau­lus am 29. Juni

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Die­ser in der luthe­ri­schen Kir­che lei­der ver­ges­se­ne Fei­er­tag rich­tet unse­ren Blick dar­auf, dass die Kir­che Jesu Chri­sti vie­le, höchst unter­schied­li­che Glau­bens­zeu­gen hat, die je auf ihre Wei­se an ihrem Platz der Sache Jesu die­nen. Der lei­den­schaft­li­che, aber schlich­te, ja wan­kel­mü­ti­ge Fischer Petrus und der welt­ge­wand­te, gebil­de­te, ener­gi­sche Ex-Pha­ri­sä­er Pau­lus gel­ten als die wich­tig­sten Apostel.

Die bei­den har­mo­nier­ten aber nicht immer mit­ein­an­der und auch heu­te gehö­ren Kon­flik­te, Durst­strecken, Pha­sen des Durch­ein­an­ders zum Gemein­de­le­ben dazu. Nicht jeder muss so berühmt wer­den wie die zwei, eine Num­mer klei­ner reicht auch. Aber was wären die begab­te­sten Orga­ni­sten, die rede­ge­wand­te­sten Pfar­rer ohne Gemein­de­bo­ten­aus­trä­ger, ohne Sekre­tä­rin­nen? Jeder über­le­ge sich, wo sein Platz in der Kir­che ist. Man kann auch ver­schie­de­nes aus­pro­bie­ren, und nie­mand soll sich ein schlech­tes Gewis­sen ein­re­den (las­sen), wenn er sich aus wel­chen Grün­den auch immer aus der Gemein­de­ar­beit zurückzieht.

Petrus und Pau­lus star­ben als Mär­ty­rer für den Glau­ben so wie auch heu­te vie­le. Wer sich zu Chri­stus bekennt, muss mit ver­wun­der­ten Blicken rech­nen, mit Spott, mit gro­ben Wor­ten, in man­chen Län­dern mit dem Tod. Chri­stus hat mei­ne Schuld vor Gott gesühnt, wie schwer sie auch sei, hat mei­nen Tod besiegt, wie schreck­lich er sein mag, will mich zum „ewi­gen Leben“ füh­ren, und so muss ich bereit sein, auch für ihn alles zu geben.
Wir Pro­te­stan­ten rufen nicht die Hei­li­gen in der Not an, brau­chen nicht ihre Für­spra­che vor Got­tes Thron, aber auch unse­re Kir­che bie­tet Vor­bil­der im Glau­ben an:

Im Alter von 85 Jah­ren ver­fass­te der ehe­ma­li­ge Ber­li­ner Bischof Kurt Scharf sei­ne Lebens­er­in­ne­run­gen. Sie atmen den Geist eines tief­gläu­bi­gen, fröh­li­chen Chri­sten­tums. Bis ins hohe Alter blieb scharf gei­stig inter­es­siert, poli­tisch aktiv, setz­te sich ein für den Aus­gleich zwi­schen „Erster“ und „Drit­ter“ Welt, für den Frie­den zwi­schen „Ost“ und „West“. Bereits in der Nazi­zeit kämpf­te er als füh­ren­des Mit­glied der Beken­nen­den Kir­che gegen den brau­nen Ter­ror und wag­te um sei­nes christ­li­chen Glau­bens wil­len das Äußer­ste. Man­che Men­schen wer­den im Alter ver­bit­tert oder sie ver­klä­ren die Ver­gan­gen­heit, nicht so Kurt Scharf. Er gestand auch sei­ne Feh­ler frei ein und freu­te sich auf die Wie­der­kehr Christi.

Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind