Johan­ni­ter in Ober­fran­ken eröff­nen Zen­trum für trau­ern­de Kinder

Unter­stüt­zer in Bam­berg und Umge­bung gesucht – Infor­ma­ti­ons­abend am 24.6.2016 um 18:00 Uhr

Eine klei­ne Welt, die so unzer­stör­bar schien, bricht zusam­men: wenn ein Eltern­teil oder ein Geschwi­ster­kind stirbt, dann stirbt oft auch das Urver­trau­en eines Kin­des in das Leben – dass ihm nichts gesche­hen kann, dass Mama und Papa für immer da sind.

Lacri­ma, das von den Johan­ni­tern getra­ge­ne Zen­trum für trau­ern­de Kin­der, beglei­tet und betreut Kin­der, die ein Fami­li­en­mit­glied ver­lo­ren haben. Ziel ist es, den Kin­dern einen geschütz­ten, ver­trau­ens­vol­len Raum zu geben, in dem sie und ihre Fami­li­en ihre Trau­er bewusst leben und den star­ken Schmerz ver­ar­bei­ten kön­nen. „Das bedeu­tet nicht aus­schließ­lich zusam­men zu wei­nen und über die Ver­stor­be­nen zu spre­chen, son­dern kann auch hei­ßen, dass etwas aktiv gestal­tet oder sich bewegt wird. Gemein­sa­me Ritua­le hel­fen, wie­der Ver­trau­en zu fin­den und das Gesche­he­ne anzu­neh­men“, erklärt die Lei­te­rin des Zen­trums Vera Mertens.

In 14-tägig statt­fin­den­den Grup­pen will Lacri­ma Mäd­chen und Jun­gen in Ober­fran­ken die Mög­lich­keit geben, sich zu fin­den und sie selbst zu sein, wo Kin­der doch heu­te im All­tag schon so viel lei­sten müs­sen und stän­dig gefor­dert werden.

Neben der Beglei­tung lei­stet Lacri­ma Auf­klä­rungs­ar­beit, denn oft wis­sen Eltern oder Bezugs­per­so­nen nicht, wie sie mit trau­ern­den Kin­dern umge­hen sol­len. Sie möch­ten sie schüt­zen, indem sie das The­ma aus­spa­ren. „Die Erfah­rung zeigt jedoch, dass Kin­der und Jugend­li­che die Wahr­heit und viel Offen­heit brau­chen. Kin­der trau­ern anders als Erwach­se­ne, da sie viel mehr im Augen­blick leben. In einem Moment sind sie tief trau­rig oder sogar aggres­siv, im näch­sten Moment lachen sie wie­der und lau­fen fröh­lich umher“, beschreibt die Sozi­al­päd­ago­gin. Beglei­tet wer­den die Kin­der und ihre Ange­hö­ri­gen von ehren­amt­li­chen Hel­fern, die in einer umfas­sen­den Aus­bil­dung auf ihre Arbeit vor­be­rei­tet werden.

Das Ange­bot von Lacri­ma ist kon­fes­sio­nell unge­bun­den und für die Fami­li­en kosten­frei. Da der Auf­bau des Pro­jek­tes mit einem hohen finan­zi­el­len Auf­wand ver­bun­den ist, sind die Johan­ni­ter auf Spen­den und För­der­mit­glieds­bei­trä­ge ange­wie­sen und suchen zur­zeit Unter­stüt­zer, die sich finan­zi­ell oder durch ehren­amt­li­ches Enga­ge­ment ein­brin­gen wol­len. Am 23.09.2016 star­tet die erste Aus­bil­dungs­rei­he für Ehren­amt­li­che, die die Aus­bil­dung zum Trau­er­be­glei­ter absol­vie­ren möchten.

Mit einem ersten Infor­ma­ti­ons­abend will Vera Mer­tens am 24.6.2016 um 18:00 Uhr in den Räu­men der Regio­nal­ge­schäfts­stel­le, Guten­berg­stra­ße 2a in Bam­berg über die Arbeit infor­mie­ren und Ehren­amt­li­che finden.

Nähe­re Infor­ma­tio­nen sowie Anmel­dung unter der Tele­fon­num­mer 0951–20879874 oder oberfranken@​johanniter.​de und im Inter­net unter www​.johan​ni​ter​.de/​o​b​e​r​f​r​a​n​k​e​n​/​l​a​c​r​ima